Was Sie schon immer über Pilze wissen wollten
Der Honiggelbe Hallimasch ( Armillaria mellea)
Der Hallimasch ist ein sehr häufiger Herbstpilz in unseren Wäldern. Eigentlich gibt es mehrere, mit bloßem Auge nur schwer unterscheidbare Hallimasche bei uns.
Er befällt lebende Bäume und verursacht eine Weißfäule, bei der alle Holzbestandteile, also sowohl Zellulose als auch Lignin, verarbeitet wird. Ist ein Baum vom Hallimasch befallen, so bedeutet der Befall, dass der Baum durch den Pilz früher oder später stirbt. Er wird regelrecht von innen aufgezehrt.
Befallen werden die meisten heimischen Baumarten, Hallimasche sind nicht spezialisiert. Von einem befallenen Baum aus bildet der Hallimasch Rhizomorphe, das sind Stränge aus Mycel mit einer schützenden verdickten Außenwand. Mit diesen erobert er sich neue Bäume in der Umgebung. Hat ein Hallimasch einen Baum zum Absterben gebracht, so verzehrt er auch das tote Substrat weiter und zerlegt das Holz in seine Grundbestandteile. Hier wirkt der Pilz nicht als "Schädling" sondern erfüllt eine unabdingbare Funktion im Ökosystem. Nur durch die Zersetzung von Holz entsteht Humus als Lebensgrundlage für neue Pflanzen.
Für die Forstwirtschaft bedeuten Hallimasche einen ernstzunehmenden wirtschaftlichen Schaden. Im Ökosystem Wald haben sie jedoch enorme Bedeutung. Geschwächte Bäume werden aussortiert, Bäume die auf für sie unpassenden Böden gepflanzt wurden, werden eliminiert.
Ein gutes Erkennungsmerkmal des Honiggelben Hallimaschs ist der Ring am Stiel. Bei jungen Fruchtkörpern hängt er noch an der Unterseite des Huts und schützt die Sporen in den Lamellen. Oberhalb des Stiels ist der Stiel mit Längsrillen versehen- ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.
Die Hutoberseite ist honiggelb mit vielen Schüppchen.
Der Hallimasch ist ein Speisepilz und wird vielerorts gesammelt und begehrt. Roh ist er aber extrem unverträglich und führt mindestens zu erheblichem Brechdurchfall. Man sagt der Name Hallimasch kommt von Heil im Arsch...Bei der Zubereitung muss die Pilzpfanne mindestens 20 Minuten lang bei großer Hitze gut durchgedünstet sein.
Noch was ganz Erstaunliches zum Hallimasch: Das größte und schwerste Lebewesen das man bisher auf dieser Erde gefunden hat ist ein dunkler Hallimasch ( Amarillia ostoyae) in Nordamerika. Er erstreckt sich über eine Fläche von 900 Hektar, wiegt geschätzt 600 Tonnen und soll 2400 Jahre alt sein. Hallimasch die Waldfee!!
Autor:Forstamt Pfälzer Rheinauen aus Speyer |
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