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Konzert mit Wonderfrolleins im Löwer-Saal

Fliegende Röcke und fetter Sound | Foto: Brigitte Melder
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  • Fliegende Röcke und fetter Sound
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Hassloch. Am 25. Mai hatte der LandFrauen Ortsverein Haßloch zu einem grandiosen Konzert mit dem Ensemble „The Wonderfrolleins“ eingeladen. Und weil jeder ausgehungert ist nach Abwechslung und Konzerten war dieses Highlight ratzfatz ausverkauft. Bereits zum Einlass um 18.30 Uhr hatte sich eine Menschenschlange bis zur Straße, Langgasse 66, gebildet. Zum Empfang gab es für jeden ein Glas Sekt vom dreiköpfigen Landfrauen-Empfangskomitee Andrea Jung (Öffentlichkeitsarbeit), Heike Stürmer (Schriftführerin) und Petra Platz (Teamansprechpartnerin), schick gestylt im Style der 60er Jahre mit Rockabilly- Kleidern. Andrea Jung führte mich zu meinem Platz für Ehrengäste. Merci!

Der Saal Löwer wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und stellt für sich ein typisches Baudenkmal seiner Zeit dar. Erbaut wurde er als Tanzsaal mit relativ großzügiger Bühne, beidseitigen Emporen, an den schlichten, aber nicht einfachen Stil des beginnenden Art déco angelehnt. Seit 2009 ist der Saal als Einzeldenkmal geschützt. Durch seine Größe (ca. 1.760 qm = bestuhlt bis 500 Personen/mit Tischen 160 Plätze) wurde er in vielfältiger Weise genutzt - nicht nur für die im damaligen Dorfleben häufigen Tanzveranstaltungen, sondern auch zu sportlichen Ausstellungen. Als 2013 die Sanierung des Saals der Alten Brauerei Löwer begann, brauchte man schon Phantasie, um sich den damals dunklen und kahlen Raum wieder voller Leben vorzustellen. Neun Jahre später hat die Bürgerstiftung dieses kleine Wunder vollbracht. Und heute sollte nun diese tolle Veranstaltung hier stattfinden.

Im modischen Trend standen an diesem Abend Punkte, gedubbt in allen Farben. Der große Saal füllt sich rasch. Bereits beim Einlass spürte man die freudige Erregung der Besucher auf den bevorstehenden Abend. Es gab allerhand für einen schönen gemütlichen Abend mit Bars und natürlich Kleinigkeiten zum Essen und Getränke. Besonders appetitlich arrangiert waren die Käsewürfel im Glas mit kleinen Brezelchen, Brötchen mit Schinken, Salami oder Käse, Tomaten-Mozzarella-Ciabatta und Brezel. Die mit Hussen geadelten Stehtische waren liebevoll in Frühlingsfarben und mit Blumen dekoriert worden.

Pressemitteilung von Markus Pacher in der Wochenblatt-Vorankündigung: Hinein geht es in die Zeit von Connie und Catarina, von Caprifischern und Caprihosen und natürlich von Heimatfilmen und Halbstarken. So bunt wie ihre Petticoatkleider ist auch das Programm der „Wonderfrolleins“, welches von Andrea Paredes Montes (Leadgesang, Gitarre), Lexi Rumpel (Bass, Gesang), Isabelle Bodenseh (Querflöte, Percussion, Gesang) und Rainer Rumpel (Schlagzeug und Percussion) höchst originell und virtuos gestaltet wird. Musikalische Abstecher in andere Jahrzehnte sind da ebenso Programm wie musikalische Reisen nach Übersee. Mit „The Mamas & The Papas“ wird geträumt, mit Louis Prima geswingt und mit lateinamerikanischen Klängen aus Mexiko, Kuba oder Brasilien der Tropenzauber heraufbeschworen.

Um 20 Uhr konnte man „full house“ vermelden. Viele Damen in schwingenden Röcken – mit oder ohne Petticoat – schienen geradezu durch den Saal zu schweben. Bürgermeister Tobias Meyer nahm am Ehrengästetisch Platz. Das Stimmengemurmel war immens. Es gab viel zu erzählen und zu lachen nach dem langen „Coronaschweigen“. Die fleißigen Helferlein hatten bei der Bewirtung alle Hände voll zu tun. Ständig rauschte jemand mit vollbeladenen Tabletts an mir vorbei. Aber dann ging es endlich los. Frau Petra Platz begrüßte die Gäste. Eigentlich sollte diese Veranstaltung an Altweiberfasching stattfinden, nun findet sie halt zwischen Muttertag und Vatertag statt. Sie erzählte noch ein wenig über die Geschichte dieses Saales und übergab dann Bürgermeister Tobias Meyer das Mikrofon: „Das, was die Landfrauen in den letzten Jahren in Haßloch auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen“. Er sei froh, dass dieser Saal wieder mit Leben gefüllt ist und wünschte allen einen gemütlichen Abend. Das Ensemble bleibt musikalisch nicht nur in Deutschland, sondern nehme uns auch mit nach Übersee.

Drei Frauen und ein Mann am Schlagzeug bemächtigten sich ihrer Instrumente und schon ging es los. Es gab kein Halten mehr. Die Füße wippten im Takt. Die Wonderfrolleins begrüßten von den Brettern, die die Welt bedeuten und spielten Lieder aus unserer Jugendzeit, obgleich auch manche der Besucher*innen noch nicht einmal geboren waren. Bei „Schöner fremder Mann“ zog es bereits das erste Tanzpaar auf’s Parkett. Bei „Little Party“ gab es kein Halten mehr und die Füße flogen und die Röcke wippten. Es begaben sich immer mehr Paare auf’s Parkett. Bei „Marina, Marina, Marina“ stimmte der ganze Saal mit ein. Im Nu fühlte man sich 50 Jahre jünger, dachte an Goggomobile, Urlaube an der Adria, VW-Käfer und -Bus. Zu dem Lied „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“ bemerkte man die Tanzprofis, denn der Takt änderte sich. Bei „Lollypop“ klatschten alle mit, denn bei der ausgelassenen Stimmung war das ein Muss. Die drei Mädels animierten zum Mitsingen. „Let’s dance“ ließen sich die Gäste nicht zweimal bitten, „clap your hands“, auch das klappte sofort und dann war die Tanzfläche plötzlich voll. Es wurde getwistet was das Zeug hielt. „Schöne Lippen soll man küssen“, ja klar, denn zum küssen sind sie da. Bald war kein Platz mehr auf der Tanzfläche für ausladende Figurelemente. Es kamen Texte dran, die alle im Saal kannten und lauthals mitsingen konnten. „Tutti Frutti“ folgte. Die Tanzparty war auf dem Höhepunkt oder doch nicht? Die drei Ladys brachten ordentlich Stimmung in den Saal. „Itsy Bitsy Teeny Weenie Honolulu Strandbikini“ erforderte einen Wechsel im Tanzschritt, dessen viele Paare mächtig waren. Endlich konnte man wieder zeigen, was man in der Tanzschule gelernt hatte. Die drei Profi-Musikerinnen beherrschten ihre Repertoire aus dem Effeff und ließen die Musik aus dem deutschen Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre Revue passieren. Was für ein grandioser Abend! (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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