100 Tage Sparkasse Südpfalz
Blick auf eine von Corona überschattete Bankenfusion
Südpfalz. Vor genau 100 Tagen wurden die Sparkasse Germersheim-Kandel und die Sparkasse Südliche Weinstraße zur Sparkasse Südpfalz. Nun haben die Verantwortlichen ein ersten Resümee der Fusion und des Geschäftsjahrs 2020 vorgelegt. Die rechtliche Fusion sei bisher gut verlaufen, zu Kündigungen sei es aufgrund der Zusammenführung der beiden Sparkassen nicht gekommen und auch die Kunden hätten die Fusion bisher gut aufgenommen.
In der Zeit vom 14. bis 17. Mai soll nun noch die technische Fusion der beiden Unternehmen folgen, dabei könne es im genannten Zeitraum zu Einschränkungen am Geldautomaten, an den Kontoauszugsdruckern, den SB-Terminals sowie beim Online-Banking kommen. Auch Kartenzahlungen im Handel können dann von technischen Problemen betroffen sein.
Das Geschäftsjahr 2020
Natürlich war auch für die Banken und Sparkassen das Geschäftsjahr 2020 ein ganz besonderes - im Zeichen der Corona-Pandemie. Dennoch blickt die Wirtschaft nicht nur auf ein negatives Jahr zurück: Während im zweiten Quartal 2020 der größte jemals gemessene Rückschlag des deutschen Bruttoinlandprodukts seit den 1970er Jahren verzeichnet werden musste, kam die Erholung mit dem Ende des ersten Lockdowns bereits im dritten Quartal, bevor dann in Quartal vier der nächste - bisher noch anhaltende - Lockdown kam.
Für die regional ausgerichtete Sparkasse Südpfalz sah das nicht anders aus: Die Bilanzsumme wuchs von 5,196 Millionen Euro in 2019 auf 5,442 Millionen Euro in 2020. Auch die Kundeneinlagen waren 2020 so hoch wie nie, sie stiegen von 4,185 auf 4,307 Millionen Euro - Grund dafür seien die deutlich gesunkenen Ausgaben etwa für Urlaub oder Spontankäufe, wie sie durch Corona nicht möglich waren. Aufgrund des weiterhin boomenden privaten Wohnungsbau wuchs auch das Kundenkreditgeschäft der Sparkasse Südpfalz. Der Zinsüberschuss der Sparkasse Südpfalz bewegte sich 2020 auf Vorjahresniveau, der Provisionsüberschuss ist gestiegen.
Die Fusion
Die Sparkasse Südpfalz beschäftigt 785 Mitarbeiter, darunter 48 Auszubildende. Es gab keine Kündigungen aufgrund der Fusion, auch wenn sich 2020 das Kundengeschäft auch aufgrund der Pandemie weiter hin zum Online-Banking verändert hat. Demnach nutzen inzwischen 60 Prozent der Privatkunden und 80 Prozent der Firmenkunden Online-Banking und auch die Beratungen finden zunehmend digital statt. Somit ist auch der Ausblick in die Zukunft ein deutlicher: Die Online-Beratung soll sich als zweite Säule zur stationären Beratung in den Geschäftsstellen fest etablieren. "Auf Augenhöhe mit dem stationären Vertrieb errichten wir aktuell
für unsere Privat- und Firmenkunden eigenständige digitale Vertriebseinheiten, um ihnen eine noch bedarfsorientiertere
und flexiblere Beratung zu ermöglichen", formuliert die Sparkasse Südpfalz ihre Zukunftsstrategie. Damit reagiere man nicht nur auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, vielmehr auch auf das geänderte Nutzerverhalten der Kunden.
Ebenfalls ein Ziel der Zukunft: ein nachhaltiger Sparkassenbetrieb. Der CO2-Fußabdruck soll kontinuierlich reduziert werden und auch im Sponsoring soll der Fokus auf Projekten liegen, die diese neue Nachhaltigkeit leben.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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