Interview der Woche
Filmemacher Wilhelm Rieger aus Haßloch
Von Markus Pacher
Haßloch. Filmen ist seine große Leidenschaft, sein Lieblingsthema die Kunst. Der Haßlocher Filmemacher Wilhelm Rieger hat in den letzten 16 Jahren 150 Filme angefertigt und steckt noch immer voller Tatendrang. Markus Pacher sprach mit dem dynamischen Kameramann über seine Liebe zum „bewegten Bild“.
??? Herr Rieger, wann haben Sie ihre Leidenschaft für die Kamera entdeckt?
Wilhelm Rieger: Mit neun Jahren hat man mir eine Kamera geschenkt. Das war so eine alte Agfa-Stahlblechbox im Rollfilm-Format 6 x 9, Baujahr 1938. Damit startete ich meine ersten Versuche.
??? Wie ging’s weiter?
Wilhelm Rieger: Später legte ich mir dann eine „moderne“ Spiegelreflexkamera zu und fing nicht zuletzt aus Kostengründen an, selbst zu entwickeln und zu vergrößern. Im Keller richtete ich mir ein Farblabor ein. Meine erste Foto-Ausstellung hatte ich in der Praxis Dr. Weisbrod in den 80er-Jahren.
??? Vom Fotografieren zum bewegten Bild. Seit wann machen Sie Filme?
Wilhelm Rieger: Im Jahre 2003 bin ich aus dem Berufsleben ausgeschieden. Das bewegte Bild nimmt mehr Zeit in Anspruch als die reine Fotografie. Seit meiner Pensionierung habe ich 150 Filme angefertigt. Während meiner Berufsjahre als Marketing- und Vertriebsleiter fertigte ich Flyer, Prospekte, Preislisten etc. an und konnte dabei mein fotografisches Auge schulen. Umgekehrt profitierte ich beruflich von meinen Erfahrungen als Hobbyfotograf.
??? Was sind ihre Liebling-Sujets?
Wilhelm Rieger: Meine Lieblingsthema ist die Bildende Kunst. Ich besuche gerne Ausstellungen. Das ist ein Thema, das ich mit meiner Technik gut bewältigen kann. Dabei bin ich Kameramann, Ton- und Lichttechniker in einer Person. Manchmal schreibe ich sogar das Drehbuch. Ein Herzensthema ist für mich der Weltgebetstag. Der Wunsch, dass die christlichen Kirchen immer stärker zusammenfließen, motiviert mich sehr.
??? Stichwort „Technik“. Was hat sich mit der Digitalfotografie verändert?
Wilhelm Rieger: Im Bereich Film und Foto bin ich ein absoluter Technikfreak und halte mich unter anderem mittels Fachzeitschriften und Messebesuchen immer auf den neuesten Stand. Auch scheue ich keine Kosten, wenn es um meine Ausrüstung geht. Mein Equipment hat den Wert eines Mittelklasse-Autos. Die Digital-Entwicklung im Bereich der bewegten Bilder war in den letzten Jahren gigantisch, der technische Fortschritt in dieser Branche ist unglaublich rasant. Früher musste man eine ganze Armada an Leuten beschäftigen, um einen Film zu machen. Mit dem digitalen Schnitt geht es ruck zuck. Vor zwei Wochen habe ich zum ersten Mal einen Film mit meinem Handy gemacht und dabei perfekte Ergebnis erzielt. Da fragt man sich zuweilen, warum man noch eine schwere Kameraausrüstung mit sich herumtragen muss.
??? Was sind die Voraussetzungen für einen guten Film?
Wilhelm Rieger: Eine gute Frage. Dazu habe ich eigens ein Handbuch angefertigt. Dort steht zum Beispiel drin, dass der Raum über Platz für Kamera und Stativ verfügen muss, dass keine Außengeräusche eindringen dürfen, dass er gut ausgeleuchtet ist etc. Bevor die Dreharbeiten beginnen, händige ich meinen „Kleinen Führerschein für Menschen vor Kamera und Mikro“ zwecks Vorbereitung aus. Das letzte Mal habe ich den „Führerschein“ dem Vorsitzenden des FDP Ortsverband Haßloch überreicht, der am letzten Montag im Unternehmen „Dudenhöfer“ Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing empfangen hatte. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.