BriMel trifft
Lehrer und Sammler Uwe Schulz

Uwe Schulz vor seiner großen Sammlung | Foto: Brigitte Melder
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Leininger-Land. Am 18. März besuchte ich nach etlichen Jahren des aus den Augen verlierens Uwe Schulz als interessanten Gesprächspartner. Der Ludwigshafener Stadtteil Ruchheim wurde ihm zu eng und so zog es ihn vor 8 Jahren an die Weinstraße.

??? Hallo Uwe, schön, dass wir uns nach so langer Zeit einmal wiedersehen. Wie ist es Dir als Gymnasiallehrer am Nikolaus-von-Weis-Gymnasium in Speyer während der Coronazeit ergangen?
Uwe Schulz: Anfangs lief der Schulbetrieb nur online über die Plattform Moodle, aber als endlich wieder alle Schüler*innen im Präsenzunterricht anwesend waren, ging es viel besser. Unterrichten bedeutet auch den direkten Kontakt zu den Schüler*innen zu haben. Leider sind Schüleraustausche, wie nach Frankreich oder China ausgefallen. Ich hoffe, dass wir diese in Zukunft wieder organisieren können. Im Mai fahre ich mit einer 7. Klasse nach Schierke in den Harz.

??? Du bist ja Englisch- und Französischlehrer. Apropos Französisch – du bist früher ja fast ständig nach Frankreich gefahren. Hat sich das reduziert? Was zieht dich ins Nachbarland? Nur das gute Essen?
Uwe Schulz: Seitdem der Lockdown vorbei ist, fahre ich natürlich wieder über die Grenze, ich liebe einfach den Flammkuchen in Sessenheim im Elsaß. Aber auch die Lebensart und die Menschen faszinieren mich. Den Sommerurlaub 2021 habe ich in meinem Wohnwagen in Valras-Plage am Mittelmeer verbracht. Ich kenne mittlerweile fast jede Ecke in Frankreich, nicht zuletzt durch unsere vielen Reisen mit dem französischen Mercedes G-Club, der organisiert Ausfahrten in allen Teilen des Landes. Aber bereits in den 1980er Jahren habe ich mit meinen Eltern Campingurlaube am Atlantik verbracht.

??? Die Off-Road-Touren sind jetzt erstmal auf Eis gelegt oder? Hast du in den letzten 10 Jahren an Deinem Hobby festhalten können?
Uwe Schulz: Nur während des Lockdowns hat unser Mercedes-G-Club in Frankreich fast nichts organisiert, aber die Touren nehmen jetzt wieder an Fahrt auf. Die erste Tour wird im Mai im Elsaß stattfinden. Wir freuen uns schon sehr darauf. Wir sind jetzt seit 1992 Mitglied im Club und haben tolle Ausfahrten unternommen. Highlights waren zwei Touren in die tunesische Sahara mit Biwaks in den Dünen. Übrigens trafen wir in unserem Hotel bei der Rückfahrt in Nabeul Johann Lafer, der besuchte dort seinen tunesischen Kochkollegen Rafik Tlatli. Die sehen aus wie Zwillinge *lacht*

??? Was macht Dein schicker roter BMW-Oldtimer? Lebt er noch? Oder steht er vorwiegend in der Garage? Da es ein Cabrio ist, meldest du ihn über den Winter bestimmt ab.
Uwe Schulz: Mein 3er Cabrio steht perfekt da, seit zwei Jahren hat es auch ein H-Kennzeichen und somit kann ich es jederzeit nutzen. Allerdings nur bei trockenen Straßen und Sonnenschein. Die Temperatur spielt da keine Rolle. Ich fahre auch bei 0 Grad offen! Das Cabrio ist seit 1989 im Familienbesitz und gehörte zuerst meiner Mutter. Nach zwei Knie-OPs wollte sie nicht mehr einen Schaltwagen fahre und fährt seitdem nur noch mit ihrem G durch die Gegend. Das Cabrio ist ein Klassiker geworden und auch da unternehme ich regelmäßig Ausfahrten mit Gleichgesinnten.

??? Und nun bin ich gespannt, was aus Deiner umfangreichen Modellautosammlung geworden ist. Die war ja damals schon im dreistelligen Bereich. Du sammelst immer noch die Mercedes-G-Modelle? Wieviel hast du denn mittlerweile?
Uwe Schulz: Die Sammlung ist in den vergangenen Jahren weiter gewachsen. Es gibt immer neue Modelle, die Sammelleidenschaft lässt sich einfach nicht bremsen. Ich habe damit Mitte der 1980er Jahre begonnen, als mein Vater den ersten 300GD kaufte. Damals gab es die Modelle noch als Werbegeschenke vom Händler. So sammelte sich einiges an. In Ruchheim habe ich dann begonnen die Sammlung richtig zu vervollständigen. Auch mit Hilfe von Spielwaren Werst in Oggersheim! Aber vollständig gibt es nicht. Ich sammele auch alles was zur G-Klasse gehört, Zeitschriften, Prospekte in allen Sprachen. Gerade habe ich mir eine Zeitschrift aus Japan kommen lassen, ein Sonderheft zur G-Klasse. Ich kann die nicht lesen, aber sie gehört zur Sammlung.

??? Das ist ja eine mega große Sammlung und hat Ausmaße wie ein Museum. Sind die alle in einem Raum untergebracht oder auf das ganze Haus verteilt?
Uwe Schulz: Die sind alle im Wohnzimmer untergebracht, als wir das Haus planten, wurde bereits darauf Rücksicht genommen. Ich liebe es meine Modellautos ansehen zu können. Ich kenne Menschen, die „dürfen“ die Modellautos nicht offen hinstellen, das stört dann die Partnerin. Ich treffe mich auch regelmäßig mit Gleichgesinnten, die auch Automodelle sammeln. Es ist allerdings wichtig sich zu spezialisieren, sonst verliert man den Überblick. Auch fahre ich auf Messen und suche nach Modellen. Jedes Mal wenn ich im Ausland bin, gehe ich in jedes Spielwarengeschäft oder habe schon vorher entsprechende Läden gegoogelt. Interessant sind insbesondere Modelle mit besonderen Aufdrucken. So fand ich in China eine G-Klasse in chinesischer Polizeiausführung. Man kann sich ein besonderes Modell auch bauen lassen, so gab es eine Ausfertigung des Papa-Mobils nicht zu kaufen, also hat ein Freund es mir gebaut. Bis in kleinste Detail.

??? Oh, die muss ich mir gleich einmal anschauen und fotografieren. Ich finde, das ist ein sehr schönes Hobby. Sind das alles Einzelstücke? Nichts doppelt?
Uwe Schulz: Nur ein oder zwei Modelle sind doppelt vorhanden, manchmal sehe ich eines und weiß nicht mehr, ob es bereits vorhanden ist.

??? Sehr schön. Vielen lieben Dank für das Gespräch. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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