Kein Ende der Debatte
Norbert Meyerer fordert weiterhin Windkraft auf dem Langerkopf
Hauenstein (Südwestpfalz). Mit der vom Landesumweltministerium Ende August bekannt gegebenen (wir berichteten) und von dessen Ministerin Eder letzten Mittwoch bestätigten (wir berichteten) Entscheidung, im Pfälzerwald werde es keine Windkraftanlagen geben, will sich Norbert Meyerer nicht zufrieden geben. Der Vorsitzender der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat Hauenstein hatte die langwährende diesbezügliche Diskussion im Juni dieses Jahres erneut angestoßen. Nun werde „das sinnvolle Projekt Windrad in den Mühlen der Bürokratie zermahlen“, konstatiert er.
Regierungsmitglied Katrin Eder (B90/Grüne, Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität) berufe sich immer wieder auf das MAB Komitee (Komitee Man and the Biosphere Programme / Programm Mensch und Biosphäre), das den Schutz des Biosphärenstatus gewährleisten soll. Dazu falle immer wieder der Begriff „Kernzone“ des Pfälzerwaldes, die von Windrädern frei bleiben soll. „Nun liegt ja der 610 Meter hohe Langerkopf nicht in der Kernzone“, erklärt Norbert Meyerer. „Allerdings ist das Bestreben diese schnell zu erweitern. Warum wohl? Wer möchte kann dies jederzeit in seinem Smartphone nachsehen (siehe geplante Erweiterungsflächen). Wie kann Frau Eder dies behaupten?“
„Um Windräder zu vermeiden und weiteren Streit nicht aufkommen zu lassen, soll eine Photovoltaikanlage mitten im Wald errichtet werden, eingezäunt, videoüberwacht, mit kaum wirtschaftlichem Nutzen“, beurteilt Ratsmitglied Meyerer. Auch Bürgermeister Weißler (Verbandsgemeinde Hauenstein) habe zugesagt. „Er, der selbst mit dem VG-Rat gestimmt hatte für den Bau von Windrädern. Er darf es ja gar nicht ohne die Zustimmung vom VG Rat und die des Rates von Wilgartswiesen.“
„Drei Windräder auf dem Langerkopf könnten die ganze VG mit Strom versorgen“, ist der Hauensteiner Lokalpolitiker überzeugt. „Versteckt im Pfälzer Wald, kaum zu sehen, frei von jeglicher menschlicher Behausung, fast ebene betonierte Fläche, befestigte Zufahrt, ideal zum Aufstellen von Windrädern.“ Er schlägt vor, zeitnah Mitglieder des MAB Komitees zu einem Lokaltermin einzuladen, um „ohne Vorurteile“ den Platz auf dem Langerkopf in Augenschein zu nehmen. „Die Zeit drängt, die Erde wird immer heißer, das Klima galoppiert immer schneller. Wir könnten einen kleinen Beitrag dazu leisten um dies zu verlangsamen“, begründet er.
Der Kanzler sei nach Kanada gereist und habe um die Aufstellung von hunderten Windrädern gebeten um mit ihrer Energie Wasserstoff herzustellen, der dann mit Schiffen sehr teuer nach Deutschland gebracht werden soll, berichtet Norbert Meyerer. „Wir könnten wohnortnah auch Windräder benutzen um einen kleinen Beitrag zur Energiegewinnung zu leisten“, hält er dem entgegen und fügt an: „Ich frage mich manchmal, ob Politiker nicht denken können wie normale Bürgerinnen und Bürger, oder ist deren Kopf zugenebelt von lauter Vorschriften und Paragraphen?“
Stichwort Langerkopf
Der Langerkopf (610 m ü. NN) ist Teil des bewaldeten Höhenzuges Mosisberg und liegt auf Gemarkung des Weilers Hofstätten, der als Exklave zur Gemeinde Wilgartswiesen (VG Hauenstein) gehört. Dort befand sich ein Stützpunkt der U.S. Air Force, später der NATO, mit Gebäuden und Funktürmen, die größtenteils abgeräumt sind. Das Gelände gilt als kontaminiert.
Stichwort MAB-Komitee
Das deutsche MAB-Nationalkomitee ist ein Gremium von derzeit 13 Experten aus allen für MAB einschlägigen Fachbereichen, das vom Bundesumweltminister berufen wird und dem ein Vertreter dieses Ministeriums vorsitzt.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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