Auf dem Insheimer Friedhof
Werden vier Lindenbäume zu Grabe getragen?

Einen Ort der Idylle und Ruhe bieten die vier Lindenbäume auf dem Insheimer Friedhof, die nach Willen des Gemeinderates gefällt werden sollen. | Foto: Klein
4Bilder
  • Einen Ort der Idylle und Ruhe bieten die vier Lindenbäume auf dem Insheimer Friedhof, die nach Willen des Gemeinderates gefällt werden sollen.
  • Foto: Klein
  • hochgeladen von Thomas Klein

von Thomas Klein
Insheim. Die Umgestaltung auf dem Friedhof in Insheim hat bereits begonnen. Zur Schaffung von Reihenurnengräbern und neuer Wege sollen jetzt nach Beschlussfassung des Gemeinderates vom September 2017 mit neun Ja- und fünf Nein-Stimmen vier jahrhundertealte Lindenbäume gefällt werden.
Nachdem bereits im Vorfeld am Mittelweg Lindenbäumegerodet und durch nicht heimische Ahornbäume ersetzt worden waren, diese aber nicht so recht anwachsen wollten, hat sich mit Inge Gütermann, Margarete Brunke, Ursula Marz, Cornelia Mannarino und Roswitha Schlack eine Interessengemeinschaft gebildet, die darauf abzielt, die geplante Vorgehensweise zu bedenken und nach Alternativen zu suchen, die den vielleicht auch nur teilweisen Erhalt der Lindenbäume vorsieht. Mit einer Unterschriftenaktion haben sie Aufklärungsarbeit im Ort betrieben und wollen mit einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 26. Juli, um 18 Uhr im Insheimer Bürgerhaus in der Hauptstraße den Stand der Dinge darstellen und alternative Möglichkeiten aufzeigen.
„Gerade die Beerdigungen in diesen heißen Sommertagen haben gezeigt, wie sehr die Lindenbäume als Schattenspender angenommen werden. Wenn man das Gesamtbild des Friedhofes mit dem alten Lindenbestand und der Kirche betrachtet, wäre es ein Frevel, dieses Bild zu zerstören“, zieht sie auch in Erwägung nach Möglichkeiten zu suchen, um die Bäume als Naturdenkmal schützen zu lassen. 
Wenn es um die Verkehrssicherheit auf dem Friedhof gehe und die Abwendung möglicher Gefahren, sei man absolut dafür, dass etwas gemacht wird, nur müsse man bedenken, ob wirklich alle Bäume krank sind und gefällt werden müssten. 
Unterstützung findet die Interessengemeinschaft bei Armin Osterheld, Förster i.R. und seit über 30 Jahren beim BUND. „Die Linde ist der dauerhafteste Baum in Mitteleuropa, Linden leben länger als Eichen und gelten in Deutschland als die ältesten Bäume“, sieht Osterheld einerseits den besonderen Wert der Bäume in ihrer Langlebigkeit und Größe und andererseits auch die Chance, sie auch bei Krankheit durch entsprechende Behandlung und den nötigen Schnitt zu erhalten. „Linden sind zäh und suchen selbst nach Wegen, sich zu regenerieren. Das heißt nicht, dass man nicht morsches oder brüchiges Holz ausschneiden muss, aber es bedarf nicht gleich der Fällung“, kritisiert er auch die Herangehensweise von Planern. „Wenn man einen Weg asphaltiert oder befestigt, können Wurzeln der Linde den Weg beschädigen, wenn man ihn aber beispielsweise mit Schotter oder kleinen Steinen gestaltet, passiert das nicht“, nennt er mögliche Alternativen.
Kritisch sieht es die Interessengemeinschaft auch, warum es gerade an dieser Stelle  zwei Urnenreihengräber sein müssen. Es gibt ausreichend Platz auf dem Friedhof für Alternativen, ohne dass die Bäume gefällt werden müssten. Armin Osterheld sieht zudem die Nachhaltigkeit gefährdet, wenn die Lindenbäume durch „exotische“ Bäume ersetzt würden, die ohnehin hier nicht gediehen waren und auch der heimischen Flora und Fauna nicht dienlich sind.
Wie es weiter geht und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, darüber informiert die Interessengemeinschaft am Donnerstag im Bürgerhaus. Da die Abstimmung im Gemeinderat nicht einstimmig war und sich auch weitaus mehr als die erforderliche Zahl an Bürgerinnen und Bürgern bei der Unterschriftenaktion beteiligt hat, hofft die Initiative auf große Resonanz und hegt um so stärker die Hoffnung, die Lindenbäume erhalten zu können.

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Autor:

Thomas Klein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Landau und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.