Verlängerung der S3 über Wörth nach Karlsruhe beschlossen
Lästiges Umsteigen entfällt ab 2023
Südpfalz. Am Donnerstag kam per Videokonferenz der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd zu seiner Verbandsversammlung zusammen. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Verlängerung der S3 von Germersheim über Wörth bis zum Hauptbahnhof in Karlsruhe. Und die Tatsache, dass diese einstimmig beschlossen wurde, dürfte wohl bei vielen Pendlern in der Region zu einem tiefen Aufatmen führen - da dann - ab 2023 - jede Menge lästiges Umsteigen entfallen wird.
Die Bahnstrecke Karlsruhe – Wörth – Germersheim wird seit Dezember 2010 durch zwei Linien (S 51 und S 52) der Stadtbahn Karlsruhe bedient. Unter der Woche besteht heute ein angenäherter 30-Minutentakt (mit Bedienungslücken), an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ein stündliches Angebot. Fahrgäste, die aus/in Richtung Speyer, Ludwigshafen, Mannheim unterwegs sind, müssen bisher in Germersheim auf die Züge der S-Bahn Rhein-Neckar umsteigen. Aber das soll sich nach Willen des Zweckverbandes bald ändern.
Neuordnung ab 2023
Denn der Verkehrsvertrag mit der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) auf läuft auf dieser Strecke im Dezember 2023 aus und das
bietet die Chance einer Neuordnung des Zugangebotes zwischen Karlsruhe und Germersheim.
Um Verbesserungen für die Kunden erzielen zu können, soll daher ab Dezember 2023 das Zugangebot zwischen Karlsruhe und Germersheim wie folgt neu strukturiert werden:
Die S52 wird dann durch die S3 der S-Bahn Rhein-Neckar ersetzt, die dann die Strecke Karlsruhe Hbf – Heidelberg – Mannheim – Ludwigshafen – Speyer – Germersheim – Wörth – Karlsruhe Hbf (sowie in der Gegenrichtung) fahren soll. Ergänzt wird dieses neue stündliche S-Bahn-Angebot montags bis freitags in beide Richtungen durch die ebenfalls im Stundentakt weiterhin verkehrende
S51 der AVG. Dadurch ergibt sich unter der Woche dann ein ganztägiger 30-Minutentakt zwischen 8: und 19:30 Uhr - bis etwa 00.00 Uhr wird diese Strecke dann weiter stündlich in beide Richtungen bedient. Von Betriebsstart zwischen 4.30 Uhr und 5.45 Uhr bis etwa 8.30 Uhr wird das Angebot auf den Bedarf des Schüler- und Berufsverkehrs abgestimmt. An Wochenenden wird die Bahnstrecke (Karlsruhe-) Wörth – Germersheim weiterhin stündlich durch die Stadtbahn bedient werden (letzte Spätverbindungen um 00.30, 1.30 Uhr je nach Richtung).
Die Vorteile dieser Verkehrskonzeption sind:
Stündlich umsteigefreie Verbindungen für die Gemeinden zwischen Wörth und Germersheim sowohl in Richtung Karlsruhe als auch in Richtung Speyer, Ludwigshafen, Mannheim. Das bedeutet, dass der zeitlich oft sehr knappe und damit störungsanfällige Umstieg in Germersheim dann entfällt. "Um diese Verbesserungen realisieren zu können, werden im Verkehrsvertrag der S-Bahn Rhein-Neckar, Los 1, im Streckenabschnitt Germersheim – Wörth – Karlsruhe ab Dezember 2023 entsprechende Zubestellungen zum europaweit ausgeschriebenen Zug-km Satz vorgenommen werden. Das Angebot der AVG wird entsprechend reduziert", so der Zweckverband, der einstimmig für die Verlängerung der S3 votierte.
Da der größte Teil der künftigen S-Bahnleistungen zwischen Germersheim und Karlsruhe (und in der Gegenrichtung) heutige Stadtbahnleistungen sind (Linie S52), handelt es sich um vier bis fünf zusätzliche Zugpaare, die zusätzlich finanziert werden müssen, um die bestehenden Bedienungslücken zu einem 30-Minutentakt zu schließen.
"Der Verbandsvorsteher wird ermächtigt, die Vereinbarung bezüglich der Verlängerung der S3 von Germersheim über Wörth nach Karlsruhe (und in der Gegenrichtung von Karlsruhe über Wörth nach Germersheim) mit der DB Regio AG zu unterzeichnen", so der Wortlaut des einstimmigen Beschlusses.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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