BriMel unterwegs
Tierischer Polizeieinsatz – Komm‘ hol ein Lasso raus
Hassloch: Als ich am 1. Juli von Neustadt kommend auf der L 532 Richtung Hassloch in Höhe der Kleingartenanlagen fuhr traute ich meinen Augen kaum. Da stand an der linken Straßenseite ein gemütlich äsender Esel, allein und ohne Halter. Und das an dieser viel befahrenen Straße, auf der minimal 70 km/h gefahren wird. Hier war Handeln angesagt, und zwar rasch, also fuhr ich bei der nächsten sich bietenden Möglichkeit wieder zurück zu dem Esel. Nur stand er da schon nicht mehr auf der gesichteten Seite, sondern hatte die Fahrbahn bereits unbeschadet überquert, oh Wunder!
Warnblinklicht an und links am Fahrradweg angehalten. Hab‘ ich etwas zum Festbinden im Auto? Die Suche begann, immer den Blick auf den Esel gerichtet, aber der fraß weiterhin gemütlich das grüne Gras. Vier Expander fand ich dann und hakte sie ineinander, so dass es eine dehnbare Leine war. Rasch um den Hals gelegt und nach einer Möglichkeit zum Festbinden gesucht. Die sah ich zwar an einem Zaun, aber der Esel bockte und wollte partout nicht weiter, da konnte ich ihm noch so schöne Blüten hinhalten.
Von einer anderen Haltemöglichkeit kamen noch ein Herr und eine Frau hinzu. Der Herr übernahm dann die „Zügel“. Beide hatten ebenfalls den ausgerissenen Esel gesehen und der Herr bereits die Polizei in Neustadt angerufen. Und während wir auf die Polizei warteten bemerkten wir das hektisch Gebaren des verbliebenen Esels auf der gegenüberliegenden Seite, der wohl zu dem anderen wollte. Er lief an dem beschädigten „Zaun“ auf und ab und wir hatten die Sorge, dass er auch auf irgendeine Weise ausbüxen würde. Ging aber gut!
Alsbald kam der Ordnungsamt-Kleinbus, dem zwei kräftige Polizisten entstiegen und die Lage checkten. Während sich der eine auf die gegenüberliegende Seite begab, fand der andere eine stabile Hundeleine in seinem Auto, die dann um des Esels Hals gebunden wurde. Unter „Geleitschutz“ und kurzzeitigem Stoppen des Verkehrs ging es dann über die Straße. Mittlerweile hatte sich jemand mit dem Besitzer kurzgeschlossen und die „Ersthelfer“ konnten ihrer Wege gehen und den beiden Polizeibeamten das Feld überlassen, die solch einen tierischen Einsatz auch nicht alle Tage haben. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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