BriMel unterwegs
Gut besuchtes Flugplatzfest 2022 des Segelflugsportvereins (SFSV)
Haßloch. Vom 3. Bis 4. September fand nach 2 Jahren endlich wieder das beliebte Flugplatzfest statt. Wir begaben uns sowohl am 3. September abends als auch am 4. September zum Weißwurstfrühstück zum Flugplatz.
Seit dem Jahr 1950 existiert der Segelflugsportverein Haßloch e.V. und hat derzeit etwa 80 Mitglieder. Somit zählen sie zu einem Verein mit sehr familiärer Atmosphäre in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Lage zwischen Odenwald und Pfälzer Wald hat die besten Voraussetzungen für Segelflieger. Egal ob im Sommer die grenzenlos erscheinenden Aufwinde oder im Winter die Kilometer hoch wellenden Luftmassen – jede Jahreszeit bietet grenzenlose Möglichkeiten zum Fliegen. Der kleine Flugplatz befindet sich im südöstlichen Teil von Haßloch und hat eine Länge von einem Kilometer. Die Piloten starten hier ausschließlich mithilfe einer Seilwinde. Die Flugsaison erstreckt sich zwischen dem März und dem Oktober. Wenn nicht gerade geflogen wird, arbeitet das Team in der Werkstatt, kümmert sich uns um die Platzpflege oder hat einfach gemeinsam Spaß.
Noch war es trocken als wir am Nachmittag des 3. September eintrafen. Dicke Wolken und ganz viel Grau kündigten jedoch den lang ersehnten Regen an. Und so dauerte es nicht allzu lange bis der Himmel seine Pforten öffnete. Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, Flugzeuge abzudecken, Tische zu räumen und die Zeltdächer von den Wassermassen zu befreien. Aber der Hangar war groß genug, dass die Besucher darin trockenen Unterschlupf fanden. An liebevoll geschmückte Bierzelttische setzte man sich gerne. Die Kids hatten auch ihr Vergnügen an der aufgestellten Hüpfburg. Als Programmpunkte hatte man über die beiden Tage Gastflüge mit Motorsegler und Segelflugzeug.
Als die Dunkelheit einsetzte und es wieder aufgehört hatte zu regnen, kamen die vier Heißluftballone zum Einsatz, unter ihnen auch ein Schneemann. In sicherer Entfernung glühte mal der eine und dann der andere. Ein faszinierendes Schauspiel!
Am Abend ab 20 Uhr bis open ende gab es tolle musikalische Unterhaltung durch Musiker Olli Roth, der sowohl mit seiner Gitarre als auch seiner Stimme und einem „Nest Hub“ das Publikum begeisterte. Die Stimmung war so gut, dass mitgesungen und getanzt wurde und bei Hotel California die „Feuererzeuge“, ach nein, es waren ja „Handys“ hochgehalten wurden. Bei dem alten Song aus den 70er Jahren „Whole lotta love“ von Led Zeppelin wäre ich auch am liebsten aufgesprungen und hätte mitgerockt. Das waren Jugenderinnerungen! Er hatte noch viele Songs auf Lager, aber nach seiner Aussage waren alle „geklaut“. Was solls? Hat trotzdem Spaß gemacht zuzuhören.
Für Speis und Trank war bestens gesorgt worden und meine persönlichen Highlights waren die krossen, ausgemachten Dampfnudeln mit Vanillesoße, die ich mir niemals selber mache und richtig lecker auf der Zunge zergehen ließ. Es gab aber auch Grillgut und selbst hergestellte verschiedene Pizzen.
Ein Frühstück der besonderen Art erwartete uns am sonnigen Sonntag ab 10 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück auf dem Flugplatz. Bei zünftiger Marschmusik zum leckerem Weißwurstessen mit süßem Senf, Brezel und einem Glas Bier ließen wir den Tag beginnen. Wer zu lange an diesem Sonntag schlief, den bestrafte der Himmel nämlich in Form von „all weg“.
Die Flugzeuge, die über Nacht draußen standen, wurden von der Nässe sowohl des Regens als auch dem Frühtau befreit. Auch die Biertischgarnituren waren bereits neu „eingekleidet“ und geschmückt worden.
Ich sprach mit dem 18-jährigen Max König, der seine Flugausbildung bereits hinter sich hat und seit 2016 beim Verein ist und mit dem 17-jährigen Vincent Sportiello, der 2017 dazugestoßen ist und momentan noch Flugschüler ist. Alle Vereinsmitglieder waren auf den Beinen, denn auch an der Kasse, dem Ausschank, Grill und an der Kuchen-/Dampfnudelausgabe wurde man von freundlichen Mitgliedern versorgt.
Ich traf auf den Kassenwart Tim Diehl, der mir ein paar Informationen zukommen ließ und die Ansagen machte. Ein Rundflugangebot wurde unterbreitet und man konnte zusehen, wie ein Segelflugzeug nach dem Transport in einer relativ kleinen Box zusammengebaut wurde, was sehr interessant war. Tim Diehl hatte die Moderation vom Hangar aus mit Blick auf das Geschehen und erzählte ein bisschen etwas vom Ablauf, der Küchensituation, wie ein Flug vor sich geht und den Aktionen, die gerade so liefen. Um 11.30 Uhr seine Durchsage, dass die Weißwürste ausgegangen sind und ratz-fatz wie warme Semmeln weg waren. Es gab ja aber noch Alternativen. Im Hangar gab es eine Wand mit Vereins-Eindrücken, was sie im Verein an Spaß und Aktionen haben.
Flugzeuge wurden nach jedem Start gleich wieder für den nächsten Start in Position gebracht und die Seilwinden herausgeholt. Es gab eine Landung eines Segelfliegers aus Speyer, dessen Pilot noch die Auflösung des Frühnebels abgewartet hatte. Gebuchte Flüge von gestern, die wegen des Regens abgesagt werden mussten, wurden am heutigen Tage nachgeholt.
Bis zum nächsten Jahr! Wir kommen wieder! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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