„Tag des Storchs“ im Heddesheimer Vogelpark - Große Patenschafts-Aktion
Heddesheim.Am Sonntag, 16. Juni, lädt der Verein der Vogelfreunde Heddesheim von 12 bis 18 Uhr zum „Tag des Storchs“ mit der Vergabe von Patenschaften in den Vogelpark ein. Die Patenschafts-Aktion ist zwar dem Storch gewidmet, kommt aber allen Parkbewohnern zugute.
Störche sind sagenumwoben und gelten als Glücksbringer, Frühlingsboten oder als der berühmte Klapperstorch, der angeblich – wie manche früher glaubten – die Kinder bringt. Für den eigenen Nachwuchs sieht es in diesem Jahr wetterbedingt allerdings trübe aus. Der mehrtägige Starkregen und die kühlen Temperaturen haben den Jungstörchen arg zugesetzt und so manches Opfer gefordert.
Zu einer der größten Storchen-Hochburgen im nordbadischen Raum hat sich die Gemeinde Heddesheim entwickelt. Rund um den Vogelpark des Vereins der Vogelfreunde und –pfleger und im anschließenden Vogelschutzgebiet haben mehr als 50 Storchenpaare als Saisongäste Quartier bezogen. Die gepflegte Anlage mit ihren gefiederten Bewohnern stellt insbesondere bei Familien mit Kindern ein beliebtes Ausflugsziel dar. Aber nicht nur die Vögel in den Volieren ziehen die Blicke auf sich, auch drum herum in den benachbarten Bäumen gibt es einiges zu sehen und zwar jede Menge Storchennester mit lautstark klappernden Adebaren.
„Störche fliegen auf Heddesheim, das ist doch eine tolle Sache“, freut sich der Vorsitzende des Vereins der Vogelfreunde und- pfleger Heddesheim Joerg Landenberger. Was einmal mit einem Storchenpaar begann, hat sich zwischenzeitlich zu einer richtigen Storchen-Kolonie entwickelt. Landenberger geht davon aus, dass von den zahlreichen Störchen, die in den vergangenen Jahren in Heddesheim gebrütet haben, die Mehrzahl zurückgekehrt und sogar weitere „Kolonisten“ in der Storchenkolonie gelandet sind. Allerdings fiel ein vielköpfiger Kindersegen in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser. „In manchen Storchenhorsten waren überhaupt keine Junge mehr zu sehen, in anderen haben zumeist maximal zwei den Dauerregen überlebt“, lässt der ehrenamtliche Storchenberinger, Helmut Stein, wissen und fügte hinzu: „Allerdings kam ich nur an einen Teil der Nester heran, die anderen waren auch für den Hubsteiger zu weit oben in die Baumwipfel gebaut.“
Auf dem Storchenhorst der „Stamm-Bewohner“ inmitten des Vogelparks ist der dreiköpfige Storchen-Nachwuchs bereits weitgehend flügge. „Was im Nest abgeht, können Parkbesucher auf einem Bildschirm und Interessierte auch im Internet verfolgen“, berichtet der Vogelfreunde-Chef. Die vereinseigene Storchen-Webkamera sorgt für zahlreiche „Nestgucker“ und ermöglicht diesen einen Blick in das Innenleben des Storchenhorstes.
Während die Stelzenvögel ihrem Nachwuchs selbst die Schnäbel stopfen müssen, bleibt den Vogelfreunden die Fütterung der Vogelschar in den Volieren und Gehegen. „Der Erlös aus der Patenschafts-Aktion kommt allen Parkbewohnern zugute“, lässt Landenberger wissen. Neben der Verköstigung der gefiederten Park-Belegschaft muss auch die ehrenamtlich betriebene Anlage der Vogelfreunde in Schuss gehalten werden. Ab 10 Euro aufwärts können Paten für ihren Lieblingsvogel eine Patenschaft übernehmen. Mit rund 40 Vogelarten beherbergt der Park ein ausgesprochen „buntes Spektrum“ der Vogelwelt aus allen fünf Kontinenten. Die unteren Etagen der gepflegten Behausungen werden zumeist von Fasanen in den verschiedensten Federkleidern bewohnt. Darüber flattert ein vielstimmiges Völkchen unterschiedlicher Herkunft. Für die größten Lacher unter den Vokal-Solisten sorgt sicherlich der „Lachenden Hans“. Aber auch Pfaue, Alexandersittiche, Turakos und Co. sind kein bisschen leise. Verschiedene Enten- und Gänsearten sorgen zudem für munteres Geschnattere.
„Die Ehrenamtlichen unseres Vereins leisten nicht nur im Vogelpark, sondern auch im angrenzenden Vogelschutzgebiet, dem Feuchtbiotop sowie bei der vereinseigenen Nistkastenpflege in ganz Heddesheim eine hervorragende Arbeit“, lobt Vereinschef Joerg Landenberger seine Mannschaft.
Der Vogelpark ist bis Ende Oktober täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Wer die engagierte Arbeit der Vogelfreunde unterstützen möchte, kann den tönernen Uhu am Ausgang mit barer Münze füttern sowie eine Patenschaft für die gefiederten Saison- oder Dauergäste übernehmen. ha
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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