Orgelkonzert in der protestantischen Kirche von Linden
Konzertanter Spätnachmittag
Linden. Freunde der Orgelmusik, die sich am vergangenen Sonntag in der protestantischen Kirche von Linden einfanden, wurden nicht enttäuscht. Zum vierten Mal hatte Pfarrer Wolfgang Hust zu einem Orgelkonzert mit Kirchenmusiker, Organist und Komponist Tobias Naumann aus Eulenbis eingeladen.
Auf dem Programm standen neben Werke von Komponisten der Barockzeit sowie eine Orgelfassung Naumanns aus seinem Stück für Streichorchester „Movement For Organ“.
Eröffnet wurde der konzertante Spätnachmittag in der kleinen Kirche mit José Elias „Toccata de Quinto Tono“ (Allegro-Larghetto-Allegro). Nach Johann Sebastian Bachs Choralbearbeitung „Nun freut euch, liebe Christen g´mein“ folgte Michel Corettes „Carillion“. Ein Musikstück, welches ein Glockenspiel imitiert. Der „Fuge D-Dur“ von Georg Friedrich Händel schlossen sich die beiden Musikkompositioen „Sortie d-moll“ und „Sortie f-moll“ aus Leon Boellmanns Sammlung „Heures Mystiques“ an. Ursprünglich für das Harmonium gedacht, schrieben viele Komponisten die Musik auch für Orgel, um dadurch den Bekanntheitsgrad zu fördern. Boellmann führte auf seinen Reisen ein Skizzenbuch mit. Aus diesen Skizzen heraus entstanden die Stücke der „Heures Mystiques“, die der Komponist 1896 herausgab.
Aus dem kompositorischen Schaffen Domenico Zipolis „Sonate d´Íntavolatura per Organo e Cimbalo“ wählte Naumann „All´Elevazione“ aus, eine Toccata, die ihren Platz in der Abendmahlsliturgie nach den gesprochenen Einsetzungsworten hat. Nach dem „Rondo“ aus Mozarts „Divertimento C-Dur“, von Naumann für Orgel bearbeitet, folgten Georg Friedrich Händels „Sarabande d-moll“ und das „Halleluja“ aus „Der Messias“.
Für eine Überraschung sorgte Tobias Naumann. Zum ersten Mal spielte er den Zuhörern die Orgelfassung seiner Komposition „Movement For Orgen“ vor. Naumann schrieb im Herbst letzten Jahres ein Stück für Streichorchester zum „Alfred Schnittke Komponistenwettbewerb 2018“ im ukrainischen Lemberg. Seine Komposition kam ins Finale und wurde im Dezember des gleichen Jahres in der Lemberger Philharmonie uraufgeführt. Nebenbei entstand eine Orgelfassung, die weniger ausladend als die Orchesterfassung ist. Naumann benutzt in diesem Stück keinen dissonanten Akkord, er beschränkt sich auf traditionelle Dur-Akkorde, die er in ungewohnten Verbindungen kombiniert. amk
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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