Eisenbahnfan und Sammler ersteigert Ansichtskarte
Frankenstein anno dazumal

So sah Frankenstein vor einem halben Jahrhundert aus. Foto: Sammlung Günther Klebes
  • So sah Frankenstein vor einem halben Jahrhundert aus. Foto: Sammlung Günther Klebes
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Von Günther Klebes

Frankenstein.Im Digitalzeitalter der sozialen Medien scheint die gute alte Postkarte nur noch etwas für Traditionalisten zu sein. Oder für Sammler wie Günther Klebes. Der 72-jährige Franke liebt alte Postkarten, genauer solche mit eisenbahnhistorischen Motiven aus dem deutschsprachigen Raum. Seine jüngste Errungenschaft ist eine Ansichtskarte von Frankenstein. Sie zeigt den Ort mit einem Güterzug den Schlossbergtunnel verlassend. Und dieses Stückchen Fotopapier, muss um 1970 entstanden sein, fotografiert mit Blick zum Tunnel. Die Karte selbst wurde 1975 von Kaiserslautern nach Friedberg im bayerischen Schwaben gesandt.

Eisenbahnfan und Sammler ersteigert Ansichtskarte

„Ich bin bei einer luxemburgischen Internet-Auktion auf die Karte gestoßen und habe mir gesagt: ,So eine schöne Ortsansicht mit Bahn und Tunnel, die muss ich haben““, sagt der ehemalige Heilerzieher, der in Erlangen zu Hause ist. Postkarten, die Brücken und Züge in der Pfalz zeigen, gehören schon länger zu seiner rund 600 Exponate umfassenden Sammlung. Aber das Schlossberg-Tunnel war ihm bis dato gänzlich fremd.
„Erstaunlich fand ich auch, dass der Anbieter eine Adresse in Kanada hatte“, erklärt Klebes. Weil er der einzige Bieter war, konnte er die Wunschkarte auch noch zum Schnäppchenpreis von gerade einmal 1,50 Euro erwerben. „Das ist eigentlich viel zu billig“, kommentiert das der Käufer. Normalerweise wäre er bereit gewesen, dafür bis zu fünf Euro auszugeben; denn es war eine selten angebotene Karte. Diesen Preis zahlte er aber dann auch, da noch das Porto für einen eingeschriebenen Brief dazu kam. Es gebe aber auch Philokartisten, die einen zweistelligen Betrag für eine Ansichtskarte hinblättern würden.

Wie die Ansichtskarte nach Kanada kam, ist unklar

Wie das gute Stück von Bayern nach Kanada gekommen ist, darüber kann der Sammler nur spekulieren. „Ob dahinter eine Auswanderung steht, oder einfach ein Bündel alter Postkarten nach einer Haushaltsauflösung an einen Händler veräußert wurde, der die Karten über das Internet weiter vermarktet, weiß ich nicht“, sagt Klebes.

Es gibt sogar eigene Ausstellungen für die Karten

Seine Sammelwut in Sachen Bahn-Postkarten ist übrigens kein Einzelfall: „Es gibt sogar eigene Ausstellungen für Eisenbahn-Philatelisten“, sagt Klebes und durchforscht schon wieder das Internet nach Exponaten wie der Ansichtskarte aus der Pfalz.

Hochzeitsreise mit Glacier-Express

Der 72-jährige Klebes sammelt nach eigenem Bekunden begeistert „alles, was mit der Bahn zu tun hat – außer echte Lokomotiven“. Bei ihm zu Hause stehen Modelle und historische Uniformmützen – die so genannten „Rotkäppchen“– neben zahllosen selbst geschossenen Fotos und Alben voll einschlägiger Telefonkarten und Briefmarken. Daneben arbeitete der Schulbusfahrer und dreifache Vater ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission, als Hobby nennt er „Bahn fahren“, und selbst auf Hochzeitsreise ist er vor 38 Jahren mit dem Glacier-Express von St. Moritz nach Zermatt gefahren. Auch in der Pfalz war schon Bahnurlaub mit Ehefrau angesagt und da wurde selbstverständlich mal mit dem Kuckucksbähnle gefahren - frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel !“.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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