News aus Kumamoto/ Handball-Damen-WM
Bittere 28:29-Niederlage des Deutschen National-Teams vs. Serbien
Nach sehr durchwachsener erster Halbzeit, Serbien war nach 13 Minuten mit 9:5 in Vorlage, nach 17 Minuten mit 11:7, nach 18 Minuten gar mit 12:7, kämpfte sich das Team des DHB um Kapitänin Kim Naidzinavicius bis zur 28. Minute zum Unentschieden , zum 15:15, nach 28 Minuten, zum 17:17 nach 29 Minuten, um dann durch zwei Gegentreffer in der Schlussminute durch Lavko und Cvijic doch mit 17:19 in die Kabine zu gehen.
Zuviel hatte frau liegen gelassen, zu oft konnte sich Cvijic am Kreis durchsetzen. Sie erzielte insgesamt 7 Treffer.
Groener hatte schon in seiner ersten Auszeit (13. Minute) die zu offene Defense moniert und dass vorne die Chancen weggeworfen würden, was sich auch nach der Auszeit in der ersten Halbzeit nicht wesentlich änderte, denn in der 14. vergab Bölk, in der 16. und in der 17. Minute ließ Stolle zwei Chancen ungenutzt, traf in der ersten Halbzeit nichts.
Dank verbesserter Amelie Berger, dank Julia Behnke, die am Kreis toll arbeitete und insgesamt 5 mal einnetzen sollte und dank einer ausgezeichneten Leistung von Antje Lauenroth auf links und dank einer immer stärker werdenden Dinah Eckerle holte das deutsche Team Tor um Tor auf und blieb so dran, bis frau schließlich, siehe oben, ausgleichen konnte, dann aber zwei Treffer in der letzten Minute von Halbzeit eins entgegenehmen musste und so mit 17:19 in die Kabine zum Pausentee marschierte.
In der zweiten Halbzeit wurde die Defensive zum Garant dafür, dass Serbien reihenweise scheiterte, dass Dinah Eckerle unterstützt durch Minevskaja, Weigel, Naidzinavicius, Bölk, Grijseels und Co, Groener musste jetzt durchwechseln, es war ja das zweite Spiel in zwei Tagen, immer stärker wurde, ihrem Ehrennamen "the Wall" immer mehr Ehre einlegte, die Serbinnen begannen zu verzweifeln, wurden immer hektischer.
In der 42. Minute des hart umkämpften Matches war es dann soweit. Amelie Berger, die eine sensationelle zweite Halbzeit spielte, die mit Abstand beste bisher, netzte in der 22.Minute zum 22:22 und zum 23:22 Führungstreffer ein, ein Vorsprung , der sich angebahnt hatte.
Dragana Cvijic, totaliter 7 Goals vom Kreis aus, glich in der 44. Minute nochmal aus, aber Amelie Berger erhöhte in der 45. Minute von rechts außen einschwebend cool auf 24:23, Eckerle paradierte 44:45 mit ihrer 6.Parade, Serbien schien geknackt.
Schien...Denn die Offensive wurde anschließend zur Crux, denn zwischen der 46. und 52. Minute blieb die deutsche Sieben sechs Minuten ohne Treffer, was sich am Schluss, am Ende der Crunchtime rächen sollte, weil frau sich in dieser Zeit kein Polster zulegte...
Shenia Minevskaja hatte in der 46. Minute ihren ersten Siebenmeter verworfen und damit den TOR-Stillstand eingeläutet. Sie kam übrigens auf insgesamt 6 Treffer, davon 5 Siebenmeter.
So schwankte das Match hin und her, Deutschland ging zwar regelmäßig mit einem Tor in Führung, konnte sich aber nicht absetzen, obwohl jetzt plötzlich Alicia Stolle traf und traf.
Aber unglückliche Entscheidungen der übereifrigen Alina Grijseels, der Ausgleich der Serbinnen durch Jelena Lavko RR) in der 59. Minute (58:55) und die vergebene Siegeschance von Amelie Berger (RA), die 59:13 an der serbischen Torfrau scheiterte, ließen den nahen & greifbaren Sieg im Nirwana entschwinden.
Die Serbinnen, nun wieder in Ballbesitz, nahmen durch Trainer Ljubomir Obradovic, dessen Tochter, die bei den TusSies in Metzingen ihr Handball-Brot verdient, ebenfalls in der zweiten Halbzeit auf der Platte war, taktisch geschickt eine OUTTIME, um Zeit von der Uhr laufen zu lassen, damit das deutsche TEAM bei einem Rückstand keine Zeit mehr zum Reagieren haben würde.
Und wie es der Handballgott so wollte, fasste Emily Bölk 59:38 bezgl. Jelena Lavko, die halbrechts durchbrechen wollte, zu herzhaft zu und es gab den fälligen Siebenmeter , den Kristina Liscevic unmittelbar vor dem Ende humorlos zum 29.28 für die Serbinnen in die Maschen setzte.
Eckerle, die in der zweiten Halbzeit wieder überragend gehalten hatte, in der ersten wurde sie von Henk Groener nach einer schwächeren Phase durch Isa Roch ersetzt, konnte den 7meter nicht halten. No chance, zu platziert von Jelena Liscevic.
So grausam kann Handball sein. Amelie Berger hat Anfang der 6o. Minute den Siegtreffer in der linken Hand, vergibt, und im Gegenangriff gibt es nach taktisch kluger OUTTIME durch den Fuchs Ljubomir Obradovic den todbringenden Siebenmeter. Das Halbfinale war greifbar nahe gewesen und mit einem möglichen 29:28 durch Berger vieles mehr.
Henk GROENER verwies nach dem Spiel sichtlich verärgert auf "die mangelnde Cleverness" und dass frau dann nicht enttäuscht sein dürfe, wenn es auf dem Niveau nicht ganz reiche. Er schien sichtlich verärgert...Nach der ersten "Chancenwucher"-Halbzeit und einem Tag der offenen Tür (19 Gegentreffer in der ersten Halbzeit) verständlich...
Jetzt dräut Norge, das auch jeden Punkt für die große Mission braucht...Am Mittwoch um 12.30...Sportdeutschland TV...
Playerin des Matches wurde übrigens Amelie Berger, die wenig getröstet, ja gar weinend, die Urkunde entgegennahm.
Wolfgang Merkel
Autor:Wolfgang Merkel aus Haßloch |
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