Der Spitzenreiter wankte, fiel aber nicht
Dansenberg2 mit 24:26-Niederlage gegen VTV Mundenheim

Teufelskerl Markus Seitz glänzte mit 16 Paraden. | Foto: TuS 04 KL-Dansenberg
  • Teufelskerl Markus Seitz glänzte mit 16 Paraden.
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Bis zwei Minuten vor Spielende schnupperte die 2. Mannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg an der Sensation gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer und Meisterschaftskandidaten VTV Mundenheim. Dann kassierte sie beim Stand von 24:24 eine mehr als strittige Zweiminutenstrafe, die die Gäste eiskalt nutzten und so ihren Platz an der Sonne verteidigten.

Der TuS tat sich schwer, seinen Rhythmus gegen den Favoriten aus Mundenheim zu finden. Das Team von TuS-Coach Sebastian Wächter kam mit der aggressiven Deckung nicht zurecht und hatte große Mühe das hohe Tempo der Gäste mitzugehen. Bis zum 4:7 (14.) war die VTV die spielbestimmende Mannschaft und hätte gut und gerne höher führen können, wäre da nicht Teufelskerl Markus Seitz im Dansenberger Gehäuse gewesen. Der Routinier entschärfte reihenweise selbst allerbeste Einwurfmöglichkeiten, darunter zwei Siebenmeter, und hielt so seine Farben in Schlagdistanz. Bis zur Halbzeit kam er auf elf Paraden, gleichbedeutend mit 50% gehaltener Bälle. Ein Spitzenwert! Nach dem 5:8 (19.) schaffte es die „Zweite“ mit einem 3:0-Lauf durch Treffer von Niklas Jung, Timo Holstein und einem sehenswerten Kunstwurf von der „Eckfahne“ von Tobias Wächter in Unterzahl zum 8:8 (23.) auszugleichen. Von da an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Gäste mit einer 10:11-Führung in die Pause gingen.

Auch im zweiten Durchgang erwischte die VTV den besseren Start und setzte sich auf 12:16 (37.) ab. Nach Foul an Timo Naas kassierte Alexey Wetz eine Zweiminutenstrafe und Tim Schmieder verwertete den fälligen Siebenmeter zum 12:17 (38.). Jetzt schien alles nach Plan zu laufen für den Aufstiegsaspiranten, doch sie hatten die Rechnung ohne Marco Holstein gemacht. Der im ersten Durchgang noch glücklose Torjäger lief jetzt zu Höchstform auf, erzielte innerhalb von nur 180 Sekunden zwei Treffer in Unterzahl und drei weitere zum Zwischenstand von 17:19 (42.). Der Favorit schien beeindruckt, drückte jetzt nicht mehr so konsequent auf’s Tempo und leistete sich auch den ein oder anderen leichten Fehler, der einer Spitzenmannschaft normalerweise nicht passiert. Zwar erhöhte Aaron Schleidweiler zwischenzeitlich mit einem Doppelschlag nochmals auf 18:22 (47.), doch nur fünf Minuten später war es passiert. Alexey Wetz traf zum viel umjubelten Ausgleich (22:22, 52.) und jetzt schien die Sensation greifbar nahe. Der TuS warf nun alles in die Waagschale, verteidigte leidenschaftlich und hielt das Remis durch zwei weitere Wetz-Treffer bis zur 58. Minute (24:24). 120 Sekunden vor Spielende entschieden die Schiedsrichter nach einem gegenseitigen Trikotziehen zwischen Dansenbergs Pascal Theuer und Mundenheims Aaron Schleidweiler auf Zweiminutenstrafe gegen den TuS-Abwehrchef. Ähnliche Situationen wurden in den 58 Minuten zuvor eher unaufgeregt und großzügig von den beiden Unparteiischen bewertet. Die Aufregung auf der Dansenberger Bank also durchaus verständlich. Luka Wilbrandt nutzte die Chance in Überzahl und brachte Mundenheim mit 24:25 (59.) in Führung. Nur kurze Zeit später der nächste Aufreger. Marco Holstein wird beim Wurfversuch von Tim Schmieder mit beiden Händen in der Luft gestoßen. Große Aufregung auf beiden Seiten, aber mehr als ein Freiwurf sollte dem TuS für diese übermotivierte Abwehraktion allerdings nicht zugesprochen werden. Großes Glück für Mundenheim. Der letzte TuS-Angriff blieb leider erfolglos und so machten die Gäste mit dem 24:26 durch Marco Binnes endgültig den Deckel drauf.

Die Erleichterung auf VTV-Seite war sowohl Spielern als auch Trainer Steffen Schneider deutlich anzumerken. Entsprechend euphorisch fiel der Jubel nach Spielende aus. Der TuS muss sich nur wenig vorwerfen lassen, denn Einsatz und Wille haben (wieder) gestimmt. Die Schwächephasen zu Beginn jeder Halbzeit waren dann allerdings eine zu große Hypothek, um am Ende etwas mitnehmen zu können. Schade, dass ein bitterer Beigeschmack bleibt, ob der strittigen Szenen in der Crunchtime.

Dass es gegen den Spitzenreiter nicht zum Punktgewinn reichte, ärgerte TuS-Trainer Sebastian Wächter: „Aufgrund unserer kämpferischen Leistung wäre ein Punkt verdient gewesen, hinzu kamen einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen. Nichtsdestotrotz konnte die Mannschaft erhobenen Hauptes den Platz verlassen. Mit etwas mehr Glück wäre sogar ein Sieg drin gewesen.“

TuS 04 KL-Dansenberg 2
Markus Seitz, Max Heringer (im Tor), Henry Hofmann (1), Alexey Wetz (4), Tobias Wächter (1), Marco Holstein (8), Patrick Schulze (2), Pascal Theuer, Niklas Jung (5), Ben Kölsch, Roman Bold, Timo Holstein (3), Tobias Kurz. - Trainer: Sebastian Wächter.

VTV Mundenheim
Janik Kunz (im Tor), Marco Binnes (1), Thoren Pönisch, Erik Hannes, Aaron Schleidweiler (6), Timo Naas (4), Luka Wilbrandt (3), Simon Schleidweiler (2), Daniel Thilmann (1), Tom Schneider (1), Marcel Deege, Max Schneider (3/1), Tim Schmieder (5/3). - Trainer: Steffen Schneider.

Schiedsrichter: Christian Weiß/Christian Schmitt (TuS Grün-Weiß-Mendig/SV Untermosel)
Zuschauer: 80
Siebenmeter: 0/1 : 3/5
Zeitstrafen: 4 : 1
Der Spielfilm: 1:4, 5:8, 8:8, 10:11 (Halbzeit), 12:17, 17:19, 22:22, 24:24, 24:26 (Endstand)

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Autor:

Michael Holstein aus Kaiserslautern-Süd

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