Was tun bei Hochwasser? Was tun bei Wasser im Keller?
Unwetter. Ob Hochwasser, Sturzflut oder Starkregen – die Natur kann der Mensch (noch) nicht beeinflussen. Die Vorhersagen für solche Ereignisse werden immer besser, aber sie sind eben noch nicht 100 Prozent genau. Und verhindern lässt es sich dann so oder so nicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert nicht nur im Allgemeinen über das Wetter. Er informiert auch die verschiedenen Katastrophenschutzeinheiten und Länder, wenn sich Unwetterlagen entwickeln. So warnt der Deutsche Wetterdienst beispielsweise frühzeitig vor Hochwasser, Sturmflut an Flüssen, Meer und Bächen. Ein wichtiges Indiz, ab dem man sich auch als Privatperson darüber Gedanken machen muss, dass hier eine Gefahr besteht.
So gut die Daten des Wetterdienstes sind, 100 Prozent genau lassen sich Unwetter, Sturzfluten oder Überschwemmungen nicht vorhersehen.
Darüber hinaus sollte jedem klar sein, wenn solch ein Unwetter kommt, dann trifft es viele Menschen, direkte Nachbarschaft und Freunde. Damit ist jeder für sich und sein Hab und Gut eigenverantwortlich. Gerade Hausbesitzer betrifft dieses Thema, denn die Gebäude können überflutet werden.
Hilfe zur Selbsthilfe - Was tun bei Hochwasser?
Wer sich gut vorbereiten möchte, der sollte einerseits die Wetterdaten genau im Auge behalten und kann sich – gegebenenfalls – auf ein Unwetter und damit einhergehenden Überschwemmungen in Haus und Garten einstellen. Wer schon vorher sich mit diesen Szenarien auseinandergesetzt hat und Vorbereitungen getroffen hat, der weiß wo die Schwachstellen beim eigenen Zuhause liegen und kann so gut es geht sich mit dem Thema Hochwasserschutz auseinandersetzen. Präventiv tätig werden, das kann jeder. Richtiges und schnelles Handeln ist die oberste Prämisse, wenn ein Unwetter oder Hochwasser ansteht.
Wenn das Wasser bereits in die Keller läuft sollte man unbedingt Keller, Tiefgaragen oder andere tiefergelegene Räumlichkeiten meiden! Nicht reinlaufen, das kann zur tödlichen Gefahr werden!
Wasser im Keller - Was kann man tun?
Wer eine Souterrain-Wohnung hat oder einen Keller, der mit Lichtschächten versehen ist, der kann versuchen, diese wasserdicht zu verschließen oder zumindest soweit abzudecken, dass nicht gleich die Maßen an Wasser hineinlaufen. Das gelingt durch Sperrholzplatten, Folien und Sandsäcke.
Oftmals werden vor großen Unwetterlagen auch Sandsäcke von der Feuerwehr oder der Verwaltung ausgegeben. Wenn hier Bedarf besteht, sollte man nicht warten, sondern sich Sandsäcke schon vorher besorgen.
Ein weiterer Tipp ist es, alles was umherfliegen kann oder wegschwimmen, vorher zu sichern. Gartenmöbel unterstellen und befestigen, Spielsachen aus dem Garten entfernen.
Wenn aufgrund der geographischen Lage oder des starken Regens es öfters vor kommt, dass der Keller unter Wasser steht, der kann folgende Tipps beherzigen:
1. Alle Gegenstände hochstellen – mit Regalen arbeiten oder aber Dinge, die nicht nass werden sollen, wie wertvolle Möbelstücke oder Unterlagen, außerhalb des Kellers aufbewahren
2. Sollten Heizungsanlagen im Keller sein oder auch die Stromverteilung, dann kann man beim ersten Wasser, welches in den Keller eintritt, die Anlagen Stromlos schalten. Das hat den Vorteil, dass es im Anschluss nicht zur Gefährdung durch einen Stromschlag kommt
3. Keine Chemikalien oder Gefahrstoffe im Keller lagern
4. Eine Schmutzwasserpumpe vorhalten. Wenn klar ist, dass der Keller überflutet wird, dann ist es für die Aufräumarbeiten sinnvoll, bereits eine eigene Schutzwasserpumpe vorzuhalten, mit dem notwendigen Schlauchmaterial. Die Feuerwehren und andere Hilfsorganisationen werden gleichzeitig an sehr vielen Schadenslagen beschäftigt sein. Um sich selbst zu helfen, ist die ein guter Weg. Aber Achtung: Steht das Wasser auch außerhalb des Hauses noch hoch, wird ein Abpumpen des Kellers nichts bringen, das Wasser wird nachdrücken.
5. Eine gute Elementarversicherung abschließen! Um den Schaden besser beziffern zu können und zu belegen ist es ratsam, in ruhigen Zeiten eine Elementarversicherung abzuschließen und die Gegenstände, samt Wert, schriftlich und mit Bildern festzuhalten. So kann man nach einem Unwetter gegenüber der Versicherung belegen, was im Keller war und welchen Wert dies hatte.
6. Sind Schäden an der Mauer, am Haus selbst, sollte man nur mit einem Gutachter oder Bausachverständigen überprüfen, ob die Tragkraft des Gemäuers noch in Ordnung ist. Nicht dass es im Nachgang zu weiteren Schäden kommt.
Evakuierung was muss ich mitnehmen?
Manch ein Unwetter sorgt dafür, dass Verantwortliche die Entscheidung treffen (im Übrigen auch bei andere Schadenslagen), Straßenzüge zu evakuieren. In diesem Falle hat man wenig Zeit. Optimal ist es, wenn man auch hier vorbereitet ist. Einen Notfallrucksack mit Kleidung, Hygieneartikeln und allen wichtigen Utensilien wie Personalausweis oder aber Medikamente sollte immer griffbereit sein. Kommt es zu einer Evakuierung muss man nicht noch lange überlegen, was man alles mitnehmen muss. Das ist alles im Rucksack. Und wer Haustiere hat, bitte auch daran denken für die Futter und Leinen, Transportbox etc. mitzunehmen!
Sobald die Evakuierung ansteht, sollte man sich an die Maßnahmen der Katastrophenschutzhelfer halten. Hier auch an Tiere und Nachbarn denken. Wer weiß, dass weitere Personen Hilfe benötigen, dann dies unbedingt den Rettungskräften mitteilen, damit diese weitere Maßnahmen einleiten können.
Gut informiert bleiben
Wenn Unwetter vorhergesagt werden, dann sollte man sich in den lokalen Medien und über das Radio ständig informieren. Ob Evakuierungen, die Entwicklung des Wetters, hier erhält man zeitnah wichtige Informationen.
Weitere Informationen, wie beispielsweise eine Notfalltasche zusammengestellt sein sollte, wie man sich bei Hochwasser verhält, gibt es beim BBK: www.bbk.bund.de. Das Thema Bevölkerungsschutz setzt sich aber nicht nur mit dem Thema Starkregen und Hochwasserschutzmaßnahmen auseinander, auch andere Extremwetter Bedingungen oder Katastrophen werden berücksichtigt.
Hochwassergefahrenkarte Rheinland-Pfalz: https://hochwassermanagement.rlp.de/unsere-themen/was-macht-das-land/hochwassergefahren-und-risikokarten
Wer sich mit dem Pegel und den Pegelständen auseinandersetzen will, der kann die Liste des Landes hierzu nutzen. Das kann eine Überflutung zwar nicht verhindern, aber es zeigt, wo die Hochwassergefahr liegt. Städte und Kommunen entlang des Rheins kennen diese Pegel meist sehr gut, da der Rhein im Rahmen der Hochwasservorsorge öfters genannt wird.
Pegel-Information: www.hochwasser.rlp.de
Wohnung und Haus das ganze Jahr fit halten
Völlig unabhängig vom Wetter ist es das ganze Jahr über ratsam darauf zu achten, dass Regenrinnen und Wasserabläufe frei von Blatt und Unrat sind. So kann das Wasser in den dafür vorgesehenen Wegen ablaufen.
Damit aus dem Kanal nicht das Wasser zurück ins Haus gedrückt wird, kann man auch ein Rückschlagklappe vom Fachmann einbauen lassen. Diese sollte ebenfalls regelmäßig gewartet werden.
Wer beispielsweise Öltanks in Keller oder im Garten verbaut hat, der sollte darauf achten, dass diese gegen Wegschwimmen gesichert sind.
Wer so oder so gerade an die Sanierung des Kellers denkt: Wer den Keller fliest, hat es im Anschluss leichter, das Dreckwasser und den Schmutz/Schlamm aus dem Keller wieder zu entfernen.
Auch sollten wichtige Zufahrtswege und Fluchtwege, wie beispielsweise der Flur, nicht mit Sachen verstellt sein. Gerade in Mehrfamilienhäusern kommt es oft vor, dass im Flur vom Kinderwagen über E-Scooter bis zum Fahrrad alles hingestellt wird. Fluchtwege sind freizuhalten!
Und wer sich gut vor Kälte schützen möchte, der sollte regelmäßig die Dichtungen an Fenster und Türen überprüfen und pflegen. Das hilft, um Wärme-, beziehungsweise Kältebrücken zu verhindern.
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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