Reiserückkehrer mit Corona im Training
Nicht wie vereinbart informiert
Südpfalz. „Aus gegebenem Anlass rufen wir Reiserückkehrer auf: Lassen Sie sich testen, warten Sie unbedingt das Ergebnis ihres Tests ab und separieren Sie sich bis dahin“ so der Appell der Landräte Dr. Fritz Brechtel (GER) und Dietmar Seefeldt (SÜW) sowie von Oberbürgermeister Thomas Hirsch (LD).
Zum Zeitpunkt des Appells ging man in der Südpfalz noch davon aus, ein Reiserückkehrer hätte sein Testergebnis nicht abgewartet, an einem Fußballtraining teilgenommen und - weil sein Test positiv war - dafür gesorgt, dass nun mehr als 60 Personen eines Fußballvereins im Landkreis Germersheim getestet werden müssen und sich zudem in Quarantäne begeben mussten.
Zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Reiserückkehrer um einen der Fälle aus Bayern handelt, die nicht beziehungsweise nicht wie vereinbart informiert wurden. Der Mann hatte sich am Montag am frühen Morgen an einer Teststation an der Autobahn A8 freiwillig testen lassen.
Dort erhielt er die Information, dass er im Fall eines positiven Testergebnisses umgehend, das heißt innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage angerufen werde. Ansonsten, so hieß es, könne er davon ausgehen, dass das Ergebnis negativ sei. Einen Anruf innerhalb dieser Frist habe es nicht gegeben, versichert der junge Mann. Der entscheidende Anruf mit der Information über das positive Testergebnis kam erst am Freitag.
Nachdem er die Nachricht über sein positives Testergebnis dann mit Tagen Verzögerung erhalten hatte, reagierte er umgehend und informierte alle seine Kontakte. Da eine gewisse Frist verstrichen sein sollte, bis das Virus nachweisbar ist, sollen sich die Kontaktpersonen entsprechend der Aufforderung durch das Gesundheitsamt Anfang nächster Woche testen lassen.
„Um Infektionsketten wirksam unterbrechen zu können, muss schnell reagiert werden. Dafür sind rasch verfügbare Kontaktdaten unabdingbar. Wir bitten dringend diese bei Risikoveranstaltungen wie Sporttrainings am besten in Excelform bereit zu halten. Alle jetzt identifizierten Kontaktpersonen werden zum Schutz der Bevölkerung dringend darum gebeten, zuhause zu bleiben, bis die Testergebnisse da sind“, so die stellvertretende Amtsärztin des Gesundheitsamtes in Germersheim, Dr. Anette Georgens.
Landrat Seefeldt, Landrat Brechtel und Oberbürgermeister Hirsch weisen aus diesem Anlass nochmals darauf hin, dass die AHA-Regeln - Abstand, Hygiene, Atemschutzmaske - immer noch unerlässlich sind: „Viele scheinen genervt von diesem Thema. Aber wir bitten alle, sich an die Regeln zu halten, um sich und ihre Mitmenschen zu schützen. Dieser Fall hat gezeigt, wie schnell eine Infektion Kreise ziehen kann.“
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