Gewerbeverein sagt Haßlocher Wirtschaftsmarkt 2021 ab
Krise als Chance genutzt
Haßloch.Mit dem Wirtschaftsmarkt Haßloch, der am Samstag und Sonntag, 12./13. Juni 2021, zum siebten Mal auf dem Pfalzplatz und in der Pfalzhalle über die Bühne gehen sollte, wollte der Gewerbeverein Haßloch ein wichtiges Signal in wirtschaftlich schweren Zeichen setzen. Nun musste die Veranstaltung aufgrund der aktuellen Situation abgesagt werden.
Von Markus Pacher
Ausstellung verschoben auf 2022
Ursprünglich war als Stichtag für eine Sondierung der Lage der 31. März 2021 anberaumt. Dass die Entscheidung für oder gegen eine Durchführung des Wirtschaftsmarktes nun doch etwas früher fiel, ist der derzeitigen Situation geschuldet. „Aufgrund des aktuell verlängerten Lockdowns und den Perspektiven für 2021 sind wir im Gesamtvorstand einstimmig und schweren Herzens zu dem Entschluss gekommen, den 7. Wirtschaftsmarkt auf das Jahr 2022 zu verschieben“, erläutert Christian Scheib, 1. Vorsitzender des Gewerbevereins Haßloch. Beim letzten Wirtschaftsmarkt, der 2019 stattfand, zählten die Veranstalter 15.000 Besucher*innen bei freiem Eintritt.
Realität im Zeichen der Pandemie siegt
Das sorgfältig ausgearbeitete Sicherheitskonzept für 2021 sah diesmal unter anderem vor, in der Halle erstmals ein Einbahnstraßensystem durchzuführen, um die Besucherströme möglichst gefahrlos durch die Ausstellung zu lenken. Ebenso wurden alle weitere Planungen den besonderen Bedingungen der Pandemie angepasst: „Seit April 2020 wurden mit heißer Nadel neue Pläne für die Pfalzhalle und das Außengelände gestrickt, rechtliche Prüfungen und Änderungen unserer Anmeldeformulare und Messebedingungen vorgenommen, Akquise betrieben und Hygienekonzepte für Messen und Großveranstaltungen gewälzt und auf unsere Veranstaltung angewandt.“ Aber letztendlich siegte die Realität, wie Christian Scheib feststellen muss: „Die Ansteckungssituation ist momentan schwieriger als im März 2021 und die Einschränkungen der Veranstaltung, bedingt durch die Coronapandemie und damit verbundenen Verordnungen, lassen es weder für die Aussteller noch für uns als Verein wirtschaftlich werden.“
Nicht den Kopf in den Sand stecken!
Dabei lief alles so gut an. Einen ganz schnellen Zulauf verzeichnete der Gewerbeverein. In kürzester Zeit waren bereits zwei Drittel der Ausstellungsfläche in der Pfalzhalle belegt, berichtet Christian Scheib, der sich in Krisenzeiten über die hohe Wertschätzung freut, die dem Gewerbeverein für sein mutiges Engagement unter dem Motto „Nicht den Kopf in den Sand stecken“ entgegengebracht wird.
Neue Chancen für 2022
„Immerhin habe wir die Krise als Chance genutzt und können von unseren bisher geleisteten Vorbereitungen profitieren und mehr oder weniger direkt in die Akquise für den Wirtschaftsmarkt 2022 gehen“, so Christian Scheib, der verspricht, die bisher vorliegenden Anmeldungen zu den gleichen Konditionen auf den neuen Termin zu übertragen und der, falls dies nicht gewünscht sei, eine kostenfreie Stornierung anbietet. Auch hofft er darauf, die Zusage der Sponsoren ebenfalls auf das 2022 übertragen zu dürfen. Christian Scheib: „Verantwortungsbewusst müssen wir an alle Beteiligten denken und den gesundheitlichen Aspekt in den Vordergrund stellen. Eine Messe dieser Größenordnung mit vielleicht nur 50 Prozent der Ausstellerfläche, begrenzter Nutzung der Hallenkapazität und verringertem Besucherkontingenten, macht keinem der Beteiligten Spaß und honoriert auch nicht die Investitionen in Zeit und Geld. Ein Sprichwort sagt ’A fronte praecipitium, a tergo lupi’ was so viel bedeutet wie ’Vor mir der Abgrund und hinter mir die Wölfe’ - und das beschreibt ganz gut die aktuelle Stimmung in weiten Teilen der Gesellschaft. Wir verstehen die Krise aber auch als Chance und vertrauen darauf, das Impfstoffe wirken, viel Kreativität Neues hervorbringt und Wertschätzung für Geleistetes eine Renaissance erfährt“. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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