Aktion von Pfalzklinikum und BUND Südwestpfalz
Praktischer Naturschutz
Hinterweidenthal (Südwestpfalz) „Mehr praktischen Naturschutz umsetzen“ hatte sich die Kreisgruppe Südwestpfalz / Stadt Pirmasens des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) kürzlich zum Ziel gesetzt. In Kooperation mit Patienten des Pfalzklinikum Klingenmünster konnte dies auf den Schwarzmühlwiesen nahe Hinterweidenthal (Verbandsgemeinde Hauenstein) realisiert werden. In einer der Klinik angeschlossenen Schreinerei hatten die Patienten im Zuge ihrer Arbeitstherapie Hornissen- und Fledermauskästen sowie Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten gefertigt. Gemeinsam mit den Betreuern Barbara Meyer und Pascal Biebel sowie den BUND-Kreisgruppenvorsitzenden Lisa McKenna und Manfred Schary brachten sie diese Nisthilfen auf einem BUND-eigenen Waldgrundstück auf den Schwarzmühlwiesen bei Hinterweidenthal an. Zusätzlich pflanzte die Gruppe 14 junge Kastanienbäume.
Die Patienten hätten im Klinik-Alltag nicht oft die Möglichkeit eines Waldbesuches. Dementsprechend sei es für die meisten eine besondere Erfahrung, schildert Betreuer Pascal Biebel. Einige der Patienten befänden sich vollstationär in der Klinik, wo die verschiedenen Therapieangebote den Tagesablauf gestalten. Andere seien bereits wieder in die Arbeitswelt integriert und hätten Jobs außerhalb. „Manche haben für die Aktion extra ihre Schicht getauscht oder die Zeit die sie zur freien Verfügung nutzen könnten verschoben um dabei zu sein“. Bei lockerer Stimmung sei gewitzelt und gewerkelt worden. „So wie der durchs Tal ziehende Bachlauf plätscherten die Unterhaltungen, von einer kleinen Baumkunde über die Borkenkäfer-Problematik der Wälder hin zur Essbarkeit verschiedener Wildkräuter“, erzählte Pascal Biebel. „Eigentlich wollen ja die meisten Menschen zurück zur Natur, nur eben nicht zu Fuß“, merkte schmunzelnd Patient Heinfred Kloos an. „Sich Zeit zu nehmen für praktischen Naturschutz ist wichtig, um einer Entfremdung entgegenzuwirken“, äußerte Sozialpädagogin und Betreuerin Barbara Meyer. Dies gelinge auf den Schwarzmühlwiesen sehr gut. „In dem artenreichen Tal, in dem in früherer Zeit sogar Auerwild zu finden war, ist außer Wald- und Naturgeräuschen nichts zu hören. Zu dem dortigen Ökosystem gehört auch der Schwarzmühlwoog, der in den letzten Jahren sehr unter der Trockenheit litt und wenig Wasser führte. Dass der Schwarzmühlwoog gerade bis zum Uferrand Wasser führt, ist ein großer Grund zur Freude“, beschrieb Manfred Schary. Er freue sich über die „großartige gemeinsame Aktion für den Natur- und Umweltschutz.“
Mit einer Einkehr in die Werkstätte von Metallbaumeister Manfred Schary, wo man den Tag bei Wildbratwürsten und Schmiedefeuer Revue passieren ließ, sei die Aktion abgerundet worden, berichten die Veranstalter. In diesem Ambiente seien bereits Ideen für weitere gemeinsame Zusammenarbeit „geschmiedet“ worden.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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