Zuverlässigkeit der AVG bleibt auf dem Prüfstand
Thomas Gebhart: Gemischte Zwischenbilanz bei Stadtbahn
Kreis Germersheim. Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart (CDU) zieht eine gemischte Zwischenbilanz bei der Stadtbahn. Gebhart hatte sich an die AVG, den Betreiber der Stadtbahn Germersheim-Wörth-Karlsruhe, gewandt. In ihrer Antwort geht die AVG ausführlich darauf ein, wie sich Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit entwickelt haben. "Es gibt Fortschritte, wir sind aber noch lange nicht am Ziel", so die Einschätzung Gebharts.
Wie dem Abgeordneten durch die AVG mitgeteilt wurde, habe sich die Zuverlässigkeit der Stadtbahn verbessert und lag von Januar bis Juni 2019 bei 99,5 Prozent. Das heißt, dass 0,5 Prozent der Züge nicht gefahren sind. Insbesondere die personalbedingten Fahrtausfälle sind deutlich zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2019 habe man die Zugausfälle um 60 Prozent verringern können. Insbesondere die personalbedingten Ausfälle sind zurückgegangen.
Dazu Gebhart: "Es ist zu hoffen, dass in Sachen Zuverlässigkeit eine Trendwende geschafft wurde. Der Personalmangel war in der Vergangenheit eines der Hauptprobleme für den Stadtbahnbetrieb." Gebhart hatte der AVG bereits Anfang 2018 Unterstützung angeboten und den Betreiber AVG, den Landkreis als kommunalen Aufgabenträger für den ÖPNV und die Arbeitsagentur an einen Tisch geholt, um Lösungsansätze für das strukturelle Personalproblem auszuloten. Die AVG hatte Zuverlässigkeitsprobleme in den vergangenen Jahren immer wieder auch mit Schwierigkeiten bei der Gewinnung einer ausreichenden Zahl von Fahrzeugführern begründet.
Während sich die Zuverlässigkeit verbessert hat und deutlich weniger Züge ausfallen, sieht die Situation bei der Pünktlichkeit anders aus. Im laufenden Jahr habe es die AVG in noch keinem Monat geschafft, die intern gesteckten Ziele zu erreichen, wie es im Schreiben an Gebhart heißt. Nur 86 Prozent der Züge in den ersten sieben Monaten des Jahres waren pünktlich. Wie bereits in der Vergangenheit sei unter anderem die Baustellensituation in der Karlsruher Innenstadt ein großes Problem für die Pünktlichkeit.
Darüber hinaus bereite laut AVG auch das Stellwerk der Deutschen Bahn in Wörth Probleme. Auch hier komme es zu Störungen. Dies wirke sich auch auf den Stadtbahnbetrieb aus.
Wie die AVG mitteilt, wird zum Fahrplanwechsel im Dezember ein runderneuertes Verkehrsangebot zwischen Karlsruhe, Wörth und Germersheim an den Start gehen. Zukünftig soll die Linie S51 täglich einmal pro Stunde aus der S5 hervorgehen, durch die Kaiserstraße das Karlsruher Stadtzentrum bedienen und anschließend Wörth und Germersheim anfahren, mit allen Zwischenhalten. Der S52-Eilzug soll künftig ab Wörth Bf ohne Halt über Karlsruhe West zum Albtalbahnhof, Hauptbahnhofsvorplatz und weiter zur Tullastraße fahren. Die AVG erhofft sich dadurch schnellere und pünktlichere Fahrten.
Als nächsten Meilenstein bezeichnet die AVG die Inbetriebnahme des Stadtbahntunnels in der Karlsruher Innenstadt. Dann sollen die S52-Eilzüge als "fliegender Pfälzer" über den Albtalbahnhof und den Hauptbahnhofsvorplatz direkt in das Stumpfgleis des Stadtbahntunnels unter dem Markplatz einfahren und damit die Innenstadt anbinden. ps
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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