Geisterhafte Note - Rund um Halloween dreht sich alles um den Kürbis
Rhein-Neckar. Herbstzeit ist auch Kürbiszeit. Zu Halloween kreativ geschnitzt stellen sie fantastische Lichtblicke in der Dunkelheit dar. Das Grimassenschnitzen ist besonders bei Kindern ein beliebter Freizeitspaß. Aber auch in der Küche erlebt der Kürbis eine Renaissance. Er ist vielseitig verwendbar, gesund und kommt auch bei uns immer häufiger auf den Tisch und zuvor auf den Acker.
„Früher als Kind habe ich auch mal Kürbisse geschnitzt, da hat man von Halloween aber noch nichts gewusst“, lässt der Vorsitzende des Ortsbauernvereins Edingen, Georg Koch, wissen. Zwischenzeitlich überlässt er das Grimassenschnitzen der orangenfarbigen Riesen dem Nachwuchs. In seiner Jugend wurden Kürbisse vor allem als Tierfutter genutzt. Das hat sich zwischenzeitlich grundlegend geändert. Durch verschiedene Züchtungen kommen auch immer mehr Menschen auf den Geschmack dieses vielseitig einsetzbaren Gemüses.
Inzwischen stellt der Kürbisanbau einen wichtigen Betriebszweig des Koch’schen „Junkershofes“ in der oberhalb des Edinger Bahnhofes gelegenen Feldflur dar. „Wir haben den Anbau professionalisiert und damit ist auch die Nachfrage gestiegen“, erläutert der Landwirt und ergänzt: „Inzwischen konzentrieren wir uns auf die Hauptsorten bei den Speisekürbissen und bauen außerdem noch Halloween- und Riesenkürbisse an.“
Halloween bescherte dem guten alten Kürbisschnitzen eine buchstäbliche geisterhafte Note. Das Licht im ausgehöhlten Kürbis soll nämlich den Teufel und böse Geister fernhalten. Ursprünglich stammt der Brauch aus Irland, dort schnitzte man Rübenlampen. Als später viele Iren nach Amerika auswanderten, fanden sie in ihrer neuen Heimat Kürbisse und nutzten fortan die größeren Früchte zur Vertreibung der bösen Geister.
Seine Wurzeln hat Halloween übrigens bei den Kelten. Diese haben in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November ihren Jahreswechsel „Samhain“ gefeiert. Etwas Altes war beendet, etwas Neues fing an und in der Zeit des Umbruchs war auch Platz für Übersinnliches.
„Der typische Halloween-Kürbis ist idealerweise leuchtend orange, quasi kugelrund, groß und von stabilem Format“, beschreibt Georg Koch den Urzustand des späteren Hohlkopfs. Sein Fruchtfleisch ist zwar recht faserig und daher weniger küchentauglich, dafür lassen sich aber seine Kerne ausgesprochen gut rösten.
Bevor der Leuchtkörper allerdings Gestalt annimmt, muss beim Kürbis erst einmal ein Deckel abgeschnitten und der „Dickkopf“ bis auf einen zwei bis drei Zentimeter verbleibenden Schalenrand ausgehöhlt werden. Erst danach kann man buchstäblich mit dem „Grimassenschneiden“ beginnen. „Dabei sollten Erwachsene das Ganze beaufsichtigen, es ist zu gefährlich, Kinder alleine mit dem Messer hantieren zu lassen“, gibt Koch zu bedenken. Und wenn das Werk fertig ist, wird aus der schaurig schönen Kürbis-Fratze ein flackerndes Lichtspiel.
Davon können sich Besucher auch beim Kürbisfest am Donnerstag, 31. Oktober, im Park der Heinrich-Vetter-Stiftung Ilvesheim, Goethestraße 11, überzeugen. Dort wird in der Zeit von 16 bis 20 Uhr für Jung und Alt etwas geboten. Neben der Kürbisausstellung mit Prämierung stehen Gruselgeschichten mit der Hexe Fabula sowie Kinderschminken und Kinderdisco auf dem Programm. Fürs leibliche Wohl sorgen Kürbissuppe und Gruselmuffins.
Zu einer Halloween-Party lädt der Karnevalsverein Ladenburger Ratze am Sonntag, 27. Oktober, von 15 bis 18 Uhr in die Städtische Turnhalle, Realschulstraße 6, ein. Für jede Menge Gruselspaß ist gesorgt.
Für Grusel in der „Unterwelt“ sorgt an Halloween, 31. Oktober, das Besucherbergwerk Grube Anna-Elisabeth in Schriesheim. Es lockt eine Halloween-Party der besonderen Art mit Feuerschau und Geisterbahn sowie Begegnungen mit Hexen, Gespenstern, vergessenen Bergleuten, dem Sensenmann und weiteren klapprigen Gesellen. Einlass ist von 18 bis 21 Uhr. ha
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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