Musical im Schönstattzentrum Marienpfalz
Open Air "Gottesspiel" in Herxheim
Herxheim. Am Samstag, 11. Juni, wird in Herxheim im Schönstattzentrum Marienpfalz, Open Air das neue Musical „Gottesspiel“ aufgeführt.
Entstehung des Musicals
In einem Interview mit dem Texter und Komponisten Wilfried Röhrig (einem Pfälzer aus Steinfeld) erzählt er von der Entstehung und dem Inhalt.
„Seit Jahren treibt mich die Frage um, welche Rolle Gott und der Glaube an ihn in unserer Welt von heute spielen, genauer gesagt in der westlichen Welt, bei dir und bei mir. Besonders das monumentale Werk „Ein säkulares Zeitalter“ von Charles Taylor hat mir dabei geholfen, die heutige Glaubenssituation und die ganzen Veränderungen und Prozesse, die zu dieser Situation geführt haben, zu verstehen: Wie ist es dazu gekommen, dass aus einer Welt, in der der Glaube an Gott eine Selbstverständlichkeit war, eine Welt geworden ist, in der der Gottesglaube eine Option unter vielen ist?
Ich möchte Grundlinien der heutigen Szenerie beschreiben, also sozusagen das Spielfeld beleuchten, in dem sich der Glaube heute abspielt. Im Musical treten Personen auf, sozusagen Spielfiguren, die ganz unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf Gott haben: Da gibt es zum Beispiel das existenzialistische Paar, das ganz auf eigene Faust lebt und in Gott den Konkurrenten ihrer Freiheit sieht. Da erscheinen traditionalistische Eltern, die das Heil im bloßen Festhalten an der gestrigen Kirche sehen. Da gibt es den frommen Fundamentalisten, der meint, Gott könne wie ein Zauberer die Welt retten. Es agiert ein Naturalist, für den nur diese rein weltliche Welt existiert. Und da gibt es schließlich, als Hauptfiguren, den Spurensucher und die Spurensucherin, denen Gott in ihrem Leben, in ihrem gewöhnlichen Alltag begegnet. Sie gehen einen Weg mit Gott, sind mit ihm im Gespräch, im Austausch, im Dialog.
Spurensucher*innen sind für mich Menschen, die Gott und Welt, Gottesglaube und heutige Lebenswirklichkeit zusammenbringen. Ich bin seit meiner Jugend in der Schönstatt-Bewegung engagiert, bei der die Suche nach dem „Gott des Lebens“ eine zentrale Rolle spielt. Gott „spricht“ zu mir durch konkrete Erlebnisse und Erfahrungen in meinem Leben; er spricht durch meine persönliche Lebensgeschichte; er spricht durch gesellschaftliche Ereignisse; er spricht durch das, was uns umtreibt, was in unserem Inneren, in unserer Seele Anklang findet, was dort wächst und nach außen drängt. Es geht also um das „Gott-suchen in allen Dingen“, also die Suche nach Gottes Spuren in unserem Leben, in der Welt von heute.“
Inhalt des Musicals
Wilfried Röhrig erklärt weiter: „Es ist eine fiktive Handlung: Thomas und Eva, zwei moderne „Spurensucher“, erwarten den lang ersehnten Nachwuchs. Die Vorfreude ist riesig. Doch schon bald wird die frohe Erwartung getrübt. In einem Gespräch mit seiner Firmenleitung erfährt Thomas, dass sein geplanter beruflicher Aufstieg mit einer Wochenendehe verbunden wäre. Die „heile Welt“ von Thomas und Eva bekommt einen weiteren, noch tieferen Riss, als Leo, ein guter Freund und Arbeitskollege von Thomas, plötzlich und unerwartet an Leukämie erkrankt…
Die Geschichte von Thomas und Eva macht deutlich: Das „Gottesspiel“ ist kein „Kinder-spiel“. Es ist ernst und zugleich spannend, umfasst Sternstunden und Abgründe, erfordert ganzen Einsatz, erfordert Liebe und Leidenschaft. Es ist ein Abenteuer, Ausgang offen.“
Wer sind die Akteure auf der Bühne? Wie steht es mit Musik und Tanzchoreographie?
„Die rund 25 Akteure sind „Laien mit professionellem Anspruch“, also bühnenerfahrene Erwachsene und junge Erwachsene, die das Ganze als engagiertes Hobby betreiben. Das Musical ist gedacht für offene, fragende Zeitgenossen, sei es in der Kirche, am Rand der Kirche oder außerhalb der Kirche. Da gibt es auch keine Altersbegrenzung. Ob alt, ob jung, alle sind willkommen.“ ps
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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