Der Verein Initiative Südpfalz-Energie veranstaltet eine Exkursion
Wildpoldsried und Heggelbach
Jockgrim. Der gemeinnützige Verein Initiative Südpfalz-Energie veranstaltet vom 5. bis 8. August eine Exkursion zum Energiedorf Wildpoldsried im Allgäu und zur AGRO-PV-Anlage in Heggelbach am Bodensee.
Die Abfahrt ist am 5. August, 9 Uhr, am Bahnhof in Kandel, die Rückfahrt am 8. August, 16 Uhr von der Hofgemeinschaft in Heggelbach, die Ankunft am gleichen Tag in Kandel circa 20 Uhr
Wildpoldsried ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu. Bundesweit und auch international bekannt wurde die kleine Gemeinde als Energiedorf, das mittels erneuerbarer Energien circa fünfmal so viel Strom erzeugt, wie es selbst verbraucht. Für diese Leistung wurde die Gemeinde vielfach mit deutschen (zum Beispiel deutscher Solarpreis 2009 Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt 2011) und internationalen Preisen geehrt. Insbesonders aus dem Bereich der Landwirtschaft kommen eine Vielzahl von Aktivitäten, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorbildlich sind. Ortsansässige Betriebe und Unternehmer ergänzen diese Palette durch innovative Produkte und Dienstleistungen.
Nicht weit vom Bodensee, im oberen Linzgau, leben und arbeiten seit 1986 die Menschen der Hofgemeinschaft Heggelbach. Das Ziel, einen vielfältigen Hof gemeinschaftlich biologisch-dynamisch zu bewirtschaften und dabei möglichst in Kreisläufen zu arbeiten, hat sich seit den Anfangstagen nicht geändert. Aus den ursprünglich drei sind inzwischen fünf Familien mit einigen Mitarbeitern geworden – doch die 50-köpfige Braunviehherde beweidet wie eh und je im Sommer die hügeligen Weiden rund um Heggelbach. Im Winter gibt es nur Heu, auf Silage und Kraftfutter wird ganz verzichtet. Um auch den energetischen Kreislauf so weit wie möglich zu schließen wird seit vielen Jahren Strom und Wärme mit einem Holzgas-Blockheizkraftwerk erzeugt, Photovoltaik liefert Strom und immer wieder beteiligt sich die Hofgemeinschaft an Forschungsvorhaben zur Nutzung regenerativer Energien. Mit dem Modellprojekt APV-RESOLA beschreitet die Hofgemeinschaft Neuland zusammen mit dem Institut für solare Energiesysteme (ISE) der Fraunhofergesellschaft in Freiburg sowie Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim. Die neuartige Systemtechnologie der Agrophotovoltaik ermöglicht eine landwirtschaftliche Nutzung unter speziell zu diesem Zweck entwickelten PV-Anlagen. Diese ressourceneffiziente Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen soll die Flächenkonkurrenz von landwirtschaftlicher Nutzung und Energieversorgung abmildern. In Zukunft könnte durch APV zum einen der Flächenverbrauch minimiert werden, so dass der Nutzungskonflikt zwischen Energie- und Landwirtschaft durch eine harmonische Doppelnutzung der Flächen entschärft wird. Zum anderen kann, da APV-Projekte vornehmlich dezentral durch Landwirte, Gemeinden und kleine und mittelständische Unternehmen ins Leben gerufen werden, die Wertschöpfung in der Region und die ländliche Entwicklung gefördert werden. Für die Landwirtschaft können zudem neue, ökonomisch tragfähige Bewirtschaftungsmöglichkeiten und Betriebszweige aufgezeigt werden.
Auf der Exkursion werden in Wildpoldsried verschiedene Projekte besichtigt, zum Beispiel Biogasanlage, Windkraft, Forschungscampus, Plusenergiegebäude. Außerdem gehört ein Besuch des Bergbauernmuseums in Diepolz zum Programm. ps
Weitere Informationen:
Anmeldung bei Wolfgang Thiel, E-Mail-Adresse: wolfgang@thiel-wt.de, Telefon: 06349 929560. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 18 Personen begrenzt. Anmeldeschluss ist der 5. Juli.
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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