Schützengesellschaft Frankenthal 1582 e. V.
Blasrohrschießen auch für Kinder
Frankenthal.2019 war sicherlich eines der schlimmsten Jahre für die Schützengesellschaft Frankenthal 1582 e. V. in Frankenthal. Doch der Verein baut sich wieder auf - es geht weiter und das sehr erfolgreich. In einer Nacht im Juli brannte das Schützenhaus in der Mahlastraße nieder. Der Traditionsverein, der seit 1582 existiert, stand urplötzlich vor dem Nichts.
„Die Info kam von einem anderen Schützenkollegen. Er sagte mir, dass es brennt und ich dachte es sei ein schlechter Scherz“, informiert Alexander Wieser, 1. Vorstand. „Ich war zu dem Zeitpunkt auf einem Geburtstag und bin dann natürlich gleich zum Schützenhaus rausgefahren“. Er versuchte zu retten, was zu retten war. Gemeinsam mit der Feuerwehr konnte er in den hinteren Teil der Vereinsstätte. „Der zweite Vorstand, Marcus Perron, war dann auch vor Ort. Der Tresor mit den gelagerten Waffen und Munition im Vereinsbesitz wurde letztendlich gerettet“. Ein großer Schock für alle. Und dennoch ließ der Verein sich nicht unterkriegen. Nachdem das Gebäude freigegeben wurde, fingen bereits die Aufräumarbeiten an. Der ganze Verein hat angefangen zu putzen, aufzuräumen, Schutt wegzubringen und sich zu überlegen, wie es weitergeht. Circa sechs Wochen nach dem Brand konnte der Schießbetrieb auf den 25, 50 und den 100 Metern Bahnen wieder aufgenommen werden. Für die Luftpistole/Luftgewehre wurde ein neuer Stand aufgebaut – rollbar, da dieser auf der 50 Meter Bahn aktuell unterkommen muss. Der Stand hat eine vollelektronische Trefferauswertung. Aufgrund der verschiedenen Disziplinen und Kaliber bei den Waffen, mussten neue Mauern aufgebaut werden. Dazu kamen Kugelfang und vieles mehr. Stolz ist der Verein, dass alles in Eigenarbeit stattfindet, großer Teamgeist also bei den rund 270 Mitgliedern.
Sogar ein Turnier fand statt. So blieb der Johann Casimir Pokal (Großkaliberschießen auf der 100 Meter Bahn) auch 2019 – trotz der Umstände – beim Verein. 2021 wird es wieder ein Johann Casimir Turnier geben, aktuell ist es für November angedacht. Selbst Corona konnte dem Verein nicht viel anhaben. „Der Schießbetrieb war bis auf sechs Wochen innerhalb des zweiten Lockdowns, unter Auflagen, aufrechterhalten worden. Ein eigenes Corona-Kompetenz-Team mit geschulten Testern wurde gegründet. Zwar war der Verein für Nichtmitglieder geschlossen, aber für Vereinsmitglieder wurde mit Online-Kalender-Anmeldung der Betrieb weitergeführt. Nach dem großen Brand sind natürlich die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Ein Architekt hat sich viel Mühe gegeben und ein neues Konzept für die Schützengesellschaft entwickelt. So soll neben einem neuen Gastrobereich, ein neuer Luftgewehrstand, Luftpistole und ein 25 Meter Stand für olympische Disziplinen entstehen. Die Arbeiten dauern aber noch an, mit viel Glück wird es aber 2021 noch einen Spatenstich geben und der offizielle Neubau beginnen. Und gleichzeitig baut der Verein sein Angebot aus! Seit Mai 2021 gibt es die eigene Abteilung Blasrohrschießen. Mit dem Blasrohrschießen werden bereits Kinder ab 6 Jahren angesprochen. Das reguläre Alter, in dem man mit dem Schießsport anfangen kann, ist 12, mit Ausnahmen auch 10, für Luftgewehr und -pistole. Ab 14 Jahren darf dann mit Kleinkaliber, ab 18 Jahren mit Großkaliber geschossen werden. In den vergangenen Jahren war eine Veranstaltung des Vereins bei den Frankenthaler Bürgern sehr beliebt: das Ü-Eier schießen. Aufgrund von Corona gibt es diese Veranstaltung aktuell nicht. Aber: Je nach Corona-Verordnung und den weiteren Entwicklungen rund um den Neubau, wird dieses Projekt in der Zukunft wieder angegangen, sicher zur Freude der Frankenthaler Bürger.
Wer sich für den Verein interessiert, der kann sich online unter www.sg1582ft.de informieren. Hier sind auch die Trainingszeiten für das Blasrohrschießen zu finden. Weiterhin kann man für den Wiederaufbau Schützenhaus spenden: SG Frankenthal e.V. 1582, IBAN DE74546512400005722178, Verwendungszweck: Wiederaufbau Schützenhaus oder IBAN DE52546512400005722186, Verwendungszweck: Wiederaufbau Vereinsgaststätte CONO. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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