Wochenblatt verlost 5x2 Eintrittskarten für Vorstellung am 13. April
#Metoo? - David Mamets „Oleanna“
Theater. Oleanna“ ist ein Stück vom Gebrauch und vom Verständnis der Worte, ein Machtkampf zwischen Mann und Frau, brisant und aktuell im Schatten der #Metoo-Debatte.
John, Professor an einer amerikanischen Universität, sitzt in seinem Büro und telefoniert mit seiner Frau; es geht um den Kauf eines Hauses. Er ist anscheinend ein gemachter Mann. Bei ihm im Büro ist die junge Studentin Carol und bittet um Rat und Hilfe. Der verständnisvolle Professor geht auf die lernwillige Studentin ein, der nach eigenen Angaben das Lernen so schwerfällt; er kommt ihr entgegen, bietet ihr Nachhilfe in seinem Büro an und will ihr nicht ausreichendes Referat als „bestanden“ werten.
Wie der zweite Akt zeigt, hat Carol alles anders verstanden. Sie hat John der sexuellen Zudringlichkeit bezichtigt, woraufhin das Berufungskomitee ihn vorläufig nicht auf den Lehrstuhl beruft. Was ein klärendes Gespräch sein soll, gerät für John immer mehr zur Schlinge, die Carol immer fester zuzieht. Sie erzählt „ihre“ Wahrheit und bringt damit das Weltbild Johns ins Wanken.
Im dritten Akt haben sich die Fronten völlig verkehrt. Aus der Bittstellerin vom Anfang ist eine Kämpferin mit Macht im Rücken geworden, die ihre und die Interessen ihrer Gruppe verficht.
Was anfangs in Johns Büro wirklich passiert ist, bleibt ungeklärt ...
Eingebettet in eine Diskussion über politische Korrektheit und sexuelle Belästigung weist Mamet weit über die amerikanische Situation hinaus. Sein dramatischer Befund offenbart den Zusammenbruch der Kommunikation und damit einen unüberbrückbaren Graben, der die Gesellschaft spaltet.
Nach „Ein Bericht für eine Akademie“ und „Eine Sommernacht“ ist „Oleanna“ ein weiteres Projekt des Pfalztheaters in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserslautern.
Es inszenierte Reinhard Karow. In ihren Rollen glänzen Franziska Maria Gramss und Henning Kohne. Gespielt wird im Gebäude 46 der TU, Raum 110, Fachbereich Physik. ps
Vorverkauf:
Verlosungspechvögel können noch Karten unter www.pfalztheater.de oder Telefon 0631 3675-209 erstehen.
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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