World-Klapp am 25. Juni 2022 in Herxheim
„Es wird dreckig und schmutzig“
Von Tim Altschuck
Herxheim. „Ajo Herxe, wir kommen“, rief König Céphas Bansah von seinem Thron. Denn es gab eine frohe Kunde zu berichten: Nach fünfjähriger Pause ist der World-Klapp zurück. Am 25. Juni 2022 geht’s für die 20-Zoll-Radler auf dem „Duwack-Track“, der Speedway Sandbahn, in Herxheim wieder um den „HORST“, den „Horst-Thorsten-Borstenson-Preis“. Und da darf der Schirmherr König Bansah, Inhaber einer Autowerkstatt in Ludwigshafen und Herrscher eines ghanaischen Volksstammes, natürlich nicht fehlen.
Die Klapprad-Legende im goldenen Dress, Alfons V., kann dabei eines schon voraussagen: „Es wird dreckig und schmutzig!“. Da das Wetter in diesem Jahr einfach zu gut ist, wurde der World-Klapp auf nächstes Jahr verschoben – Regen und Hagel garantiert.
Schlechtes Wetter hat Tradition
Anders kennt man es in der Klappradgemeinschaft nicht. Schon beim ersten Rennen 2012 auf der Friesenheimer Radrennbahn gab es Regen. Das schlechte Wetter wurde zur Tradition. Auch im westpfälzischen Schopp, wo 2015 und 2016 das 24-Stunden-Rennen im „Schoppodrom“ stattfand. Erst in Mannheim 2017 riss die Schlechtwetter-Strähne. Lautstarke Beschwerden habe es damals im Starterfeld gegeben, berichtet der Zweite Vorsitzende des Pfälzer Klappvereins, Holger Gockel, in der Pressekonferenz. Massive Erhöhungen des Preisgeldes habe dies nach sich gezogen.
Klares Bekenntnis zum Klapprad und zur Schaltungsfreiheit
„Der World-Klapp findet naturgemäß nur bei Regenwetter statt“, erklärt der Erste Vorsitzende, Peter Zürker. Und die Gemeinde Herxheim habe der Rennleitung eine Schlechtwettergarantie gegeben. Ausschlaggebend sei aber auch das „klare Bekenntnis zum Klapprad und der Schaltungsfreiheit“ gewesen. Das Stadion sei sogar generalsaniert und nach der Klapprad-Legende in „Alfons V. Arena“ umbenannt. Übrigens sei ein Klapprad das optimale Gefährt, um auf der Sandbahn zu fahren, denn ohne Schaltung könne auch kein Sand ins Getriebe kommen, logisch.
Kampfansage aus der "Hinnerpalz"
Eine Kampfansage an die Vorderpfälzer Teams gab’s auch schon von einem Ex-Radprofi aus der „Hinnerpalz“: „Die ganze Vorderpälzer Teams werrn paniert wie e Schnitzel!“, gab Udo Bölts in einem kurzen Einspieler während der Pressekonferenz bekannt. Passend dazu seine Mütze mit seinem legendären Ausspruch „Quäl dich, du Sau!“. Alfons V. ließ sich davon aber nicht beeindrucken, sondern machte auch schon mal eine klare Ansage: „Alfons will make Klappradsport great again!“. Es ist also angerichtet, wenn der World-Klapp Herxe als größtes und härtestes Klapprad-Sandbahnrennen in die Analen eingehen wird.
Weitere Informationen:
Bewerbungsstart ist am 1. August. Es gibt maximal 300 Startplätze. Original Klappräder der 1960er und 1970er Jahren ohne Gangschaltung sind zugelassen. Verboten sind Schweißnähte, BMX-, Triathlon- oder Rennlenker. Start bekanntlich nur mit Oberlippenbart, ganz im Sinne der Gleichberechtigung gelte dies auch für Frauen. Für jede Fahrerin und jeden Fahrer muss eine aussagekräftige Bewerbung abgegeben werden, die von der Wahrheitskommission der Rennleitung gelesen wird. Sie entscheidet über die Startplatzvergabe. Es gebe einige Fragen, die bei der Bewerbung hilfreich sein könnten: „Was treibt dich zum Klappradsport?“, „Was bedeutet gutes Aussehen für dich?“ oder „Warum liebst du deinen Oberlippenbart so sehr?“. Auch Textsicherheit bei der World-Klapp-Hymne „Kennst du Ludwigshafen?“ könne von Vorteil sein. Die Bewerbung kann unter www.world-klapp.de/bewerbung eingereicht werden.
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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