Interview der Woche
Pfälzische Weinkönigin Anna-Maria Löffler
Von Markus Pacher
Haßloch. Sie ist erst seit wenigen Tagen im Amt und hat mit ihrem umwerfenden Charme seither viele weitere Herzen erobert: Trotz Terminflut erklärte sich die aus Haßloch stammende Pfälzische Weinkönigin spontan zu einem Gespräch mit dem Wochenblatt zur Verfügung. Markus Pacher sprach mit Anna-Maria Löffler über ihre Liebe zum Wein und zu den Menschen.
??? Liebe Frau Löffler, was ist das für ein Gefühl, wenn man von heute auf morgen im Rampenlicht steht?
Anna-Maria Löffler [lacht]: „Plötzlich Königin!“ - eigentlich ist das gar nicht so schwer für mich. Denn ich muss mich ja nicht verstellen, kann bleiben wie ich bin und genieße es, dass ich die Möglichkeit bekomme, viele Menschen anzusprechen. Meine größte Gruppe hatte ich bisher bei Kellerführungen mit bis zu 90 Personen. Jetzt bin ich unter anderem auf Messen. Dort hat man einen Riesendurchlauf an Menschen, die sich für den Wein begeistern. Zu meinen ersten Terminen gehörte die Pfalzweinprobe der Weinbruderschaft, bei der 21 Weine verkostet wurden. Es ist für mich eine faszinierende Sache, mit Menschen über Wein zu reden, ihn ihnen erklären und dabei gleichzeitig zu akzeptieren, dass der Geschmack eines jeden Menschen anders ist.
??? Sie stammen weder aus einem Weingut, noch sind sie an der Weinstraße aufgewachsen. Wie kommt man als Haßlocherin zum Wein?
Anna-Maria Löffler: Alle, die in der Pfalz aufwachsen, kommen automatisch mit dem Wein in Berührung. Er ist allgegenwärtig, ob bei Weinfesten, Kerweveranstaltungen, Restaurantbesuchen etc. Meine ersten Lebensjahre habe ich in der Südpfalz in Göcklingen verbracht. Und obwohl meine Eltern keine großen Weintrinker sind, wurde mein Interesse für den Wein schon früh geweckt. Mit 15 Jahren absolvierte ich mein erstes Praktikum im Weinberg. Damals interessierten mich vor allem die Trauben in all ihrer Sortenvielfalt. Gleichzeitig hat mich die gute Atmosphäre im Wingert, der Zusammenhalt und die Begeisterungsfähigkeit der Winzer fasziniert. Meine Stärken sehe ich allerdings nicht in der Weinherstellung, sondern im Kommunikativen. Ich möchte mit Gästen den Wein genießen und näher bringen. Darum haben ich mich auch für das Studium „International Winebusiness“ entschieden.
??? Kam der Sieg am Wahlabend im Saalbau überraschend für sie?
Anna-Maria Löffler: Der Sieg kam für mich überraschend und hat mich überwältigt. Jeder hätte es werden können und jeder hat dem anderen gewünscht, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Aber „Pfalzwein“ schreibt vor, dass es nur eine Königin geben darf, schon im Hinblick auf die Wahl zur Deutschen Weinkönigin in einem Jahr. Im Vorfeld sind wir davon ausgegangen, dass es zu 95 Prozent auf eine Stichwahl hinauslaufen würde. Als man uns sagte, es gibt einen Umschlag, wussten wir, dass die Entscheidung gleich im ersten Wahlgang gefallen war. Wir verstehen uns nicht als Konkurrentinnen, sondern als Team und verstehen uns richtig gut. Wir haben eine Gruppe gegründet, die sich bezeichnenderweise „No Queen, all Royals“ nennt - es gibt keine Unterschiede, außer dass ich mich für das Amt der Deutschen Weinkönigin zur Verfügung stellen werde. Um stark zu sein, müssen wir als Team fungieren.
??? Wie viele Termine kommen in den nächsten Monaten auf sie zu und wie frei können sie darüber bestimmen?
Anna-Maria Löffler: Meine Vorgängerin Meike Klohr hatte etwa 180 Termine. Die muss man, damit nichts schief geht, gut organisieren. Ich bin dem Verein „Pfalzwein“ dankbar, dass er die Planung für mich übernimmt. Natürlich habe ich immer die Freiheit, abzusagen. Auch kann ich zum Beispiel Termine mit der Presse selbst ausmachen. Auslandstermine stehen bis jetzt noch nicht auf dem Programm, aber die großen Auftritte bei Weinmessen in Straubing, Leipzig, Berlin, Düsseldorf etc. sind bereits festgelegt. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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