Vorwahl 0085: Welche Länder und Betrugsmaschen hinter dieser Nummer stehen können
Vorwahl 0085. Wenn das Telefon klingelt und eine fremde Nummer auf dem Display erscheint, fragen sich viele, wer da wohl anruft. Seriöses Anliegen oder fieser Betrugsversuch - auch bei Anrufen von der Ländervorwahl +85 ist das nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Die internationale Vorwahl 0085 wird von mehreren Ländern in Ostasien genutzt. Eine genaue Zuordnung der jeweiligen Länder erfolgt durch die Ziffern, die direkt auf die Ländervorwahl 0085 folgen. Hier sind die Länder im Detail:
- 00852: Hongkong
- 00853: Macau
- 00855: Kambodscha
- 00856: Laos
- 00850: Nordkorea
Anrufe oder Nachrichten mit der Vorwahl 0085 sind nicht immer bedenklich, es gibt durchaus seriöse Anbieter, die Nummern aus diesen Ländern nutzen. Doch Betrüger nutzen diese Vorwahlen gezielt für ihre Maschen. Ein kritischer Umgang mit unbekannten Kontakten und eine gesunde Skepsis und Vorsicht gegenüber Forderungen oder Angeboten helfen, Betrug zu vermeiden. Im Zweifel gilt: Besser ignorieren als reagieren, denn auch die Bundesnetzagentur warnt immer wieder vor Kriminellen, die Telefonnummern mit der Ländervorwahlen mit 85 nutzen.
Betrugsanrufe von einer +85 Rufnummer
Kriminelle setzen Anrufe mit der Vorwahl 0085 gezielt ein, um ihre Opfer zu täuschen. Hier sind die gängigsten Maschen des Telefonbetrugs von einem Anschluss mit der Vorwahl 0085:
Ping-Anrufe (Wangiri-Betrug):
Das Telefon klingelt nur einmal, und die Betrüger hoffen, dass das Opfer zurückruft. Gespräche kommen bei einem Anruf nicht zustande. Es werden aber teure Premium-Nummern verwendet, die beim Anrufer hohe Kosten verursachen. Ein Großteil dieser Einnahmen fließt an die Betrüger.
Falsche Behörden- oder Unternehmensanrufe:
Die Anrufer geben sich als Vertreter von Banken, Zollbehörden oder internationalen Organisationen aus. Sie drohen mit rechtlichen Konsequenzen oder behaupten, das Opfer müsse Gebühren oder Steuern zahlen, um Probleme zu vermeiden.
Technischer Support-Betrug:
Betrüger behaupten, es gäbe ein Problem mit einem Gerät oder einer Software und fordern das angerufene Opfer auf, Remote-Zugriff auf Handys oder Computer zu gewähren oder Software zu installieren. Dieser Fake-Support dient oft dazu, Malware zu platzieren oder Geld zu erpressen.
Gewinnspiel- oder Lotterie-Betrug:
Das Opfer wird mit dem Spam-Anruf der 85 Nummer darüber informiert, es habe vermeintlich einen großen Preis gewonnen, müsse jedoch vorab Gebühren zahlen, um den Gewinn zu erhalten.
Kredit- oder Investitionsangebote:
Anrufer locken mit günstigen Krediten oder Investitionsmöglichkeiten, die nach der Vorauszahlung von Gebühren jedoch nie realisiert werden.
WhatsApp-Betrug mit der Vorwahl 0085
Neben klassischen Telefonaten auf das Smartphone oder den Festnetz-Anschluss, nutzen Betrüger auch WhatsApp, um ihre Opfer auf dem Handy zu erreichen. Dabei kommen folgende Taktiken häufig zum Einsatz:
Falsche Identitäten: Betrüger geben sich als Freunde, Bekannte oder Behörden aus, um Geld oder Informationen zu erschleichen.
Phishing-Links: Nachrichten enthalten schädliche Links, die persönliche Daten abgreifen oder Schadsoftware installieren.
Romance-Scam: Emotionaler Betrug, bei dem das Opfer unter dem Vorwand einer Liebesbeziehung finanziell ausgenutzt wird.
Code-Diebstahl: Betrüger fordern den Nutzer auf, einen WhatsApp-Verifizierungscode weiterzugeben, um das Konto zu übernehmen.
Schutzmaßnahmen vor Betrug mit der Vorwahl 85
Keine unbekannten Nummern zurückrufen: Insbesondere bei Ping-Anrufen sollte niemals zurückgerufen werden.
Nummern überprüfen: Verdächtige Nummern können online recherchiert werden, ohne dass man mit ihnen telefonieren muss. Oft gibt es bereits Warnungen anderer Betroffener.
Keine persönlichen Daten preisgeben: Seriöse Institutionen fordern keine sensiblen Informationen per Telefon oder WhatsApp an.
Blockieren: Unbekannte oder verdächtige Nummern sollten direkt blockiert werden.
Sicherheitsbewusstsein schärfen: Insbesondere ältere Familienmitglieder sollten über die Risiken informiert werden.
Melden: Betrugsanrufe und verdächte Rufnummern können der Bundesnetzagentur gemeldet werden
Weitere Informationen zum Thema Telefonbetrug
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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