Schienenverkehr im ÖPNV
Entwicklung des schienengebundenen Nahverkehrs (SPNV) Südpfalz 2023-2030
Unter obigem Thema lud der Fahrgastverband Südpfalz Mobil e. V. am 19. Februar 2020 in Landau zu einer Informationsveranstaltung über die Zukunft des Schienenverkehrs in unserer Region ein. Referent war der Verbandsdirektor des zuständigen Zweckverbandes Herr Michael Heilmann. Für den Kreis Germersheim gab es dabei gute Nachrichten. Der vom Verkehrsforum Südpfalz seit Jahren geforderte Halbstundentakt auf der Strecke zwischen Germersheim-Wörth-Karlsruhe, unter Einbindung der Rhein-Neckar-S-Bahn, soll zum Jahresende 2023 verwirklicht werden. Dies wäre ein Meilenstein für die Bürger im Südkreis. Beschwerliches Umsteigen in Germersheim und lange Wartezeiten entfielen dank durchgehender S-Bahn-Züge. Allerdings dürfe der Wochenendverkehr davon nicht ausgenommen sein, wie der Sprecher des Verkehrsforums in Landau deutlich machte. Heilmann fügte noch hinzu, dass es Verbesserungen im Berufsverkehr schon vor 2023 geben könne. Somit besteht Hoffnung, dass der gestrichene Jokerzug zum Fahrplanwechsel im Sommer wieder eingesetzt wird. Für die Lingenfelder Bürger wäre das eine weitere gute Nachricht, da sie dann wieder eine frühe umsteigefreie Verbindung zum Karlsruher Hauptbahnhof hätten.
Nun liegt es am Kreis Germersheim, die Planungen des ZSPNV zu unterstützen! In einem ersten Schritt müssen diese Neuerungen in den Nahverkehrsplan einfließen.
Auch zu den Reaktivierungsbemühungen für die beiden Strecken Landau-Germersheim und Landau-Herxheim gibt es Positives zu beichten. Das Rentabilitätsgutachten sei in Auftrag gegeben und man hoffe auf einen Kosten-Nutzen-Faktor größer eins, um den staatlichen Zuschuss für die Finanzierung zu bekommen. Vorgestellt wurden mögliche Betriebsabläufe zwischen Landau und Germersheim, u. a. die Einbindungen von Rhein-Neckar-S-Bahn und Karlsruher Stadtbahn. Letzteres betrachtet das Verkehrsforum eher skeptisch aufgrund schlechter Erfahrungen mit dem Stadtbahnverkehr zwischen Germersheim und Wörth. Weiterhin gibt das Verkehrsforum zu bedenken, dass man den Streckenverlauf auch aufgrund seiner überregionalen Bedeutung bewerten muss. Bei einer Reaktivierung bestünde z. B. die Chance, die wichtige frühere Ost-West-Verbindung Saarbrücken-Landau-Stuttgart wieder entstehen zu lassen. Größter Nutznießer wäre die Stadt Landau, die aus ihrem Verkehrsschatten heraus käme. Neben der Einbindung in das Netz der Rhein-Neckar-S-Bahn würde Landau auch vom Fernverkehr des geplanten Deutschlandtaktes profitieren können.
Letztlich zeigte sich, dass der Zweckverband eine maßgebliche Verbesserung des Schienenverkehrs in der Südpfalz anstrebt. Nun liegt es an den Verantwortlichen im Kreis und in den Gemeinden, diese Bestrebungen mit entsprechenden Maßnahmen zu unterstützen.
Hans-Jürgen Burckhardt
Sprecher BI Verkehrsforum Südpfalz
Autor:Hans-Jürgen Burckhardt aus Germersheim |
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