Neustart nach Corona-Zwangspause
Mobile Retter ab 8. Juni wieder im Einsatz
Germersheim. Nachdem das System der „Mobilen Retter“ während der zweiten und dritten Welle der Corona-Pandemie südpfalzweit eingestellt wurde, um die Retterinnen und Retter vor einer Ansteckung zu schützen, wird der Betrieb ab Dienstag, 8. Juni, wieder aufgenommen. Das teilt die Pressestelle der Kreisverwaltung Germersheim mit. „Zu den wichtigsten Voraussetzung gehören natürlich konsequente Hygienevorgaben“, betonen Markus Gerstle, Projektleiter im Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau, sowie Dr. Matthias Wölfel, Projektleiter im Landkreis Germersheim.
Alle Mobilen Retter und Retterinnen werden mit Schutzmasken FFP 2/KN 95 ausgestattet, um eine Ansteckungsgefahr zu minimieren. Weiterhin verzichten die Ehrenamtlichen während der Pandemie auf eine eventuell erforderliche Beatmung und führen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand lediglich die Herzdruckmassage durch. „Das Entscheidende ist die zügige Herzdruckmassage. In den ersten zehn Minuten nach einem Herzkreislaufstillstand befindet sich in der Lunge der Patientin beziehungsweise des Patienten meist noch ausreichend Sauerstoff, der dann durch die Herzdruckmassage mit dem Blut zu Herz und Gehirn transportiert wird", erklärt Johannes Becker, der das Projekt als ärztlicher Fachberater unterstützt.
Die Mobilen Retter sind medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die unmittelbare medizinische Versorgung eines Betroffenen oder qualifizierte Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Sie werden über ein App-gestütztes Alarmierungssystem über ihr Smartphone alarmiert. Die Leitstelle alarmiert den Regel-Rettungsdienst und die First Responder-Einheiten natürlich in unveränderter Weise.
Die Mobilen Retterinnen und Retter kommen nicht in Einsatzfahrzeugen oder erscheinen in Dienstkleidung, sie kommen als „Expertin“ oder „Experte“ aus der Nachbarschaft oder näheren Umgebung. In der Südpfalz gibt es derzeit rund 880 geschulte Mobile Retter.
Beim plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand oder bei Bewusstlosigkeit ist eine schnelle, professionelle, medizinische Hilfe oft lebensentscheidend für den in Not geratenen Menschen. Trotz eines gut strukturierten Rettungsdienstes vergehen nach Eingang des Notrufes bei den Leitstellen bis zu acht Minuten bis zum Eintreffen der ersten Rettungskräfte. Minuten, die über das Überleben oder dauerhafte Schädigungen des Gehirns entscheiden können. Diese „therapiefreie“ Zeit wird durch die Mobilen Retter überbrückt.
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