Interview der Woche
Tobias Meyer
Haßloch. Seit vier Jahren bekleidet Tobias Meyer des Amt des 1. Beigeordneten in Haßloch. Am 1. Februar hat er die erste Halbzeit geschafft. Jutta Meyer unterhielt sich mit ihm über seine vielfältigen Aufgabengebiete und Zielsetzungen.
??? Herr Meyer, haben Sie Ihren beruflichen Wechsel vom Oberstudienrat an einem Gymnasiums zum 1. Beigeordneten der Gemeinde Haßloch bereut?
Tobias Meyer: Natürlich habe ich gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Aber mein politisches Amt gibt mir nach wie vor dazu Gelegenheit, ich kann in meinem neuen Amt sogar den Bogen erweitern, denn meine Dezernate berühren alle Altersstufen. Ich arbeite gerne mit Menschen – meine Aufgabe als Beigeordneter gibt mir dazu Gelegenheit. Ich bin mit ganzem Herzen dabei, liebe die breite Palette meiner Aufgaben.
??? Zu Ihren Aufgaben zählen die Dezernate Ortsmarketing, Tourismus, Veranstaltungen, Fremdenverkehr, Partnerschaften, Bürgerbüro, Feuerwehr, Freizeit und Sport, Vereinswesen, Kultur mit der Musikschule und Bücherei. Das ist ein breit aufgestelltes Gebiet. Haben Sie schon eigene Ideen verwirklichen können?
Tobias Meyer: Ich freue mich, dass die neue Veranstaltung „Der Tag des Sports“ und auch „Der Tag der Rettungs-und Hilfskräfte“ so gute Resonanz fand, so dass diese Tage auch künftig veranstaltet werden. Hier gilt mein Dank insbesondere den Ehramtlichen, die sich ständig für die Allgemeinheit einsetzen. Gut angekommen sind auch das Streetfood-Festival und der Mittelaltermarkt, die auch weiterhin im Veranstaltungskalender berücksichtig werden. Neu ist auch die Zusammenlegung der Kerwe mit den Weintagen, dank des Engagements der Vereine ist daraus eine gelungene Aktivität geworden, auf die ich auch ein klein wenig stolz bin. Die Kunst und Kulturtage im Kulturviereck haben sich erfolgreich etabliert. Interessant ist für mich die Entwicklung bei der Musikschule, da hat sich Dank der Leiterin Tanja Geiger einiges auch zum Positiven gewandelt, trotz der Einsparungen, die die Verwaltung und der Rat vornehmen mussten. Gemeinsam haben wir im Bereich Ortsmarketing eine Stelle zur Wirtschaftsförderung geschaffen. Die Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein liegt mir sehr am Herzen, der Verein ist sehr rührig, ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum neuen Vorstand, wir sind immer im Gespräch. Ich begrüße und unterstütze die Veranstaltungsreihe des Gewerbevereins „Zu Gast bei...“
??? Welche Neuerungen sind auf dem Gebiet des Tourismus zu verzeichnen?
Tobias Meyer: „Als Bereicherung sehe ich auch die Einbindung von Studenten in unserer Gemeinde, die sich kostenlos in die Erstellung eines Leitbildes von Haßloch einbrachten. Als Pluspunkt sehe ich auch für die Gastronomiebetriebe und die Verbreitung des Fahrrad- und Reittourismus durch unsere Beteiligung an dem Pfalztourismus, dem Verein Deutsche Weinstraße Mittelhaardt an. Die steigende Besucherzahl zeigt uns auch, dass wir mit der Unterstützung bei den großen Festen wie dem Sommertagsumzug, dem Andechser Bierfest und dem Weihnachtsmarkt auf der Erfolgsspur sind, wichtige Faktoren im Fremdenverkehr.“
??? Welche Effekte haben die Partnerschaften?
Tobias Meyer: Im Hinblick auf die Partnerschaft mit Viroflay trägt diese Partnerschaft zur Festigung des geeinten Europa bei. In Haßloch nehmen Schulen und Vereine an dieser Partnerschaft teil. Ich habe ein Motto von Claude Juncker übernommen: „Wer an Europa zweifelt, sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“ Auch die Partnerschaften mit Wolczyn, Gebesee und auch Silifke tragen zu einer besseren Völkerverständigung bei, die Pflege mit diese Städten ist mir wichtig.
??? Was haben Sie für mehr Bürgernähe getan?
Tobias Meyer: Die von mir eingeführte Bürgersprechstunde an verschiedenen Wochentagen ist mir sehr wichtig, um die Sorgen und Nöte der Bürger/innen kennenzulernen. Gut angenommen insbesondere von jüngeren Einwohnern werden die Facebook-Sprechstunden. Mit der neuen Mängelmelder-App werden die Wege ins Rathaus für die Bürger noch kürzer. Das ist mir wichtig. Wir arbeiten derzeit auch an einer neuen Kommunikationsmöglichkeit per Whatsapp direkt ins Rathaus.
??? Wir haben 125 Vereine, eine Mammutaufgabe für Ihr Dezernat, haben Sie schon Neuerungen eingeführt?
Tobias Meyer: Ich setze hier Schwerpunkte, zu denen gehören auch die Besuche bei Vorstandssitzungen der Vereine, wobei ich gestehen muss, dass noch einige Besuche ausstehen. Ich habe mit dem Projekt „67545“ für die Vereine eine Plattform geschaffen, die Vereine enger zusammenbringt und wichtige Themen aufgreift. Wichtig war mir in diesem Format, eine Veranstaltung mit dem Thema „Neues Datenschutzgesetz“ für die Vereine anzubieten.
??? Sind Neuerungen in der Gemeindebücherei zu erwarten?
Tobias Meyer: Dank des Engagements der Leiterin Gaby Pfadt und ihrem Team bemühen wir uns gemeinsam einen Treffpunkt für alle Altersklassen in der Bücherei zu schaffen. Interessant sind die Ausstellungen von Künstlern im Treppenhaus. Wir gehen auch mit der modernen Technik mit, das bedeutet, wir haben seit Jahren schon die Buchausleihe in den neuen Medien eingeführt. Mein Wunsch ist es, die Vernetzung mit den Kitas und Schulen zu vertiefen. Die Gemeindebücherei hat auch ein neues Outfit bekommen, die Atmosphäre ist gemütlicher geworden. Der Lesesommer, den dankenswerterweise der Lionsclub seit Jahren unterstützt, ist ein wichtiger Baustein in dem Konzept.
??? Wie ist Ihr Verhältnis zur Feuerwehr?
Tobias Meyer: Die Freiwillige Feuerwehr ist die wichtigste Einrichtung in Haßloch, die für jeden Bürger und jede Bürgerin von Nutzen sein kann. 2018 haben wir, um die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, ein Fahrzeugkonzept für die nächsten zehn Jahre entwickelt, die Verwaltung steht ständig im Kontakt mit der Feuerwehr. Wir sind mit ihren Leistungen außerordentlich zufrieden und dankbar, dass sich die Mitglieder der Wehr so umfangreich ehrenamtlich engagieren.
??? Wie lautet Ihr Resumee der letzten vier Jahre?
Tobias Meyer: Hier bin ich zu Hause, mit großer Freude habe ich die Herausforderungen angenommen, mein Wissen habe ich sehr erweitern können, auch dadurch, dass ich mich mit allen politischen Gruppierungen hin und wieder – und vor allem vertraulich - treffe. Dadurch wird der Blick auf die aktuelle Politik erweitert. Die Vertretungen, die ich für den Bürgermeister bisher übernommen habe, gaben mir auch Einblicke in die anderen Dezernate. Einen wunderbaren Ausgleich und auch Erholung bietet mir meine Familie. jm
Möchten Sie weitere spannende Personen entdecken, die etwas in der Region bewegen? Hier sind die weiteren Interviews der Woche.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.