Die „Grande Dame“ des Klaviers zu Gast
Konzert mit der Deutschen Radio Philharmonie

Elisabeth Leonskaja | Foto: Marco Broggreve

Konzert. „La Grande Dame“ des Klaviers Elisabeth Leonskaja zählt zu den besten Pianistinnen weltweit. Am Freitag, 14. Januar, spielt die Wahl-Wienerin mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Pietari Inkinen um 20 Uhr in der Fruchthalle.

Elisabeth Leonskaja gehört seit Jahrzehnten zu den renommiertesten Pianistinnen unserer Zeit. In einer von den Medien dominierten Welt ist Elisabeth Leonskaja sich und ihrer Musik treu geblieben und tritt damit in die Fußstapfen der großen russischen Musiker der Sowjetzeit wie Dfranziskaavid Oistrach, Svjatoslav Richter und Emil Gilels, die trotz ihrer Arbeit in einem sehr schwierigen politischen Umfeld nie von ihrem Fokus auf die Quintessenz der Musik abwichen. Ihre fast schon legendäre Bescheidenheit macht sie auch heute noch etwas medienscheu. Doch sobald sie die Bühne betritt, spürt das Publikum die Kraft dahinter, dass Musik ihr Lebensinhalt ist. Als Tochter einer russischen Familie in Tiflis, Georgien, geboren, gab sie bereits im Alter von elf Jahren ihre ersten Konzerte. Ihr außergewöhnliches Talent führte sie bald zum Studium am Moskauer Konservatorium.

Noch während ihres Studiums am Konservatorium gewann sie Preise bei den renommierten internationalen Klavierwettbewerben wie Enescu, Marguerite Long und Queen Elizabeth. Die musikalische Entwicklung von Elisabeth Leonskaja wurde maßgeblich durch ihre Zusammenarbeit mit Svjatoslav Richter geprägt bzw. beeinflusst. Der Meister erkannte ihr außergewöhnliches Talent und förderte ihre Entwicklung nicht nur durch Unterricht und musikalische Beratung, sondern auch durch die Einladung zu zahlreichen unvergesslichen Duos mit ihm. Die musikalische Partnerschaft und persönliche Freundschaft zwischen Svjatoslav Richter und Elisabeth Leonskaja hielt bis zu Richters Tod im Jahr 1997 an. 1978 verließ Elisabeth Leonskaja die Sowjetunion und zog in ihre neue Heimat in Wien. Ihr sensationeller Auftritt bei den Salzburger Festspielen 1979 markierte den Beginn ihrer stetig blühenden Karriere als Konzertpianistin im Westen.

In ihrer zweiten Heimat Österreich ist Elisabeth Leonskaja Ehrenmitglied des Wiener Konzerthauses. Für ihre herausragenden Verdienste um die Kultur des Landes wurde ihr 2006 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen. Es ist die höchste Auszeichnung in Österreich. In Georgien wurde sie 2016 zur „Priesterin der Kunst“ ernannt, der höchsten künstlerischen Auszeichnung des Landes. 2020 erhielt sie den International Classical Music (ICMA) Lifetime Achievement Award.

Zu den Paradestücken von Elisabeth Leonskaja zählt seit langem Edvard Griegs a-moll-Konzert. Obwohl er es bereits mit 25 Jahren schrieb, deutet sich darin schon der „typisch norwegische“ Ton späterer Werke an: zum Beispiel im Adagio, dessen Hauptthema an Griegs Volkslied-Arrangements erinnert, oder in den Quintbässen und stampfenden Tanzrhythmen des Finales. Zuvor dirigiert Chefdirigent Pietari Inkinen sein Orchester Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern mit einem Werk seines Landsmanns Sibelius, „Die Okeaniden“. Die Sinfonische Dichtung malt in fast impressionistischer Manier das Spiel der Wellen, die unendliche Weite des Meeres, aber auch sein Brausen und Stürmen. Den nordischen Faden spinnt das Orchester im letzten Werk weiter: Griegs Schauspielmusik zu Henrik Ibsens dramatischem Gedicht „Peer Gynt“ gilt geradezu als Inbegriff norwegischer Nationalmusik, obwohl jeder ihrer Sätze eine eigene kleine Welt zum Klingen bringt – bodenständig oder exotisch, melancholisch oder wild. ps

Karten:
Karten gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information (Fruchthallstraße 14, Telefon: 0631 365-2316), bei Thalia Ticketservice (Telefon: 0631 36219-814) und bei allen weiteren Vorverkaufsstellen (Ticket-Hotline: 01806 57 0000), im Internet unter www.eventim.de und von zu Hause aus mit „ticketdirect“ über www.eventim.de.

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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