Kommunale Jugendarbeit der Südpfalz vertieft Schwerpunkte
Jugendpflege vernetzt
Germersheim. Die Lebenswelt von Jugendlichen unterliegt einem steten Wandel, dessen Begleitung und Mitgestaltung Aufgabe der Fachkräfte der Jugendarbeit ist. Rund 40 kommunale Jugendpflegen aus den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim sowie der Stadt Landau haben sich nun zu einer ersten gemeinsamen Fachtagung getroffen.
„Es ist sehr zum Wohle von Jugendlichen, dass sich die Jugendpflegen vernetzen, sich nun zu einem ersten Austausch in Landau getroffen haben, Arbeitsschwerpunkte bilden und entsprechend gemeinsam tätig werden“, bekräftigte Oberbürgermeister Thomas Hirsch.
Jugendarbeit findet in den Jugendtreffs sowie in den größeren Jugendhäusern der Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim sowie der Stadt Landau statt. Jugendliche auf ihrem Weg durchs Leben zu begleiten und sie dabei zu unterstützen stellt eine vielfältige und positive Tätigkeit dar. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Präventionsarbeit. Denn in der Jugendarbeit spiegeln sich die Herausforderungen der Gesamtgesellschaft. Etwa auch Rassismus und Gewalt.
Dieser Rassismus zeigt sich nicht nur in politisch rechtsextremer Feindlichkeit, sondern geht viel weiter. Er richtet sich etwa auch gegen Arbeitslose, Wohnungslose, Sinti und Roma oder ist sexistisch. Oftmals drückt sich diese Haltung in entsprechender Musik aus. Die menschenverachtenden Texte machen den Unterschied. Auf die Jugendlichen entsprechend einzugehen ist vorrangig Aufgabe der Eltern. Ergänzend aber auch der Gesamtgesellschaft. Dazu gehört neben Freunden, Vereine und Schule auch die Jugendarbeit in den Jugendtreffs.
„Das dort bestehende Vertrauensverhältnis ist wichtig, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, Vorurteile abzubauen und Bewusstsein zu schaffen für Mitmenschlichkeit, Demokratie und Antworten zu suchen auf die Frage, wie wir friedlich miteinander leben wollen“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Südliche Weinstraße, Georg Kern. Die Fachkräfte der Jugendarbeit in der Südpfalz stellen sich diesen Fragen offen, vertrauensvoll und lösungsorientiert.
Auf dem Fachtag haben sie vielfältige Handlungsansätze festgehalten. Neben der Unterstützung von Fachstellen wie dem Distanzierungsprojekt Rückwege Rheinland-Pfalz ist das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit Medien ein zentraler Baustein. Jugendlichen den Zugang zu einzelnen Internetseiten zu verbieten ist keine sinnvolle Methode. Wissen die jungen Menschen doch oft am schnellsten, wie technische Sperren umgangen werden können. „Es geht vielmehr darum, dass Jugendliche und sogar schon Kinder frühzeitig lernen, sich kritisch mit Medien und deren Inhalten auseinanderzusetzen, diese zu hinterfragen und somit entsprechend selbst entscheiden können, was sie tun“, stellt Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordnete des Landkreis Germersheim fest.
Kinder und Jugendliche sollen rassistische Medien erkennen können, wahrnehmen, was Mobbing in sozialen Foren anrichtet, oder auch dass es nicht klug ist, selbst einschlägige Mitteilungen oder Bilder einzustellen. Die Fachkräfte der Südpfalz möchten nicht nur die jungen Menschen stärken, sondern auch sich selbst im Umgang mit Herausforderungen der täglichen Arbeit und der gesellschaftlichen Erwartungen an sie. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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