Teufelskerl Klier hält den Sieg fest
Dansenberg besiegt Angstgegner Pforzheim
Einen Kampf auf Biegen und Brechen sahen die gut 450 Zuschauer in der stimmungsvollen Layenberger Sporthalle beim Dansenberger 23:22-Heimsieg gegen die TGS Pforzheim. Erst in den letzten fünf Minuten brachte der TuS den ersten Sieg gegen den Angstgegner unter Dach und Fach. Matchwinner für den TuS war Kevin Klier, der mit überragenden Paraden den Weg zum entscheidenden 3:0-Lauf nach dem 20:20 (55.) ebnete.
Es war nur selten schöner Handball, den beide Mannschaften über 60 Minuten ablieferten. Viele technische Fehler erstickten den gewünschten Spielfluss oftmals schon im Keim, aber kämpferisch und emotional war das höchstes Drittliganiveau. Die Kontrahenten schenkten sich nichts und doch ging es stets fair zu, auch dank des umsichtigen und mit klarer Linie pfeifenden Schiedsrichtergespanns Frank Kraaz und Tobias Lay, die beiden Teams die lange Leine ließen und sich jederzeit auf Höhe des Geschehens zeigten.
Die Partie lebte von der Spannung, nachdem der TuS knapp 20 Minuten Oberwasser hatte (9:5, 18.). In dieser Phase spielte Luca Munzinger groß auf, traf drei Mal und wusste auf der Rechtsaußenposition zu überzeugen. Doch die Gäste konterten, nutzten nun ihrerseits Dansenberger Ballverluste, um das Tempo zu forcieren. So glich Lukas Salzseeler unter dem Jubel der zahlreich mitgereisten Pforzheimer Fans zum 9:9 (22.) aus. Doch mehr als der Ausgleich sollte bis zum Pausenpfiff nicht mehr gelingen. Die einzige Zeitstrafe gegen die Gäste nutzten Sebastian Bösing, der sich mit TGS-Abwehrchef Roy James ein packendes Duell lieferte, und Robin Egelhof zur 11:9-Führung (24.). Der 2-Tore-Vorsprung sollte dann auch zur Halbzeit Bestand haben. Mit 14:12 ging es zum Pausentee.
Im zweiten Durchgang legte das Spiel an Intensität noch eine Schippe drauf. Pforzheim startete furios und erzielte durch eine Doppelschlag von Michael Oehler binnen 60 Sekunden den Ausgleich (14:14, 32.) und durch ein 7-Meter-Tor von Marco Kikillus zum 15:16 (36.) sogar die Führung. Jetzt entwickelte sich ein erbitterter Abnutzungskampf, in dem die Abwehrreihen dominierten. Während der TuS nun kaum noch Lösungen im Positionsspiel fand, auch weil der Rückraum zu selten die Außenpositionen in Wurfposition brachte, bissen sich die Gäste an dem nun zu Höchstform auflaufenden Kevin Klier im TuS-Gehäuse die Zähne aus. Bis zur 54. Spielminute erzielten beide Teams zusammen nur noch sieben Treffer, davon fünf der TuS, der mit einer 20:18-Führung in die Crunchtime ging, doch es blieb eine enge Kiste. Beim 20:20 (55.) war das Spiel völlig offen, aber jetzt versagten den TGS-Angreifern die Nerven. Klier vernagelte sein Tor und mit drei Toren in Folge zum entscheidenden 23:20 (59.) bog der TuS endgültig auf die Siegerstraße ein. Dass TGS-Trainer Florian Taafel nach einer Auszeit alles auf eine Karte setzte, den siebten Feldspieler brachte und sein Team nach offener Manndeckung tatsächlich kurz vor der Schlusssirene auf 23:22 verkürzte, sprach für die Moral der leidenschaftlich kämpfenden Gäste, änderte jedoch nichts am knappen Sieg des TuS.
Die Stimmen zum Spiel:
Florian Taafel (Pforzheim): „Wir haben ein intensives Handballspiel gesehen, Kampf von beiden Mannschaften, nicht immer schön, aber spannend mit einem geilen Publikum von beiden Seiten. Der große Unterschied war dann vor allem in der zweiten Hälfte Kevin Klier im Tor. Wir konnten die Chancen nicht nutzen, aber von der Einstellung her und vom Kampf kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich bin traurig, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben, ein Unentschieden wäre verdient gewesen.“
Steffen Ecker (Dansenberg): „Es war ein sehr, sehr enges Spiel fast bis zur letzten Sekunde. Eine super Stimmung, das hat beide Mannschaften getragen, dass sie kämpferisch und körperlich an ihre Grenzen gegangen sind. Das hat aber auch dafür gesorgt, dass dieses gezielte Handballspiel nicht zustande kommen konnte. Beide Mannschaften haben nervös agiert und viele Fehler gemacht. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass man mit 19 technischen Fehlern hier noch gewinnt. Es waren am Ende die Paraden von Kevin Klier, die uns den Sieg gerettet haben. Auch Alex Schulze dann kurzzeitig im Rückraum, der sich im 1-gegen-1 entscheidend durchgesetzt hat. Wir sind glücklich über den Sieg und die Mannschaft darf heute jetzt erst mal feiern.“
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Henning Huber (im Tor), Steffen Kiefer, Theodoros Megalooikonomou (1/1), Christopher Seitz (1), Bastian Wilbrandt, Alexander Schulze (2), Luca Munzinger (4), Jan Claussen (4), Sebastian Bösing (3), Robin Egelhof (5), Fabian Serwinski (2/2), Nikola Jankovic (1), Alexey Wetz. – Trainer: Steffen Ecker.
TGS Pforzheim
Jonathan Binder und Sebastian Ullrich (im Tor), Christopher Bregazzi (1), Roy James (3), Marco Kikillus (2/2), Yanez Kirschner, Davor Sruk (5), Michal Wysokinski, Michael Oehler (3), Patrick Zweigner (1), Fabian Dykta, Lukas Salzsseeler (2), Finn Malolepszy, Maximilian Schwarz (4), Nicolai Gerstner (1). – Trainer: Florian Taafel.
Schiedsrichter: Frank Kraaz / Tobias Lay (Deizisau/Bruchsal)
Zuschauer: 450
Siebenmeter: 3/4 : 2/2
Zeitstrafen: 3 : 1
Der Spielfilm: 2:0, 9:5, 9:9, 14:12 (Halbzeit), 14:14, 17:17, 20:20, 23:20, 23:22 (Ende)
Autor:Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd |
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