Germersheimer Landrat Brechtel bitte Landesregierung um Unterstützung
Stechmückenplage am Oberrhein droht

In den nächsten Wochen müssen die Menschen am Oberrhein mit einer Mückenplage rechnen. | Foto: Pixabay
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Kreis Germersheim / Oberrhein. Kurz vor dem Schlüpfen der Larven ein Rückschlag: Ein Hubschrauber der Schnakenbekämpfer ist ausgebrannt (Bericht hier). In den kommenden Wochen droht eine Plage am Oberrhein, denn der zweite Hubschrauber ist defekt. Ein Kabs-Sprecher sagte am Montag, maximal 50 Prozent der Schnakenpopulation am Oberrhein könne abgetötet werden. 

Die Kabs war am Samstag in Südbaden zu Fuß und per Helikopter ausgerückt, um den biologischen Wirkstoff auf den Brutstätten auszubringen. Zwei Wochen sollten die Einsätze dauern, doch es kam anders.  Der eine Hubschrauber ging kaputt, der zweite brannte am Sonntag aus.  Die Mückenlarven werden seit Jahren am Oberrhein mit dem biologischen Wirkstoff Bti bekämpft. Vor allem entlang des Rheins ab Landkreis Rastatt Richtung Philippsburg (Kreis Karlsruhe) sowie auf rheinland-pfälzischer Seite um Wörth und Germersheim sei mit starker Belästigung durch Mücken zu rechnen, informierte die KABS. Diese leben nach dem Schlüpfen etwa sechs Wochen. Das Einsatzgebiet der Kabs reicht vom badischen Kaiserstuh bis ins rheinland-pfälzische Bingen im Westen. Die höchste Schnakenplage wird in vier Wochen erwartet. 

Germersheimer Landrat fordert Unterstützung des Landes 

„Der Ausfall der beiden Hubschrauber, die zur Stechmückenbekämpfung eingesetzt werden, muss alle Menschen entlang des Oberrheins aufschrecken. Wird kein rascher Ersatz gefunden, dann müssen wir in nächster Zeit leider mit enormen Belästigungen durch Stechmücken rechnen“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. „Die Lebensqualität der Menschen auch bei uns im Landkreis Germersheim wird darunter leiden, dass die Kabs ihre für alle so wertvolle Arbeit nicht in der effektiven Form, wie wir alle es seit vielen Jahren gewohnt sind, fortführen kann!“ Brechtel appelliert an die Landesregierung, die Kabs zu unterstützen und sich für eine schnelle Lösung des Problems einzusetzen.
„80 Prozent der Stechmücken-Brutgebiete sind nur durch Hubschrauber erreichbar. Deshalb werden möglichst rasch Ersatzhubschrauber benötigt, ansonsten droht aufgrund der Fähigkeit der Stechmücken zu einer raschen Massenvermehrung eine ganz große Mückenplagen.“ In einem Schreiben an das Land formuliert der Kreischef die Dringlichkeit des Themas und erinnert daran, wie die Stechmückensituation vor einer flächendeckenden Bekämpfung der Larven durch die Kabs e.V. war. „Wer diese Mückenschwärme noch kennt, weiß, dass die Bekämpfung schnellstmöglich, ohne große Unterbrechung fortgesetzt werden muss“, so Landrat Brechtel.

In seinem Schreiben dazu an Ministerpräsidentin Malu Dreyer heißt es: "Da rund 80 Prozent der Gebiete mit den Stechmücken-Brutstätten nur aus der Luft zugänglich sind, droht am Rhein nun eine Mückenplage. Wenn nicht schnell gehandelt wird, muss mit einer drastischen Verbreitung der Schnaken gerechnet werden. Die nach starken Regenfällen überfluteten Rheinauen bieten derzeit auch ideale Bedingungen für das massenhafte Schlüpfen von Schnakenlarven. Da das Einsatzgebiet der Kabs bis nach Bingen reicht, stellt dies auch ein landesweites Problem dar".
Weiter führt Brechtel aus, dass er sich Sorgen um die Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung macht. In seinen Augen sei eine länderübergreifende Abstimmung beziehungsweise ein Hilfsprogramm zielführend. "Die Kabs muss möglichst rasch wieder in die Lage versetzt werden, ihre Bekämpfung vollumfänglich wahrnehmen zu können", so der Landrat. ps/jlz

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