Vernissage - Eine Stadt und ihre Menschen in den 1950er-Jahren
Fotografien von Annedore Rieder
Herxheim. Fotografien von Annedore Rieder sind im Zuge einer ersten Präsentation ihrer Werke vom 28. Februar bis 29. März in Herxheim in der Villa Wieser in der Oberen Hauptstraße 3 zu sehen.
Annedore Rieder wurde 1919 in Ludwigshafen geboren. Die in jungen Jahren erfolgreiche Leichtathletin und gelernte Chemotechnikerin begann mit 16 Jahren das Fotografieren und kam dadurch mit dem Ludwigshafener Fotografen Paul Carell in Kontakt. Dieser führte sie in die technischen und gestalterischen Grundlagen der professionellen und künstlerischen Fotografie ein.
Als junge Mutter nutzte Annedore Rieder ihre häufig per Fahrrad erledigten Einkaufsgänge, um „ihre“ Stadt und deren Menschen fotografisch zu dokumentieren. Mit einer Mischung aus Talent, Technik, Einfühlungsvermögen, Menschenliebe und Diskretion schuf sie höchst qualitätvolle und berührende Fotoarbeiten. Die Aufnahmen der 1950er-Jahre stehen dabei in der Tradition der künstlerischen Avantgarde der Weimarer Republik, der „photographie humaniste“ Frankreichs, aber auch der zeitgenössischen Straßen- und Reportage-Fotografie. Mit dieser Prägung und ihrem Instinkt gelang es Rieder, die ambivalenten Verhältnisse und Stimmungen der Nachkriegszeit unmittelbar und ungeschönt einzufangen und wiederzugeben.
Die Ausstellung Eine Stadt und ihre Menschen zeigt Motive aus den Ludwigshafener Stadtteilen Friesenheim, Hemshof, Oppau und der Innenstadt. Annedore Rieder schuf diese Arbeiten gewissermaßen im „Selbstauftrag“, erstellte für sich nur wenige Papierabzüge und hat zeitlebens ihre Fotoleidenschaft nicht publik gemacht. Nach ihrem Tod im Jahre 2007 gelangte ihr fotografischer Nachlass in den Besitz ihrer Töchter und wurde von Ursula Rieder sortiert.
Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinde Herxheim in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Ortsgemeinde Herxheim ist die Ausstellung des Stadtmuseums Ludwigshafen auch in Herxheim zu sehen. Zur Vernissage am Freitag, 28. Februar, ab 19 Uhr, begrüßt Dr. Regina Heilmann, Leiterin des Stadtmuseums Ludwigshafen, die Gäste. Die Einführung in das Werk hält Wolfgang Knapp M. A., Kurator der Ausstellung. Die musikalische Gestaltung übernimmt Cezara-Lucia Vlădescu am Flügel.
Die Ausstellung vom 28. Februar bis 29. März ist samstags von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen, zusätzliche Öffnungszeiten am 29. März von 13 bis 18 Uhr. ps
Autor:Thomas Klein |
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