Ausstellung „100 Jahre APK“ eröffnet
Die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler zu Gast im MPK
Ausstellung. „Eine der größten und ältesten Künstlervereinigungen Deutschlands feiert ihr 100-jähriges Bestehen: die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK)“, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Engel bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (MPK), Museumsplatz 1.
Die Schau zeige Werke von gut 80 der 140 Mitglieder und stehe unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Zum gleichberechtigten Vorstand gehören außerdem Bettina Bachem, die zugleich Vorsitzende des MPK-Freundeskreises ist, und Klaus M. Hartmann, Mitbegründer der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern. MPK-Direktor Steffen Egle war sichtlich begeistert vom „Full House“.
Die Geschichte der APK sei untrennbar mit dem Museum Pfalzgalerie verbunden. Der ehemalige Museumsdirektor Hermann Graf habe 1922 bei ihrer Gründung mitgeholfen und Carl Maria Kiesel, ebenfalls Direktor, habe nach dem Zweiten Weltkrieg für ihre Wiederbelebung gesorgt. Egle scheute sich nicht, anzusprechen, dass das Verhältnis der APK und des MPK „nicht immer einfach“ gewesen sei. Die Pfalzgalerie sei ihre „angestammte Heimat“. Von den Feierlichkeiten könnten „Impulse für die weitere Entwicklung ausgehen und die Zusammenarbeit fördern“, so Egle, der gerne den Dialog aufnehmen würde. Das MPK besitze eine größere Auswahl von Werken früherer Mitglieder, von denen seine Stellvertreterin Dr. Annette Reich etliche für die Jubiläumsausstellung herausgesucht habe.
„Ein gutes Zusammenspiel von MPK und APK“ befürwortete Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder ausdrücklich. „Das MPK ist ein Haus der Kunst in der Pfalz und für die Pfalz.“ Der Bezirksverband Pfalz als Träger habe die Aufgabe, „Kunst zu ermöglichen“. Mit dem Jubiläum könne man die Vision der Gründungsväter in die Zukunft tragen und entsprechend den Veränderungen auch wandeln. Staatssekretär Fabian Kirsch, Chef der Staatskanzlei, überbrachte in seiner Festansprache die Glückwünsche der Ministerpräsidentin zum Jubiläum.
Die Feier finde an dem Ort statt, wo alles seinen Anfang genommen habe. In den 1920er Jahren hätten in der Pfalz schwierige Rahmenbedingungen für die Kunstschaffenden geherrscht. Insofern sei die Gründung der Künstlervereinigung ein wichtiger Schritt gewesen, die Kunst zu fördern. Das Wirken der APK sei zwischen 1933 und 1945 unterbrochen gewesen. Unter dem Krieg leide Kunst als allererstes. Fabian Kirsch verwies auch auf die Situation momentan in der Ukraine. Die Anfangsjahre nach dem Krieg hätten „die Kraft der Kunst“ gezeigt; es sei eine Zeit des Aufbruchs gewesen, so Kirsch.
Die Künstlerinnen und Künstler hätten sich als erste im neugegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz darum gekümmert, den Hunger nach Kunst zu stillen. „Die APK rückt die Förderung der Freiheit in den Mittelpunkt ihrer Zielsetzung.“ In Rheinland-Pfalz lebe die Kunst- und Kulturlandschaft vom ehrenamtlichen Engagement. Dies sei „der Motor der Gesellschaft, ohne den ein Zusammenhalt nicht möglich wäre“, sagte Kirsch. Kunst sei ein wichtiger Ideengeber für die Weiterentwicklung einer Gesellschaft.
Zur Ausstellung ist ein 268-seitiger Jubiläumskatalog „100 Jahre APK“ erschienen, der während der Ausstellungen in Kaiserslautern und anschließend in der Städtischen Galerie und im Kunstverein Speyer erhältlich ist. Außerdem gibt es eine Sonderedition von 20 Künstlerboxen mit je zehn Künstleroriginalen. Die Ausstellung wird bis 25. September im MPK gezeigt, das dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonn- sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist. Informationen zum Begleitprogramm gibt es unter www.mpk.de und www.apk-kunst.net. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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