Termingerecht und im Budget
Schaden am Abwasserkanal behoben
Rheinzabern. Die Sanierungsmaßnahmen an dem eingebrochenen Abwasser-Hauptkanal in Rheinzabern sind abgeschlossen und die erforderliche Sanierungsqualität wurde erreicht. Dabei wurden sowohl die voraussichtliche Bauzeit von 35 Tagen um einen Tag unterschritten als auch die beauftragten Baukosten in Höhe von knapp 800.000 Euro eingehalten. Die Maßnahme war erforderlich, nachdem am Karfreitag ein Verschluss des Hauptsammlers ca. 320 m vor dem Zulauf der Zentralkläranlage der Verbandsgemeinde festgestellt wurde. Daraufhin sammelte sich auf dem Wiesenweg zwischen Rheinzabern und der Zentralkläranlage immer mehr Wasser an. Als der Verschluss mittels einer Druckspülung routinemäßig geöffnet werden sollte, tat sich plötzlich ein tiefes Erdloch auf. Mit Hilfe einer Videoaufzeichnung der Kanalbefahrung wurde eine erheblicher Sanierungsbedarf festgestellt.
Bürgermeister Karl Dieter Wünstel ist erleichtert, dass diese nicht vorhersehbare Maßnahme mit Hilfe von Hilfsorganisationen, Firmen, aufmerksamen Bürger:innen sowie den Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung erfolgreich zum Abschluss geführt werden konnte: „Im ersten Schritt war es wichtig, das Problem auf schnellstem Wege zu beheben. Dafür haben wir im Eilverfahren die Weichen gestellt, denn Boden und Grundwasser waren akut gefährdet. Die schnelle Wiederherstellung des Kanalbetriebes war von großer Bedeutung, da die Pufferleistung der Pumpwerke begrenzt ist. Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten, sie haben schnell und effektiv zusammengearbeitet. Das ist umso bemerkenswerter, als der Schaden während der Feiertage auftrat. Wir werden nun klären, inwiefern dieses aufgetretene Problem bei der Verlegung der Rohre durch das damals beauftrage Ingenieurbüro hätte vorhergesehen werden können.“, so Wünstel.
Fachleute sind sich einig, dass ein solcher Schaden – Betonkorrosion in diesem Ausmaß - normalerweise frühestens nach 50 oder 60 Jahren auftritt, nicht aber bereits 17 Jahre nach Bau der Rohrleitung. Ausgelöst wurde die Korrosion durch gefaultes Abwasser in den Druckleitungen während der Verweilzeiten in den Pump-Pausen. Beim darauffolgenden Pumpvorgang entsteht Schwefelsäure, die ausgast, an der Wandung der Rohre kondensiert und dabei den Betonwerkstoff des Kanals angreift. Die Korrosion zog sich über die ganze Länge des Hauptsammlers. Sogar die Armierungen waren angegriffen. Die Kanalsanierung durch das Schlauchliner-Verfahren wurde aus Zeit- und Kostengründen der offenen Bauweise vorgezogen. Indem ein Kunststoffschlauch mit besonders hoher Dehnfähigkeit in das defekte Rohr gedrückt wird, ergibt sich auch die notwendige Sicherheit der Resistenz gegen biogene Korrosion, die als Ursache für die Schäden an den Kanalrohren ausgemacht wurde. ps
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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