Pfalztheater: Oper Roméo & Juliette
Aus rosa-rotem Liebestraum in den Tod
Das berühmteste Liebespaar der Welt ist wieder zurück auf der Bühne, zum ersten Mal im Pfalztheater als „Roméo et Juliette“ in der Oper von Charles Gounod. Und um es gleich vorwegzunehmen: Es ist eine mitreißende Inszenierung mit ausdrucksstarken Bildern und gesanglich beeindruckenden Protagonisten, allen voran Daniel Kim (Roméo) und Ani Yorentz (Juliette). Dazu kommt ein präsentes, musikalisch mitreißendes Pfalztheater-Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Daniele Squeo. Komplettiert wird das Opernerlebnis durch den fantastischen Chor und Extrachor unter der Leitung von Gerhard Polifka. Endlich wieder große Oper nach so langer Zeit, und das Publikum bedankte für dieses Theatererlebnis mit minutenlangem Applaus.
Die Geschichte ist bekannt, das Ende auch, dennoch ist es ein spannender Abend, weil nicht die Fehde der verfeindeten Familien, sondern das Liebespaar im Mittelpunkt steht. Alles beginnt im Palazzo, der sich auf der Drehbühne immer wieder verändert, zuweilen bedrohlich wirkt, und dann wieder als romantische Kulisse dient. An dieser Stelle sei einmal ein Bravo an die Lichttechnik erlaubt, die wundervolle und stimmungsvolle Bilder erzeugt. Die Liebeswelt der beiden eröffnet sich, indem 250 große pinkfarbene Kissen vom Himmel fallen. Auf dieser Spielwiese finden die Liebesduette statt. Eine wundervolle, frische Idee von Regisseurin Mareike Zimmermann. Doch leider zerbricht die heile Welt und im Lauf ihres Sterbens verschwinden die Kissen wieder, und bringen Roméo und Juliette am Ende wieder auf den Boden der Tatsachen. Und so endet die Oper, die über zweieinhalb Stunden mit brillanten Tableaus, großen Ensembles und virtuosen Arien ein wahrer Hörgenuss ist, in einem berührenden Duett des Traumpaares. Und das sind Daniel Kim und Ani Yorentz im wahrsten Sinne des Wortes, gesanglich wie auch in der Darstellung. Ebenso überzeugend sind Zachary Wilson als Mercutio, Nachwuchssänger Jaesung Kim als Tybalt und Rosario Chávez als Stephano. Nach so langer Zeit ist diese Oper einfach ein großartiges Gesamtwerk und ein mitreißendes Theatererlebnis.
Weitere Infos und Karten gibt es hier
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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