Tag des offenen Denkmals am 8. September in Haßloch und der Region
Geheimnisvolle Gebäude
Von Markus Pacher
Haßloch/Neustadt. Mit seinem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ knüpft der Tag des offenen Denkmals 2019 an das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum an und nimmt damit Bezug auf den wichtigsten künstlerischen Umbruch des 20. Jahrhunderts. Auch einige Denkmäler aus unserer unmittelbaren Region beteiligen sich am Sonntag, 8. September, an der bundesweiten Aktion.
Saal Löwer in Haßloch
So öffnet der Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute „Saal Löwer“ in der Langgasse 66 in Haßloch auf Einladung der Bürgerstiftung von 11 bis 18 Uhr seine Pforten. Es gibt Führungen, ein Kinderprogramm und zur Stärkung unter anderem Kaffee und Kuchen. Der Tanzsaal der „Alten Brauerei Löwer“ mit großzügiger Bühne und beidseitigen Emporen ist seit 2009 als Einzeldenkmal geschützt. Durch seine beachtliche Größe wurde er in vielfältiger Weise genutzt - bis in die 1970er Jahre war er das Herzstück des Haßlocher Dorflebens.
Heimatmuseum Haßloch
Wie in den letzten Jahren beteiligt sich in Haßloch außerdem das Heimatmuseum in der Gillergasse 11 an dem Denkmal-Projekt. Von 11 Uhr bis 17 Uhr werden Führungen im Haus und in der Scheune angeboten.
Wappenschmiede in Elmstein
Desweiteren lädt die historische Wappenschmiede in Elmstein am kommenden Sonntag zur Besichtigung ein. Zwischen 11 und 17 Uhr gibt es Schmiedevorführungen und Informationen über die Geschichte und Technik der Wappenschmiede, sowie Gelegenheit an große und kleine Besucher, ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Hammer und Amboss beim Schmieden von Nägeln unter Beweis zu stellen. Geschichten aus dem harten Lebens- und Berufsalltag der Schmiede, Sägemüller und Müller auf der ehemals eng bebauten und bevölkerten „Teufelsinsel“ zwischen Mühl- und Speyerbach, das nicht immer ganz friedlich und oft bis in die Nacht unter schweren Hammerschlägen äußerst geräuschvoll verlief, runden den Einblick in das Handwerkerleben am rauschenden Gewässer ab. Das diesjährige Motto hat zwar nur eine sehr fragile Verbindung mit dem historischen Kombinationsbetrieb der Wappenschmiede, die neben ihrem Hammerwerk eine Einblatt-Sägemühle umfasst, doch architektonisch-technische Umbrüche vielfacher Art gab es auch hier.
Alte Winzinger St.-Ulrich-Kirche
In Neustadt beteiligt sich unter anderem die Alte Winzinger St.-Ulrich-Kirche, Kirchgasse 40, von 11 bis 18 Uhr am Tag der offenen Tür. Die älteste Kirche Neustadts stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde beim vergrößernden Umbau 1730 barock überformt. An den unteren, mittelalterlichen Wandabschnitten blieben bedeutende Wandmalereien von hoher Qualität von 1330 an der Ost- und von 1370 an der Süd-, West- und Nordwand erhalten, die zu den am besten erhaltenen gotischen Wandmalereien der Pfalz zählen.
NS-Gedenkstätte in Neustadt
Mit von der Partei ist außerdem die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt. Die erste Führung im Quartier Hornbach beginnt um 11 Uhr. Weitere Führungen werden um 13 und 15 Uhr angeboten. Eintritt und Führungen sind kostenlos. Nähere Informationen unter www.gedenkstaette-neustadt.de.
Laurentiuskirche in Gimmeldingen
In Gimmeldingen lädt anlässlich des Tags der offenen Tür die protestantische Kirchengemeinde Gimmeldingen zu folgenden Veranstaltungen in die protestantische Laurentiuskirche ein: 10 Uhr: Themen-Gottesdienst zusammen mit dem Vorstand des Fördervereins Kultur und Kirche Gimmeldingen e.V.; 11.15 Uhr Kirchenführung; 14 Uhr Kirchenführung; 17 Uhr Orgelführung; 17.45 Uhr: Orgelkonzert mit Thomas Kaiser. Die Laurentiuskirche blickt auf eine lange Baugeschichte zurück und verfügt über Stilelemente von der Romanik bis zum Klassizismus. Die Kirchenführungen werden dem Wandel exemplarisch nachgehen. Die Orgelführung gibt einen seltenen Einblick in das Innere der Orgel, die auch eine eigene Geschichte hat und noch Pfeifen aus der Barockzeit aufweist. Im anschließenden Orgelkonzert wird Thomas Kaiser Musikstücke aus den verschiedenen Epochen des Kirchenbaus an der frisch gewarteten Steinmeyer-Orgel spielen.
Teehaus in Ruppertsberg
Zu den architektonischen Kleinoden in der Region zählt das „Teehaus“ in Ruppertsberg. Oberhalb der 1844 vom Weingutsbesitzer Ludwig Heinrich Wolf errichteten Hofanlage steht seit nunmehr 175 Jahren dieser klassizistische Gartenpavillon weithin sichtbar inmitten der Weinberge. Solche szenischen Bauwerke waren von Anfang an als Lusthäuschen konzipiert. Nach einem traurigen Brandereignis in 2014 hat der Förderverein Teehaus Ruppertsberg e.V. in den letzten zwei Jahren liebevoll Aufbauarbeit geleistet. Besichtigt kann das ansonsten nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Gebäude am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Führungen erfolgen nach Bedarf durch Birgit Franz und Georg Maybaum. Wichtiger Hinweis: Die Parkplätze sind ausgeschildert, die Gehzeit beträgt 6-10 Minuten. pac
Weitere Infos
www.tag-des-offenen-denkmals. de.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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