Segel-Ausbildung beim KCF
SKS Prüfungstörn in Heiligenhafen
Dieses Jahr war es wieder soweit – nach der Corona-bedingten Zwangspause gab es über Pfingsten vom 27.05 bis 3.06.23 wieder einen SKS Prüfungstörn. Aus dem letzten und dem aktuellen SKS Kurs hatten wir insgesamt 5 Prüflinge und zusammen mit 4 weiteren Crewmitgliedern konnten wir zwei Boote besetzten: Eine Oceanis 38 mit Jens Hansen als Skipper und eine Vilm 41 unter der Leitung von Peter Leidig.
Nach einer reibungslosen Anreise und dem obligatorischen Einkaufstrip ging es am Pfingstsonntag nach ausgiebiger Bootsinspektion und Sicherheitseinweisung bei strahlend blauem Himmel und schönem Wind (3 Bft.) aus NW von Heiligenhafen durch den Fehmarnbelt in Richtung Lübecker Bucht, um dort auf freiem Wasser uns mit dem Boot vertraut zu machen und Manöver zu üben. Dies beobachtete wohl auch die Wasserschutz-polizei und so wurden wir als eines von 31 Booten im Rahmen der „Maritime Safety Days“ von zwei Beamten umfangreich kontrolliert und ohne jegliche Beanstandungen und mit guten Wünschen bald auch wieder entlassen. Eine gute Erfahrung für uns alle, die ja noch keine Routine in solchen Dingen haben!!
Auch der nächste Tag begrüßte und mit strahlend blauem Himmel und bei rd. 20 Knoten Wind aus WNW machten wir uns auf den Weg um Fehmarn zu umrunden. Hier konnten wir dann live erleben was es bedeutet, wenn man dicht an einem Verkehrstrennungsgebiet ist und wenn man sich mit dem gewerblichen Schiffsverkehr arrangieren muss. Im 20 Minuten Takt verkehren dort die Autofähren zwischen Puttgarden und dem dänischen Rodby, aber die frische Brise hat uns zügig – gerade zwischen 2 Fähren – sicher durch die Fahrstraße der Fähren gebracht und nach 54 Seemeilen waren wir nach 11 Stunden wieder sicher in der Box in Heiligenhafen.
Eine andere wichtige Erfahrung bei unserem Ausbildungstörn war unsere Nachtfahrt!! Was tagsüber überschaubar und unkompliziert ist stellt sich in der Nacht anders dar: Der Hafen ist nur über eine verwinkelte Anfahrt und durch eine enge Fahrrinne zu erreichen. Hier wird man durch zwei Leitfeuer und anschließend durch zwei Richtfeuer durch die enge Fahrtrinne bis in die Hafeneinfahrt gelotst – ein wirklich einfaches und durchdachtes Verfahren, aber bei all den anderen Lichtern an Land ist es nicht immer einfach das kleine blinkende Lichtpünktchen des Leuchtturms zu finden.
Bei unserem letzten Übungstag vor der Prüfung wurden wir alle noch einmal auf die Probe gestellt. Der Wind hatte aufgefrischt und bei satten 5 Windstärken, gerefften Segeln und etwa 1 m Wellen waren die Boje über Bord Manöver nicht mehr ganz so einfach!! Wir alle konnten hier erfahren wie anders es doch ist, wenn man bei rauerer See jemanden retten muss. Eine gute Übung, aber dies wünschten wir uns nicht zur Prüfung, die am nächsten Tag angesetzt war! Über Nacht hatte dann der Wind um 180 Grad gedreht und es pfiff morgens ordentlich durch die Wanten, aber lt. Vorhersage sollte es am Vormittag nachlassen. Der Wettergott war uns gnädig und so haben wir alle bei gutem Wind die praktische Prüfung bestanden.
Aber es war nicht der gute Wind der uns den Erfolg beschert hat – es war die gründliche Vorbereitung, die umfangreiche Erfahrung und die unaufgeregte Geduld unserer beiden Skipper, die hier den entscheidenden Grundstein gelegt hat!!! die wir dann als Team nutzen konnten. Insgesamt eine tolle Woche mit netten Menschen und schönen Erfahrungen nicht nur beim Segeln, sondern auch bei Anlegerbier oder Sundowner und mehr....
Der Törn-Berichter Jürgen Schweden
Autor:KCF, Kanu- und Segel-Club Frankenthal aus Frankenthal |
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