LEADER-Projekte
Was steckt hinter dem Begriff und wie profitiert die Region davon?

LEADER - Entwicklungspotenziale in der Region finden | Foto: Schwitalla/Logo - www.leader-suedpfalz.de
  • LEADER - Entwicklungspotenziale in der Region finden
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Landkreis Germersheim. Im Landkreis Germersheim gibt es zwei große so genannte LEADER-Projekte oder LEADER-Regionen, von denen man immer mal wieder hört. LEADER Südpfalz umfasst fünf Verbandsgemeinden und die Stadt Wörth am Rhein mit insgesamt 34 Gemeinden. Die den Verbandsgemeinden Kandel, Hagenbach, Jockgrim zugehörigen 15 Gemeinden sowie die Stadt Wörth liegen im Landkreis Germersheim, die VG Landau-Land mit ihren 14 Gemeinden und die VG Herxheim mit vier Gemeinden liegen im Landkreis Südliche Weinstraße. Die LEADER-Region "Vom Rhein zum Wein" umfasst die Stadt Germersheim und den Verbandgemeinden Bellheim, Rülzheim und Lingenfeld im Landkreis Germersheim sowie die Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer im Landkreis Südliche Weinstraße.
Aber was bedeutet LEADER eigentlich und was versprechen sich die Städte und Gemeinden von der Teilnahme an einem solchen Projekt? Zunächst: LEADER steht für Liaison entre actions de développement de l'économie rurale - "Verbindung zwischen Maßnahmen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft" - es geht also um die Vernetzung lokaler Projekte zur Förderung der Wirtschaft im ländlichen Raum. LEADER ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, das seit 1991 Projekte fördert. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte, für deren Umsetzung es die begehrten Fördermittel gibt. Ziel von LEADER  ist es, die ländlichen Regionen Europas in ihrer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen.  
Das "Wochenblatt" hat sich in den Städten und Verbandsgemeinden des Landkreises Germersheim einmal umgehört und nachgefragt: Was erwartet man sich in den Rathäusern von der Teilnahme ein einem LEADER-Projekt - für die eigene Stadt/Gemeinde aber auch für die gesamte Region?

Frank Leibeck, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lingenfeld, sagt: "Ich erwarte mir von der nun anerkannten „Leader Gemeinschaft“ bzw. „Leader Region“ dass wir gemeinsame Projekte Gebietskörperschaft überschreitend entwickeln können und wir damit unserer Verbandsgemeinde und unsere Region noch attraktiver machen. Gerade im Bereich Tourismus ist das hier eine große Chance". Er sieht LEADER aber auch als Chance für Vereine und Gruppen, neue Ideen zu entwickeln und konkret auch umzusetzen. 
Ähnlich sieht das auch Marcus Schaile, Bürgermeister in Germersheim: "Im Grunde wissen wir doch schon lange, dass wir weg müssen vom klassischen Kirchturmdenken. Und LEADER ist eine Chance, als Region zusammenzuwachsen und auch gemeinsam als Region aufzutreten. Bei aller Eigenständigkeit der einzelnen Städte und Gemeinden geht es darum, einen Gemeinschaftssinn zu entwickelt und gemeinsame Projekte zu realisieren. Gerade im Tourismus steckt darin unser Potenzial. Denn Urlauber kommen ja nicht nach Germersheim oder Rülzheim, die kommen in die Südpfalz. Und da macht es natürlich auch Sinn, das Thema symbolträchtig `vom Rhein zum Wein` als Gesamtes zu vermarkten." Für Germersheim hat Schaile ganz konkrete Wünsche und Ideen: Eine sichere Rheinquerung nur für Fußgänger und Radfahrer steht ganz oben auf seiner "Wunschliste" - aber auch eine Skate-Anlage für die Germersheimer Jugend und eine Grillhütte am Baggersee seien typische LEADER-Projekte, die man jetzt gut umsetzen könne.
Das Zusammenwachsen ist auch für Matthias Schardt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rülzheim, ein wichtiges LEADER-Thema. "Wir versprechen uns eine bessere Vernetzung untereinander und damit ein Zusammenrücken der Teilregionen. Jede Region profitiert von dem, was eine der anderen innerhalb des Projekts Besonderes hat oder kann – und das ist gut für alle", sagt er und fügt an: "Für die Verbandsgemeinde Rülzheim wünschen wir uns ganz konkret eine Stärkung der Naherholungsangebote - sowohl für die eigene Bevölkerung als auch für unsere Gäste. Auch das dörfliche Leben, darunter das Vereinsleben, kann durch das LEADER-Projekt gestärkt werden."
Die Niederschwelligkeit der Vernetzung ist für Dieter Adam, Verbandsbürgermeister in Bellheim, ein wichtiger Punkt. Keine adere Plattform könne diese Niederschwelligkeit über kommunale Grenzen hinweg so bieten wie LEADER, sagt er. So könne es zu einer Neubewertung der Region kommen und zu einem echten kreativen Austausch. "Die strategische Abstimmung von gemeinsamen Zielen und davon abgeleitet die Möglichkeit von Projekten, die zur Umsetzung dieser Ziele geeignet sind", halte ich für besonders wichtig, so Adam. "Die finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung von zukunftsweisenden Projekten, die dann idealer Weise eine langfristige Wirkung entfalten, führt zur Steigerung der Lebensqualität für die Menschen vor Ort und fördert die Attraktivität des wirtschaftlichen Umfelds für alle in der Region befindlichen Branchen", ist sich Dieter Adam sicher.
Wörths Bürgermeister Dennis Nitsche spricht für die LEADER-Region Südpfalz und sieht ebenfalls die Vernetzung der Region als großes Plus der LEADER-Projekte. "Die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen wird gestärkt – das ist ein enormer Mehrwert. Auch das Bewusstsein, Teil eines gemeinsamen Lebensraums zu sein und gemeinsam Verantwortung für dessen Entwicklung wahrzunehmen ist mir persönlich besonders wichtig", sagt er und fügt an: "Die Stadt Wörth am Rhein hat bereits sehr gute Erfahrungen mit Leader-Projekten gemacht. Wir freuen uns sehr auf die neue Förderperiode und werden voraussichtlich Projekte im Bereich Sport und Freizeit zur Förderung vorschlagen. Zudem sind mehrere Bürgerprojekte erfolgreich gestartet – das ist besonders schön, weil dadurch Regionalentwicklung und bürgerschaftliches Engagement miteinander verbunden werden."

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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