Aktuelle Sonderausstellung im Motorrad- und Technikmuseum Leiningerland
Faszination Modelleisenbahn

Schon seit mehr als hundert Jahren sorgen Modelleisenbahnen für Faszination, bei kleinen wie bei großen Jungs. Hier ein Modell des Nürnberger Spielwahrenherstellers Bing mit Federaufzug.  | Foto: Link
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  • Schon seit mehr als hundert Jahren sorgen Modelleisenbahnen für Faszination, bei kleinen wie bei großen Jungs. Hier ein Modell des Nürnberger Spielwahrenherstellers Bing mit Federaufzug.
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Von Jürgen Link

Quirnheim. Die aktuelle Sonderausstellung im Motorrad- und Technikmuseum bei Quirnheim beschäftigt sich mit dem Weihnachtsthema für kleine und vor allem große Jungs schlechthin: Der Modelleisenbahn. Noch bis Ende Januar zeigt das Museum im Gewerbegebiet „Kleine Wust“ unter dem Titel „Faszination Modelleisenbahn“ einen Querschnitt dessen, was im verkleinerten Maßstab auf Schienen unterwegs ist.

Dabei greifen die Verantwortlichen des Museums mit dem für sie eigenen Geschick und Gespür zum einen die Historie der Modelleisenbahnen auf und zeigen Exponate, die eine rund 100-jährige Entwicklungsgeschichte eines der klassischsten Weihnachts-Spielzeuge überhaupt abdecken. Zum anderen ist es den Ausstellungs-Machern des MTM dank ihrer weit verzweigten Kontakte in der Modellbau-Szene aber auch gelungen, anhand einiger herausragender Exponate das zu zeigen, was im verkleinerten Maßstab machbar ist – von der Modelleisenbahn mit der Spurweite Z und dem Maßstab 1 : 220, die sprichwörtlich in die Streichholzschachtel passt, bis hin zur mit Echtdampf betriebenen und mit Kohle beheizten Gartenbahn, die auf Trassen mit einer Spurweite von fünf Zoll (12,7 Zentimetern) durchs Gelände dampfen kann.

Roter Teufel ist Blickfang

 
Blickfang der aktuellen Sonderausstellung ist eine dieser Bahnen: Ein Modell der in Südafrika gefahrenen Dampflokomotive Klasse 26, wegen ihres markanten Anstrichs „Red Devil“ (Roter Teufel) genannt. Gebaut hat das rund 2,6 Meter lange Modell Wolfgang Schemenau, seines Zeichens Diplomingenieur im Ruhestand. Schemenau, der früher im Kraftwerksbau tätig war, lernte die Lok bei einem Arbeitsaufenthalt in Südafrika noch im Betrieb kennen und war fasziniert von den Maschinen, die übrigens von Henschel in Deutschland speziell für Südafrika konstruiert worden waren. Die Lok ist nicht das erste Projekt dieser Art, die der geniale „Heimwerker“ in zigtausend Stunden Arbeit konstruiert hat – wobei er alle Teile bis auf die Räder selbst in der heimischen Metallwerkstatt angefertigt hat.
Von zwei Sammlern aus der Region stammen weitere Lokomotiven für die Gartenbahn im Maßstab 1:22,5, die normalerweise wie bei ihrem Vorbild mit Kohle befeuert werden. Für die Sonderausstellung im MTM wurde die „Red Devil“ und eine weitere Lok mit Anschlüssen für Druckluft versehen, um die Funktion der Zylinder sowie der Kuppel-, Kolben- und Treibstangen zeigen zu können – und ab und an das Signalhorn zu betätigen.
Filigraner, wenn auch nicht weniger detailreich, fallen die Exponate neueren Datums in den Vitrinen aus, in denen eine ganze Reihe Modelle der Spurweiten Z und H0 zu sehen sind. Darunter befinden sich zahlreiche Raritäten, die in der Regel direkt vom Hersteller in Sammlerhand gelangten und kaum unterm Christbaum ihre Runden drehten. Blickfang hier ist ein H0-Nachbau eines Zuges der Pfälzischen Ludwigsbahn – natürlich mit Weinfässern auf einem der Güterwagen – sowie das Spur-1-Modell einer bayerischen S 2/6, die unter Eisenbahnfreunden als eine der schönsten Loks überhaupt gilt.

Älteste Exponate von "Bing" 

Während die Original S 2/6 1906 ihre Jungfernfahrt bestritt, waren die ältesten Exponate, die im MTM in zwei speziellen Vitrinen gezeigt wurden, schon einige Jahre im Einsatz. Sie stammen aus der Produktion des ehemaligen Nürnberger Spielzeugherstellers „Bing“ und würden dem Quirnheimer Museum vom Spielzeugmuseum in Freinsheim zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Loks der Spurweite 0, die mit einem Federwerk betrieben werden. Dass viele davon auch mehr als 100 Jahre nach ihrer Produktion noch voll funktionsfähig sind, zeugt sehr eindrucksvoll vom damaligen Qualitätsstandard.
Anhand von Schautafeln wurde zudem die Geschichte der Modelleisenbahnen aufgezeigt, die fast so alt ist, wie die Eisenbahn an sich. Während die ersten „richtigen“ Eisenbahn in den 1820/30er Jahren in England entstanden, tauchten fast zeitgleich die ersten Modelleisenbahnen auf, anfänglich als „Werbegag“ für ihre Vorbilder eroberten sie schnell die Herzen technikbegeisterter Kinder als Spielzeuge. 1886 bot der Spielwarenhersteller Bing aus Nürnberg die erste komplette Zuggarnitur mit Gleisen an, deren Nachfolger im MTM zu sehen sind.
Gleichzeitig demonstrieren die Exponate in ihrer Gesamtheit die Entwicklung vom reinen Kinder-Spielzeug zum exklusiven Sammlerobjekt, denen eines gemeinsam ist: die „Faszination Modelleisenbahn“. jlk

Hinweis:

Das Motorrad- und Technikmuseum ist am Ersten und Zweiten Weihnachtstag von 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Außer am 31. Dezember und am 1. Januar (geschlossen) kann die Sonderausstellung noch bis Ende Januar jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr besucht werden.

Schon seit mehr als hundert Jahren sorgen Modelleisenbahnen für Faszination, bei kleinen wie bei großen Jungs. Hier ein Modell des Nürnberger Spielwahrenherstellers Bing mit Federaufzug.  | Foto: Link
Gilt als eine der schönsten Dampflokomotiven überhaupt: Die bayerische S 2/6, im MTM derzeit als Spur-1-Modell zu sehen, das mit Echtdampf betrieben werden kann.  | Foto: Link
Begehrt bei Sammlern: Ein Zug der pfälzischen Ludwigsbahn, im Hintergrund mit einem historischen Foto des Neustadter Bahnhofs, wo die Lok stationiert war.  | Foto: Link
Kleine Bahn ganz Groß: Modellbahnanlagen in Spur Z erlauben viel Fahrspaß auf kleinstem Raum.  | Foto: Link
Als Lego noch für gutes Spielzeug stand, gab’s natürlich auch schmucke Lokomotiven, samt einem kleinen Eisenbahner.  | Foto: Link
Hinter Plexiglas verbrigt sich das größte Exponat der aktuellen Sonderausstellung im MTM: der Nachbau eines „Red Devil“.  | Foto: Link
Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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