REISEBERICHT SERIE 11.TEIL
4000 km Deutschland er"fahren" 10. Etappe

Foto: Horst Sven Becker/Calimoto Navi-App
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Ins Berchtesgadener Land.

An diesem Tag konnte ich erst einmal ausschlafen. Die anstehende Etappe nach Berchtesgaden hatte gerade mal eine Streckenlänge von ca. 120 km. Zunächst galt es allerdings ein Problem zu lösen. Das Gästehaus in Berchtesgaden, welches ich bei der Planung als Etappenziel auserkor, war ausgebucht und die Hotels, welche mir auf Google maps angezeigt wurden hatten eine schon etwas höhere Preiskategorie. Aber zum Glück gibt es da ja noch ein Touristik Büro, so wie bei uns in Haßloch auch. Wie sich gleich darauf herausstellte, sollte man durchaus öfter mal auf diese Einrichtungen zurückgreifen, wenn man nach einer Unterkunft sucht. Die Mitarbeiterin dort war sehr freundlich und kompetent und hatte auch binnen kurzer Zeit eine passende Unterkunft für mich parat und das Mitten in der Stadt zu einem, wie sich später herausstellte, prima Preis-Leistungsverhältnis. 
Das funktioniert aber halt nur, wenn die Beherbergungsbetriebe auch zuverlässig ihre Kapazitäten den Touristinformationen mitteilen. Das erspart herum zu telefonieren und generiert so manche Übernachtung die es sonst vielleicht nicht gegeben hätte.
Mit dem guten Gedanken, für den Tag alles Wichtige geregelt zu haben, machte ich mich auf den Weg, zunächst Richtung Chiemsee. es hätte wohl auch eine kürzere Route gegeben aber wie schon so oft hier erwähnt, der Weg ist das Ziel und wenn man schon einmal in der Gegend unterwegs ist kann man ja auch mal an einem der bekanntesten Seen Bayerns vorbeifahren. Je weiter ich nach Süden fuhr umso höher wurden die Berge und mit Blick auf das Alpenpanorama erkannte ich, wofür ich doch eine etwas größere Leidenschaft habe.
So blubberte ich genüsslich am Ostufer des Chiemsees dahin und entdeckte ein einladendes Eiscafé direkt an der Uferpromenade.
Da es ohnehin an der Zeit für eine Pause war suchte ich mir kurzerhand einen Parkplatz und kehrte dort ein. Das Spaghetti-Eis war lecker und nicht teuerer als bei den gängigen Eiscafés und das in dieser Traumlage. Gestärkt mit ein paar Kalorien und einer weiteren positiven Erfahrung setzte ich ich die Fahrt fort.
Egal wo man im Voralpenland unterwegs ist, die Landschaft ist überall reizvoll und lädt zur Erkundung ein. Die geplante Route sah vor, das letzte Stück über die Deutsche Alpenstraße nach Berchtesgaden zu fahren. Das klappte auch bis kurz vor Ramsau, wo ich den die erste negative Erfahrung des Tages machen sollte. 
Wenn es etwas gibt, was man als Tourenfahrer absolut nicht ausstehen kann, sind es Schilder, auf denen ersichtlich ist, dass auf der geplanten Route eine Vollsperrung wegen Baumassnahmen eingerichtet wurde.
Also, kehrt machen und mal wieder über eine Umleitungsstrecke fahren . Diese führte dann über Bad Reichenhall und das nächste Ärgernis lies dann auch nicht lange auf sich warten.
Wenn die südliche Zufahrt zu einem beliebten Ferienort, in der Hauptsaison dauerhaft gesperrt wird und auf der Umleitungsstrecke dann noch drei, mit Ampelreglung ausgestattete Baustellen eingerichtet sind, dann weiß man, dass man in Deutschland unterwegs ist.
Glücklicherweise war der meiste Verkehr in der Gegenrichtung, so dass man nicht mehrere Rotphasen vor der Ampel verbringen musste. 
Das Hotel wiederum hat mich dann wieder positiv gestimmt. Es gab einen großen Carport zum Parken von dem man barrierefrei mit einem Fahrstuhl in die einzelnen Stockwerke gelangen konnte. Es handelt sich bei dem Gästehaus Jehrmann jedoch nicht um einen Neubau, dieser Betrieb ist hier schon seit über 90 Jahren am Start. Die Zimmer sind richtig alpenländlich, gemütlich mit Balkon und das Frühstück wird einem von der Hausdame persönlich an den Tisch gebracht, wo man zusammen mit anderen Gästen sitzt die ihre Bewunderung über mein Moped zum Ausdruck brachten und so auch gleich eine gemütliche Atmosphäre entstand. 
Nach dem Bezug des Zimmers ging es allerdings erst noch einmal auf das Motorrad. es stand nämlich noch eine äusserst reizvolle Feierabendrunde auf dem Programm.
Die B999 ist wohl die kurioseste Bundesstrasse Deutschlands. Sie verbindet als Rossfeld Panoramastrasse keine Städte sondern dient ausschließlich touristischen Zwecken. Die Bewirtschaftung ist in privater Hand und deshalb muss man eine Maut dafür bezahlen welche dann auch für den Unterhalt dieser fantastischen Route Verwendung findet.
Als höchstgelegene Panoramastraße Deutschlands führt sie in die einmalige, hochalpine Bergwelt des Berchtesgadener Landes und ist ein idealer Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wanderungen. Wer mit dem Motorrad ins Berchtesgadener Land fährt, sollte die 5,50€ für die Maut nicht scheuen! Es lohnt sich allemal, man hat Aussicht auf das Salzburger Land, das Berchtesgadener Land und die ganze Bergwelt ringsum. Außerdem macht sie auch fahrerisch viel Spaß. Auf der Passhöhe befindet sich ein großer Parkplatz, wo ich auf einen Biker aus der Umgebung traf der wohl auch mal eben eine Feierabendrunde drehte. So standen auf diesem großen Parkplatz gerade mal zwei Motorräder einsam und verlassen vor malerischer Kulisse. 

Weiterführende Links:
https://www.chiemsee-alpenland.de/entdecken/chiemsee
https://www.dolcevita-seebruck.de/
https://www.berchtesgaden.de/home
https://www.rossfeldpanoramastrasse.de/de/panoramastrasse/beschreibung/

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Autor:

Horst Sven Becker aus Haßloch

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