Klimabedingte Waldschäden
Landrat und Forstpräsidentin informierten sich über Zustand und aktuelle Maßnahmen zur Sicherung des Graben-Neudorfer Gemeindewaldes

(v. l.) Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Bürgermeister Christian Eheim, Förster Ludwig Thoma, Forstpräsidentin Dr. Anja Peck, Forstamtsleiter Martin Moosmayer, stellvertretender Forstamtsleiter Lothar Himmel
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Der Zustand des Graben-Neudorfer Gemeindewaldes gibt Anlass zu großer Sorge. Die trockenen und heißen Sommer setzen dem Wald weiter zu. Aufgrund dessen fand am 2. September 2020 eine Fahrradexkursion in den Gemeindewald statt. Gemeinsam mit Förster Ludwig Thoma und weiteren Mitarbeitern der Forstverwaltung informierte Bürgermeister Christian Eheim Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Forstpräsidentin Dr. Anja Peck an verschiedenen Stationen über den Zustand und die aktuellen Maßnahmen zur Sicherung des Graben-Neudorfer Gemeindewaldes.

Neben der Hitze haben die Bäume auch mit der Bodenbeschaffenheit zu kämpfen: Der im Oberrheingraben vorherrschende Sandboden kann nur wenig Wasser speichern, was die Situation verschlimmert. Durch diese widrigen Bedingungen erleiden die Bäume massiven Stress, so dass Schädlinge wie der Diplodia-Pilz, die Mistel oder die Kiefernbuschhornblattwespe leichtes Spiel haben und ihr Übriges tun.

Neben der Buche steht es besonders schlecht um die Kiefer, deren Flächenanteil 41 Prozent im Graben-Neudorfer Gemeindewald beträgt. Trainee Katrin Herrenberg, die Förster Ludwig Thoma vorübergehend zur personellen Unterstützung zugeordnet ist, erarbeitet momentan projektmäßig eine Konzeption für die Verjüngung und Weiterentwicklung des Graben-Neudorfer Gemeindewaldes: 170 Hektar beträgt die Schadfläche im Gemeindewald, wovon bereits 150 Hektar GPS-gestützt digital kartiert und in einem Ampelsystem kategorisiert wurden. Rot, gelb oder grün zeigen die Dringlichkeit für ein Handeln an.

Durch Naturverjüngung und gezielte Pflanzung soll der Wald in Zeiten des Klimawandels langfristig vital erhalten werden. In Zukunft möchte die Forstverwaltung auf trockenresistentere Baumarten setzen. Ein vielfältiger Mischwald soll entstehen. Schwerpunkt stellt die Eiche dar, aber auch die Pflanzung von Feldahorn, Hainbuche, Winterlinde, Schwarzkiefer, Edelkastanie und Vogelkirsche sind geplant. Die wissenschaftliche Begleitung der Wiederbewaldung erfolgt durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg.

Weiter wurde Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Forstpräsidentin Dr. Anja Peck berichtet, dass für die neuen Kulturflächen ein Bewässerungssystem im Wald installiert werden soll. Dabei werden an strategisch sinnvollen Punkten Brunnen zur Bewässerung gebaut. Die Planung erfolgt in Abstimmung mit der Feuerwehr Graben-Neudorf, da die Brunnen auch zur Bekämpfung von möglichen Waldbränden genutzt werden können.

Bürgermeister Christian Eheim bedankte sich bei Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Forstpräsidentin Dr. Anja Peck für ihren Besuch. „Die Gemeinde Graben-Neudorf ist sich der Vielseitigkeit ihres Waldes bewusst“, versichert Bürgermeister Christian Eheim, „auch zukünftige Generationen sollen die Erholungsfunktion des Waldes erleben dürfen. Deswegen möchten wir die Forstverwaltung bei ihren Maßnahmen zum Erhalt unseres Gemeindewaldes voll unterstützen und wirtschaftliche Interessen hintenanstellen.“

Autor:

Gemeindeverwaltung Graben-Neudorf aus Graben-Neudorf

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