Vorsorge für den Ernstfall: Kommunikation per Funk aufrechterhalten
VG Jockgrim. Was tun, wenn bei einem flächendeckenden Stromausfall oder einem anderen Schadenfall Telefone, Handy und das Internet nicht mehr funktionieren? Auf welchem Weg können Verwaltung, Versorgungsbetriebe und Hilfsorganisationen miteinander kommunizieren? Der Zweckverband für Wasserversorgung Germersheimer Südgruppe K. d. ö. R. (WGS) und die Verbandsgemeinden Jockgrim und Rülzheim haben gemeinsam nach einer Lösung gesucht, wie im Krisenfall die Kommunikation und damit die Handlungsfähigkeit aufrechterhalten werden kann. Mit diesem Ziel haben Verbandsdirektor Ralf Friedmann sowie Bürgermeister Karl Dieter Wünstel (Verbandgemeinde Jockgrim) und Bürgermeister Matthias Schardt (Verbandsgemeinde Rülzheim) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Wesentlicher Bestandteil der Kooperationsvereinbarung ist eine Relaisfunkstelle, die von der WGS errichtet und betrieben wird. Sowohl dem Wasserwerk als auch den Abwasserbetrieben der beiden Verbandsgemeinden - alles so genannte kritische Infrastrukturen - wird im Bedarfsfall eine unabhängige, digitale Kommunikationslösung zur Verbundnutzung angeboten. Eine interne Kommunikation ist auf eigenen Kanälen ebenfalls notwendig. Die Vertragspartner haben sich bewusst für die Funktechnik als Mittel der Wahl entschieden, denn sie ist bereits seit mehr als 100 Jahren ein zuverlässiges Hilfsmittel, um Nachrichten auszutauschen und wurde im Laufe der Jahre modernisiert und weiterentwickelt. Durch die Inselfähigkeit der Systemtechnik ist eine Aufrechterhaltung der Kommunikation nicht von dritten Mobilfunkanbietern abhängig. Der für den Betrieb der Relais-Station notwendige Strom kann über externe Stromspeicher oder direkt via Photovoltaik gesichert werden.
„Die Kommunikation mit Funkgeräten funktioniert auch bei einem Blackout. Als ausfallsichere Kommunikationstechnologie ist sie damit ein weiteres Puzzleteil im Krisenmanagement.“ Bürgermeister Karl Dieter Wünstel und Bürgermeister Matthias Schardt sehen einen großen Vorteil in der Möglichkeit der direkten Kommunikation mit der Wasserversorgung bzw. der Einsatzzentrale der Feuerwehr. Wasser wird mit Energieeinsatz gewonnen und aufbereitet, die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, ebenso die Löschwasserversorgung und auch die Abwasserversorgung muss bei einem Stromausfall möglichst ohne Einschränkung sichergestellt sein. Entsprechende Notstromaggregate werden vorgehalten, bei Problemen im Rohrnetz müsse aber die schnelle Kommunikation sichergestellt werden. Um direkt mit der Feuerwehr Kontakt aufzunehmen, werde im Bedarfsfall eines der Funkgeräte in der Feuerwehreinsatzzentrale zum Einsatz kommen. Insgesamt spiele die Aufrechterhaltung der Kommunikation mit allen Versorgern und Hilfsorganisationen im Krisenfall eine entscheidende Rolle, so die Bürgermeister. red
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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