Biodiversitätsstrategie der Stadt am Rhein
Mehr Grün für Germersheim
Germersheim. Der Germersheimer Stadtrat hat sich mit Beschluss vom 8. Mai 2018 für die Umsetzung einer Biodiversitätsstrategie ausgesprochen. Die Stadt Germersheim hat es sich seitdem zur Aufgabe gemacht, die biologische Vielfalt der Arten (Biodiversität) und ihre natürlichen Lebensräume mit entsprechenden Maßnahmen zu schützen und zu erhalten. Dabei orientiert sie sich an der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt des Bundesamtes für Naturschutz und an der Biodiversitätsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz..
„Wir setzen uns selbstverständlich für den Arten- und Naturschutz hier in Germersheim ein und leisten gerne einen wertvollen Beitrag dazu, die Artenvielfalt zu erhalten, indem wir Tiere und Pflanzen, die hier ortsansässig und für die Region wichtig sind, bestmöglich schützen“, sagt Bürgermeister Marcus Schaile.
Sieben Themenfelder
Die städtische Biodiversitätsstrategie umfasst derzeit sieben Themenfelder: Städtisches Grün, Ackerflächen, Wälder und Auen, Flüsse/Gewässer und Hochwasserschutz, Bauleitplanung inkl. städtischer Liegenschaften, Stadtklima und Klimawandel sowie Mobilität. Mit der Arbeit in den ersten Themenfeldern ist bereits begonnen worden, so wurden bereits die innerstädtischen Grünflächen, die sich in der Pflege der Stadt befinden, digital erfasst und im Hinblick auf die Biodiversitätsmerkmale bewertet. Die erste Auswertung hat ergeben, dass der städtische Betriebshof schon jetzt Flächen von insgesamt ca. 62,2 ha bewirtschaftet.
„Die Zahlen zeigen, dass Germersheim schon jetzt eine Stadt des Grüns ist und über vielfältige Flächen verfügt, aber ein Grund, sich im Grün auszuruhen, ist dies natürlich nicht“, so der Erste Beigeordnete Dr. Sascha Hofmann, der das Projekt Biodiversitätsstrategie als Baudezernent verantwortet.
Im Rahmen einer Kooperation mit der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz sind die Mitarbeiter des Betriebshofs und der Verwaltung in der naturschutzfachlichen Grünland-, Gehölz- und Uferpflege sowie zum Obstbaumschnitt von der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz in Landau umfassend geschult worden und es sind erste Vorschläge zur weiteren Verbesserung städtischer Biodiversität entwickelt worden.
In einem ersten konkreten Projekt sollen bisherige Mulchflächen (Wiesen, die zweimal im Jahr gemäht werden und das Schnittgut liegen bleibt) in insektenfreundliche Magerwiesen (Wildwiesen) umgewandelt, die nur einmal im Jahr gemäht werden. Die Planung sieht vor, insgesamt 2,3 ha Mulchflächen, wie beispielsweise Wiesenflächen südlich des Kiefsees oder etwa die oberste Terrasse im Lamotte Park und der Bereich der Grünfläche unterhalb der Brücke zum Weißenburger Tor, in Magerwiesen umzuwandeln.
„Die Bürgerinnen und Bürger können sich demnächst auch im Stadtgebiet über noch mehr wunderbare Blühwiesen freuen, die Insekten, insbesondere Bienen und Schmetterlinge anlocken werden. Bei einer biodiversen Pflege der Wiesenflächen ist der Arbeitsaufwand sogar etwas geringer als bisher, bei einem erheblichen Mehrwert für die Tierwelt. Die Wiesenflächen werden weniger gemäht, wir tun etwas Gutes für die Natur.“, so Bürgermeister Marcus Schaile. ps
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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