„Forellenquintett“ in der Fruchthalle
Mit Nabil Shehata und Stipendiaten der „Villa Musica“
Kammerkonzert. Im ersten Kammerkonzert im neuen Jahr erwartet die Konzertbesucherinnen und -besucher am 19. Januar um 20 Uhr mit Nabil Shehata und den Stipendiaten der „Villa Musica Rheinland-Pfalz“ ein ganz besonderes Programm in der Fruchthalle. Um 19.15 Uhr gibt es eine Einführung im Roten Saal mit Dr. Burkhard Egdorf.
Nabil Shehata ist einer der großen Kontrabassisten Deutschlands. Fünf Jahre lang war der Sohn deutschägyptischer Eltern Solobassist der Berliner Philharmoniker, danach Professor an der Musikhochschule München. Parallel arbeitete er konsequent an seiner Karriere als Dirigent. Mit jungen Virtuosen der „Villa Musica“ spielt er drei der größten Kammermusikwerke mit Kontrabass im Spannungsfeld zwischen Prag und Wien: Schuberts „Forellenquintett“ von 1819 und Josef Labors e-moll-Quintett in gleicher Besetzung von 1886. Der blinde Wiener, der in Böhmen geboren wurde, schuf damit eines der schönsten spätromantischen Quintette – mit besonders virtuosem Kontrabass-Part. Ebenso quirlig kann der Bassist im Concertino von Erwin Schulhoff auftrumpfen, einem launigen Werk im Zeitgeist der „Goldenen Zwanziger Jahre“.
Die „Villa Musica Rheinland-Pfalz“ wurde 1986 als Stiftung in Mainz gegründet, von der Landesregierung in Kooperation mit dem damaligen Südwestfunk. Mehr als drei Jahrzehnte später ist die „Villa Musica“ erfolgreicher denn je, mit ihrer Form der Elite-Nachwuchsförderung im Bereich der Kammermusik und ihrem flächendeckenden Musikprogramm für Rheinland-Pfalz. Mehr als 3.000 jungen Musikerinnen und Musikern hat die „Villa Musica“ seit ihrem Bestehen den Weg in die weite Welt der Musik geebnet: Kaum ein Spitzenorchester, in dem nicht ehemalige Stipendiatinnen oder Stipendiaten der „Villa Musica“ vertreten sind, kaum eine deutsche Musikhochschule ohne „Villa Musica“-Alumnen im Lehrkörper.
Möglich macht diesen Erfolg das besondere Konzept, das Markenzeichen der Villa Musica. Nach bestandenem Probespiel erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten eine kostenlose Spezialförderung: In der „Akademie für Kammermusik“ im Barockschloss Engers am Rhein erarbeiten sie mit hochrangigen, internationalen Künstlerpersönlichkeiten ausgewählte Musikwerke aller Epochen. In den anschließenden „Akademiekonzerten“ sammeln sie wichtige Praxiserfahrung Seite an Seite mit ihren Dozentinnen und Dozenten.
Mit mehr als 120 Konzerten im Jahr in allen Landesteilen von Rheinland-Pfalz leistet die „Villa Musica“ einen wesentlichen Beitrag zur Musikkultur im ländlichen Raum. Sie zählt zu den größten Klassikveranstaltern in Deutschland. Geplant wird das Programm vom Künstlerischen Leiter, Prof. Alexander Hülshoff, in Abstimmung mit dem Vorstand der Stiftung. Seit bald 25 Jahren ist „Villa Musica“ mit ihrer Kammermusikakademie in Schloss Engers in Neuwied ansässig. ps
Karten:
Karten gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information (Fruchthallstraße 14, Telefon: 0631 365-2316), beim Thalia Ticketservice unter Telefon: 0631 36219-814 und bei allen weiteren Vorverkaufsstellen (Ticket-Hotline: 01806 570000) oder unter www.eventim.de.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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