Neujahrsempfang in Jockgrim
Mehr als ein Rückblick bei Sekt und Laugengebäck
Jockgrim. Zu Optimismus rief Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann beim heutigen Neujahrsempfang der Ortsgemeinde Jockgrim im Ziegeleimuseum auf. Der Empfang war mehr als ein Rückblick bei Sekt und Laugengebäck. Baumann warf einen Blick auf die Herausforderungen des neuen Jahres: Mit dem neuen Kindertagesstättengesetz kommen weitere Aufgaben auf die Gemeinde zu. Zwar sei man räumlich und personell gut aufgestellt, trotzdem rechnet Baumann mit erheblichen Investitionen.
Die Kanalarbeiten im Ort gehen nach der Feiertagspause weiter. Am Friedhof wird das zweite Tor erneuert sowie ein Teil der Mauer. Außerdem wird ein weiteres Urnengrabfeld angelegt. Mit der Nahversorgung im Ort ist die Ortsbürgermeisterin zufrieden; im Frühjahr eröffne eine neue Tankstelle. Sobald sich der Lärmschutzwall gesetzt habe, soll dieser in Abschnitten bepflanzt werden. Dabei wäge man ab, was finanziell tragbar und zugleich der Natur dienlich sei. Die Gemeinde könne aber nicht voll ausgleichen, dass in vielen privaten Gärten zwischenzeitlich Steine dominierten. Eventuell müssten die Betrachter lernen, naturnahe Flächen als schön wahrzunehmen.
Die Ortsbürgermeisterin lobte das Engagement der Menschen in der Gemeinde. Vieles lasse sich nur gemeinsam erreichen. Sie schloss mit den Worten: "Herzlichen Dank Ihnen allen - Sie sind Jockgrim." Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart gab den Anwesenden vier Wünsche mit auf den Weg ins neue Jahrzehnt: den "Ruderer-Blick", bei dem man bei allen Diskussion, was vor einem liegt, den Blick nicht verliere auf das, was man schon geschafft hat, dass die Diskussion über die Herausforderungen der Zukunft ehrlich und offen geführt werde, dass ein respektvoller, wertschätzender Umgang miteinander wieder etwas zähle und dass Entscheidungen schneller getroffen und zügiger umgesetzt werden.
"Worte sind schön, aber Hühner legen Eier", zitierte Gebhart ein afrikanisches Sprichwort. Der Kreis, für den Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordneter, ein Grußwort überbrachte, habe 2019 den Fokus auf Bildung gelegt. "Das wird auch 2020 ein Schwerpunkt sein", kündigte Buttweiler an. Die Sanierung von Schulgebäuden gehe ebenso weiter wie die Investition in berufliche Bildung. Auch Ärztemangel, Gesundheitsvorsorge und Pflege sind Themen, mit denen sich der Landkreis beschäftigt. Auch Buttweiler wies darauf hin, dass die Herausforderungen der Zukunft nur zu meistern seien, "wenn wir vor Ort zusammen halten und gemeinsam an den Zielen arbeiten."
Auf den Neubau des Feuerwehrhauses ging Verbandsbürgermeister Karl-Dieter Wünstel in seinem Grußwort ein: Drei mögliche Standorte würden derzeit im Auftrag des Ortsgemeinderats von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion geprüft; anschließend will man sich final für einen Standort entscheiden. "Egal, wo wir bauen, wir sind uns stets bewusst, dass wir mit dem Geld der Bürger bauen", sagte Wünstel. Jockgrim sei ein umtriebiges Dorf, das sich für 2020 viel vorgenommen habe. "Wir helfen", versicherte Wünstel.
"Gestalten Sie Ihr Dorf mit", lud Michael Werling, der Vorsitzende der Kulturgemeinschaft Jockgrim, die Bürger ein. Er versicherte: "Das macht Spaß." Werling lobte die pragmatische Zusammenarbeit mit der Verwaltung und machte schon einmal auf drei Jubiläen aufmerksam, die in Jockgrim 2020 anstehen: Die Feuerwehr feiert im Mai 140-jähriges Bestehen. Und die TSG feiert 100 Jahre Fußball sowie 25 Jahre Stabhochsprung der Weltklasse in Jockgrim.
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