Daimler AG beschließt Unterbrechung der Produktion
Auch das "Global Logistics Center" in Germersheim ist betroffen
Germersheim. Der Einfluss des Coronavirus macht auch vor der Wirtschaft nicht Halt. Aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Pandemie hat etwa die Daimler AG am Mittwoch entschieden, den Großteil ihrer Produktion sowie die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen in Europa für zunächst zwei Wochen zu unterbrechen. Der Konzern orientiert sich dabei an den Empfehlungen der internationalen, nationalen und lokalen Behörden.
Die Unterbrechung betrifft europäische Pkw-, Transporter- und Nutzfahrzeug-Werke des Unternehmens und beginnt in dieser Woche. Damit verbunden ist die Überprüfung der globalen Lieferketten, die derzeit nicht in vollem Umfang aufrechterhalten werden können. Eine Verlängerung dieser Maßnahmen hängt von der weiteren Entwicklung ab.
Überall dort, wo der Betrieb aufrechterhalten werden muss, wird das Unternehmen entsprechende Vorkehrungen zum Infektionsschutz der Mitarbeiter treffen.
Schließung auch in Germersheim
Von der Werksschließung betroffen sind der Großteil der Produktion sowie die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen in Europa. Das gilt auch für das Werk Germersheim. Ausgenommen sind Bereiche, wo der Betrieb aufrechterhalten werden muss, wie etwa Notbetrieb, wichtige Anlaufthemen, Kundenservice und die Sicherstellung internationaler Lieferketten.
"Aktuell sind wir im Austausch mit den lokalen Betriebsräten um die genaue Vorgehensweise für das Global Logistics Center in Germersheim festzulegen. Wichtige Services und Notdienste für unsere weltweiten Kunden wollen wir mit Blick auf die Bedeutung, die eine funktionierende Logistik in der aktuellen Situation hat, weiter sicherstellen", sagt Katja Liesenfeld, Manager Global Business Communications Mercedes-Benz Cars Sales & After-SalesGlobal Communications Mercedes-Benz Cars & Vans, auf Nachfrage des "Wochenblatts".
Aufgrund der sich zuspitzenden COVID-19-Pandemie habe Daimler am 17. März entschieden, den Großteil seiner Produktion und die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen in Europa für zunächst zwei Wochen bis einschließlich 5. April zu unterbrechen. Der Konzern orientiert sich dabei an den Empfehlungen der internationalen, nationalen und lokalen Behörden.
"Die Maßnahmen gelten grundsätzlich auch für das Global Logistics Center in Germersheim und die deutschen Logistik-Center in Hannover, Köln, Nürnberg, Reutlingen und Mainz.Wichtige Services und Notdienste für unsere weltweiten Kunden wollen wir mit Blick auf die Bedeutung, die eine funktionierende Logistik in der aktuellen Situation hat, weiter sicherstellen. Dabei hat die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter oberste Priorität, weshalb wir entsprechende Vorkehrungen zum Infektionsschutz getroffen haben", so Liesenfeld weiter.
Ab dem 23. März arbeitet das Global Logistics Center in Germersheim im Verbund mit den Logistik-Centern mit reduzierter Belegschaft im eingeschränkten Geschäftsbetrieb. Das bedeutet, dass in Absprache mit dem lokalen Betriebsrat und auf freiwilliger Basis der Mitarbeiter weiterhin eilige Aufträge zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung bearbeitet werden.
Mobilität für Feuerwehr, THW, Notärzte und Rettungsdienste bleibt gewährleistet
Im Fokus steht dabei die weltweite Sicherstellung der Mobilität und Betriebsfähigkeit von Einsatzfahrzeugen, beispielsweise von Polizei, Feuerwehr, THW, Rettungsdienst und Notärzten, sowie die Aufrechterhaltung wichtiger Logistik-Dienstleistungen beispielsweise für die Lebensmittel- und Medikamentenversorgung sowie den Kraftstofftransport. Das Global Logistics Center der Mercedes-Benz AG versorgt die Großhandelsstandorte des Daimler Konzerns weltweit mit Teilen und Zubehör für Pkw und Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz, smart und FUSO und ist demnach systemrelevant. Damit in der aktuellen Lage die Funktionsfähigkeit von dringend benötigten Fahrzeugen gewährleistet ist, muss eine schnelle Versorgung der Servicebetriebe mit Fahrzeugteilen sichergestellt werden.
In diesem Zeitraum beobachten Standortleitung und Betriebsrat in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden die weiteren Entwicklungen, um im Bedarfsfall weitere Regelungen und Vorkehrungen zu treffen.
Proaktiv zum Schutz der Mitarbeiter
Mit diesen Maßnahmen leistet das Unternehmen seinen Beitrag, die Belegschaft zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung dieser Pandemie einzudämmen. Gleichzeitig trägt diese Entscheidung dazu bei, Daimler auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vorzubereiten und die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern.
Mit Blick auf die aktuelle Ausbreitung von COVID-19 lassen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Daimler derzeit weder hinreichend ermitteln noch verlässlich beziffern. Das Daimler-Management beobachtet die Lage und wird, wenn notwendig, weitere Maßnahmen einleiten. Sollte sich die Lage entspannen, wird der Betrieb wieder vollständig aufgenommen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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